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0551 - Mörderische Drillinge

0551 - Mörderische Drillinge

Titel: 0551 - Mörderische Drillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich grinste ihn an. »Freiwillig habe ich das Bad nicht genommen.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Eigentlich sind die Kähne ja narrensicher. So leicht kippen sie nicht um. Hin und wieder passiert es schon mal. Eine zu hastige Bewegung, vielleicht noch dazu anlaufende Wellen, dann ist es geschehen.«
    »Das kann passieren«, gab ich zu. »Es gibt allerdings auch noch andere Gründe.«
    »Tatsächlich?«
    »Natürlich. Jemand könnte versucht haben, das Boot umzukippen.«
    In Theos Pferdegesicht nahm der Umfang der Augen an Größe zu.
    »Aber Mr. Sinclair, das glauben Sie doch selbst nicht. Wer sollte denn Ihr Boot umgekippt haben. Etwa einer von uns?«
    »Nein.«
    Die folgende Bemerkung sollte wie ein Scherz klingen, sie war es leider nicht. »Dann käme nur ein Seeungeheuer in Frage.«
    Es wunderte ihn, daß ich nicht lachte, sondern ihm sogar noch zunickte: »Ja, Theo, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Es war ein Ungeheuer.«
    »Ha, ha, ha, ha.« Die ersten beiden Lacher klangen laut, die folgenden wurden leiser, danach verstummte er.
    »Kein Witz, Theo!«
    »Ja, ja.« Er grinste etwas schief, was sein Pferdegesicht nicht schöner machte. »In diesem See lauern also Ungeheuer?«
    »So ist es.«
    »Vielleicht haben die mir die Nachricht geschickt und auch auf Band gesprochen.«
    »Ich weiß es nicht, aber wir müssen wohl mit allem rechnen, Theo.«
    »Ach, das kann ich nicht glauben. Nein, Mr. Sinclair, Sie irren sich. Sie haben vielleicht eine Zusammenballung von Algen oder Tang als Ungeheuer angesehen, aber…«
    »Irrtum, Theo. Was ich gesehen habe, das habe ich gesehen. Ich will mich nicht auf meinen Beruf als Polizeibeamter berufen, aber es ist tatsächlich so. Ein Seeungeheuer hat mein Boot umgekippt. Ich bin ihm mit knapper Not entkommen.«
    »Wo ist es jetzt?«
    Ich deutete in Richtung See, nieste noch einmal und vollführte mit dem rechten Arm einen Halbbogen. »Irgendwo unter Wasser, Theo. Es hält sich versteckt.«
    »Na ja, wie Sie meinen.« Er schulterte seine Waffe. »Was schlagen Sie jetzt vor?«
    »Der See muß geräumt werden, bevor das Monstrum noch einmal zuschlagen kann.«
    »Meinen Sie, daß die anderen Gentlemen Ihnen glauben werden?«
    »Sir James sicherlich.«
    Theo Aldridge räusperte sich. Er wirkte plötzlich nervös und zwinkerte mit den Augen. »Gut, wenn Sie darauf bestehen, lassen wir den See räumen.« Er griff in die Tasche und holte ein Walkie-talkie hervor. »Sorry, aber ich hatte vergessen, Ihnen auch eins zu geben. Ich hätte dann auf meines verzichten müssen.«
    »Schon gut, Theo.«
    Er zog die Antenne hervor und schaltete den flachen Apparat an.
    Was er zu sagen hatte, interessierte mich nicht besonders. Ich schaute mir die Umgebung an.
    Spuren waren keine zu finden. Zunächst nicht. Bis ich mich etwas nach Westen entfernte und einen dichten Buschgürtel erreichte, der an einer Stelle regelrecht niedergetrampelt worden war. Er sah aus, als wäre eine Walze hindurchgerast.
    Ich stand zitternd da, die feuchten Klamotten auf meiner Haut, und untersuchte die Stelle. Zum Glück schien die Sonne. Sie schickte ihre wärmenden Strahlen gegen meinen Rücken. Das spürte ich sogar durch die dicke Lederjacke.
    »Haben Sie etwas gefunden?« Theo war mir gefolgt.
    »Ja, hier.«
    »Wieso?«
    »Den Weg kann das Monster genommen haben, bevor es ins Wasser stieg.«
    »Kann – muß aber nicht.«
    Er wandte sich ab und ging davon. Sein Benehmen in den letzten Minuten kam mir seltsam vor. Wußte dieser Mann etwa mehr? Ausschließen konnte ich das nicht.
    Ich folgte ihm und hatte ihn sehr bald eingeholt. Über einen schmalen Pfad schritten wir durch den Grüngürtel. »Darf ich fragen, wie es weitergeht, Theo?«
    »Wir gehen zum Treffpunkt.«
    »Wo ist der?«
    »An der Nordseite des Sees.« Er schaute mich an. »Vielleicht haben Sie sich bis dahin wieder trocken gelaufen.«
    »Ja, möglich.«
    Ich blieb Theo auf den Fersen. Zwischen ihm und mir hatte es schon bei meiner Ankunft kaum Sympathie gegeben. Nun aber stand die Kälte zwischen uns wie eine Wand. Und dieser Eishauch schien immer dichter zu werden.
    Eishauch gleich Verdacht?
    Ich wollte noch nicht daran denken, aber auch nicht völlig von der Hand weisen.
    Einmal drehte sich Theo kurz um. »Ich laufe bewußt so schnell, damit Sie durchgewärmt werden.«
    »Ist mir recht, wenn Sie sich dabei nicht überanstrengen.«
    »Bestimmt nicht.«
    Wir hatten mittlerweile eine bewaldete Region erreicht, die der Pfad in zwei Hälften

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