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0553 - Die Gladiatoren von Terra

Titel: 0553 - Die Gladiatoren von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war von beiden Seiten in die Zange genommen. Ich schoß wie wild um mich, und nur der Umstand, daß sich die Reiter in dem kleinen Raum gegenseitig behinderten, rettete mich.
    Mit einem Schuß traf ich das Gesicht des Purpurnen. Er verschwand.
    Der andere sprang los, der Schädel des Tieres drückte mich gegen die Wand, und das Horn steckte dicht neben meinem Hals in der Wand. Ich hob mühsam die Waffe, schloß die Augen und drückte ab.
    Ich weiß nicht, welche Stelle ich getroffen hatte - aber der Reiter verschwand.
    Dann preschten drei Reiter an der Zimmertür vorbei, die zerbeult und geschwärzt halb offenstand. Ich feuerte auf einen der undeutlichen Schatten und registrierte das Glück des Zufalls.
    Ein Purpurner, der durch das Fenster sprang, wurde am Handschutz der Lanze getroffen und löste sich auf.
    Ich atmete keuchend.
    Ich hatte die Übersicht verloren. Das dröhnende, heiße Inferno hüllte mich ein, als ich mich erschöpft gegen die Wand lehnte.
    Nicht aufgeben! hämmerten meine Gedanken. Ich schaute auf die Uhr an meinem linken Handgelenk; die digitalen Ziffern verschwammen vor meinen Augen.
    Wieder sprang ein Reiter mich an.
    Ich reagierte automatisch. In meinen Ohren dröhnte noch der Widerhall des Schusses, als das Feuer aus der Waffe den Brustpanzer des Fremden traf, dort ein verschlungenes, rätselhaftes Emblem traf und den Reiter verschwinden ließ. Ich wirbelte herum, schob meinen Kopf hinaus aus dem Zimmer und erblickte im Korridor drei Reiter, die ihre Lanzen in meine Richtung senkten und losritten.
    Ich erwischte den einen mit dem ersten Schuß. Er traf das heruntergelassene Visier des Helmes und zerschmolz den Werkstoff - und den Reiter.
    Der zweite bohrte seine Lanze durch das Metall der Tür. Ich sprang zur Seite und feuerte abermals. Ich traf das Horn des Tieres. Nichts. Den Ansatz des Hornes. Der Reiter zerrte an seiner Waffe. Dann fühlte ich Gefahr in meinem Rücken, warf mich zu Boden, und ein Reiter kollidierte mit dem anderen. Beide lösten sich auf.
    Ich schoß auf den dritten.
    Ich traf nacheinander alle die Punkte, die bisher gewirkt hatten. Nichts. Ich wurde verzweifelt und nervöser. Das Medikament in meinem Kreislauf verwandelte mich in ein Bündel zitternder Energie. Diese Energie drängte einem Ausbruch zu. Schließlich, als ich aufgeben wollte und mit der linken Hand die feurige Lanze nur noch aus reiner Lebenserhaltung abwehrte, traf ich den Gürtel des Reiters.
    Ich hatte Erfolg und wieder für einige Sekunden Luft.
    Ringsherum schwoll das Dröhnen der Hochenergiewaffen noch einmal an. Dann, ohne daß ich es deutlich merkte, ließ das Geräusch nach. Ein Reiter, der vor dem Fenster erschien, löste sich auf.
    „Ist es möglich ...?" fragte ich, erschöpft flüsternd. In meiner Kehle brannte etwas. „Haben die Götzen aufgehört...?"
    Langsam ging ich zum Fenster und richtete meine geröteten, tränenden Augen nach unten. Nur Icho Tolot und Paladin standen dort. Ich zwinkerte und sah auf die Uhr. Die Zeit war um.
    Ich wankte zurück.
    Eine Reaktion ergriff von mir Besitz. Ich sicherte die halb leergeschossene Waffe, schob sie in die Hülle und kippte das Lager einmal halb um. Schutt fiel herab und rieselte auf den Boden. Ich warf mich auf das Lager und schlief erschöpft, aber mit zitternden Gliedern ein. Als ich viel später aufwachte, erfuhr ich, daß wir keinen einzigen Mann verloren hatten, und daß sich der Götze wohlgefällig geäußert habe.
    Ich fühlte mich zerschlagen und so, als habe sich jeder nerv in flüssiges Feuer verwandelt. Zwei Tage lang hatten wir Ruhe.
    „Sie sehen aus wie wir alle!" sagte Atlan und legte mir die Hand auf die Schulter.
    „Ich fühle mich nicht anders", sagte ich leise. „Diese wahnsinnigen Verbrecher."
    Atlan meinte: „Sie geben uns Zeit zur Erholung. Das ist ein zweiter durchaus menschlicher Zug - leider ein negativer Zug. Ich nehme an, daß noch ein Tag vergehen wird, ehe die letzte Stufe des Tests eingeleitet wird."
    In diesen zwei Tagen hatten wir die Verwüstungen in unseren Quartieren notdürftig beseitigt. Wir schwammen, aßen, schliefen und sonnten uns in den Strahlen der Sonne Kontakt-Eins.
    Die Versorgung durch die Roboter ließ nichts zu wünschen übrig. Langsam vergaßen wir diesen Druck, dem wir ausgesetzt waren - aber wir vergaßen keine Sekunde lang, wem wir unsere Erschöpfung zu verdanken hatten.
    Creyc Y'Creycymon.
    Der Götze schien äußersten Wert darauf zu legen, daß die einundsechzig Mitglieder seiner

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