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0551 - Mörderische Drillinge

0551 - Mörderische Drillinge

Titel: 0551 - Mörderische Drillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das grüne Wasser. Sir Peter war von dieser mörderischen Attacke völlig überrascht worden. Er tat nichts, um sich zu wehren, ihm fiel auch nichts ein, und er mußte deshalb mit ansehen, wie ein zweiter, aus der Tiefe hervorhämmernder Schlag weitere Planken zertrümmerte.
    Der Adelige kippte nach hinten. Dann begann er zu schreien, weil der Haken noch an ihm festhing.
    Sein Schrei war nur kurz. Wasser gurgelte auf ihn zu und drang in seinen offenen Mund.
    Zwei Sekunden später war er nur mehr als kleinerer Schatten neben einem gewaltigen unter der Wasseroberfläche zu sehen.
    Einige Luftblasen trieben noch hoch, zerplatzten – aus…
    Sir Peter würde das Mädchen Evita nie mehr treffen können!
    ***
    Ich hatte gerade noch rechtzeitig den Mund schließen können, damit das grüne, algen- und pflanzenverseuchte Wasser nicht in meinen Mund drang. Daß ich ein Monstrum gesehen hatte, war mir klar, und daß dieses Monstrum mir an den Kragen wollte, stand auch fest. Ich wußte nicht, wie stark es war, deshalb zog ich es vor, zunächst einmal zu verschwinden, und das mußte schnell gehen.
    Schräg tauchte ich in die Tiefe. Zwei mächtige Beinschläge reichten aus, um mich den Grund erreichen zu lassen. Die Hände meiner ausgestreckten Arme wühlten im Schlamm. Sie stachen hinein wie in weiches Fett. Das Zeug quoll zu Wolken auf, die Sicht wurde noch schlechter, und ich glitt durch die Schwärze hindurch.
    Glücklicherweise hatte ich mir genau merken können, wo das Ufer lag. In diese Richtung schwamm ich, noch die Furcht vor dem Untier im Nacken, bis ich Widerstand fühlte. Meine Hände krallten sich an Schilfrohren fest.
    Der Versuch, den Schilfgürtel zu durchbrechen, hätte mir nichts gebracht. Ich wäre möglicherweise nur in Gefahr geraten, deshalb riskierte ich es und tauchte auf.
    Das nasse Haar schleuderte ich zurück. Dunkles Wasser rann an meinem Gesicht entlang. Ich spuckte, wischte über meine Augen und stellte mich hin, wobei ich mit den Füßen im Schlick versank und das Zeug auch bis zu den Schienbeinen hochstieg.
    Aber ich konnte mich auf der Stelle drehen, schaute zurück, sah das Boot, das kieloben trieb.
    Das Monstrum entdeckte ich nicht.
    Nur der See befand sich in meiner Nähe in heftiger Bewegung, und auch der dichte Schilfgürtel begann zu tanzen. Aber das Monstrum ließ sich nicht blicken.
    Mir war nichts geschehen, bis auf die Tatsache, daß ich pudelnaß geworden war.
    Das Wasser reichte mir bis dicht über den Gürtel und berührte fast meine Brust. Ich drehte mich auch weiterhin, mein Blick glitt zum Ufer, wo diesmal kein hellgrüner, harter Gürtel wuchs, aber auch dort hatte sich das Untier nicht verkrochen.
    Wenn es die Flucht ergriffen hatte, dann mußte es sich unter Wasser fortbewegt haben.
    Ich ließ das Boot, wo es war und watete dem Ufer entgegen.
    Klatschnaß, bedeckt mit Algen, Blättern und anderem glitschigen Grünzeug, verließ ich den See, wobei ich mir schon selbst vorkam wie ein Monstrum. Bevor ich endgültig das Trockene erreichte, blieb ich noch mit dem rechten Fuß irgendwo hängen, stolperte, fiel wieder hin, riß mich wütend frei und watete aufs Trockene.
    Da stand ich nun, wrang die Kleidung aus, fror natürlich und dachte trotzdem an das Monstrum.
    Schwarz und gefährlich war es aus der Tiefe des Sees gestiegen.
    Eine Tatsache, oder hatte ich das nur geträumt?
    Nein, bestimmt nicht. Als Träumer hatte ich mich noch nie gesehen. Dieses Monstrum war echt gewesen, aber woraus hatte es bestanden?
    Das war die große Frage. Es gab verschiedene Möglichkeiten. Im ersten Moment hatte ich an einen großen Roboter gedacht. Dann war mir ein Echsenmensch aus dem Sumpf eingefallen. Bestückt mit einer schwarzen Reptilienhaut, bösen Augen, einem mörderischen Gebiß und gefährlichen Greifzangen als Hände.
    Vielleicht eine Mischung aus Roboter und Dämon?
    Ich wußte es nicht. Mein starkes Niesen klang wie eine Explosion in der Stille.
    »Gesundheit!«
    Nicht ich selbst hatte mir das gewünscht, sondern eine Person hinter mir. Ich flog herum, der andere erschrak so sehr, daß er beide Arme vorstreckte.
    »Mr. Sinclair, was ist mit Ihnen los?«
    »Sorry, Theo, aber ich bin in den letzten Sekunden etwas schreckhaft geworden.«
    Er lachte leise, kam näher und hielt in der rechten Hand seine Büchse. Dabei schüttelte er den Kopf. »Ich habe Verständnis für jemand, der im Hochsommer ein Bad nimmt, aber ist Ihnen die Wassertemperatur nicht etwas zu niedrig?«
    »In der Tat.«

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