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0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fünftausend Einheiten einen Ausbruch durch die Strukturschleuse Alpha durchführen. Wir werden dabei die Schwarmschiffe so ablenken, daß Sie eine Viertelstunde später durch die gegenüberliegende Strukturschleuse Delta verschwinden können.
    Sie erhalten zusätzlich zur POLLUX neunundneunzig Schwere und Leichte Kreuzer zugewiesen. Sowohl ich als auch Sie werden als größte Einheiten die 500-Meter-Kreuzer der Solar-Klasse verwenden, um dem Gegner noch nicht unsere wahre Kampfstärke zu zeigen. Führen Sie außerhalb des Paratronschirms ein kurzes Linearmanöver durch, dann peilen Sie das Cyno-Schiff an und eilen ihm zu Hilfe. Welche Mittel Sie einsetzen, um die Cynos zu retten, bleibt Ihnen überlassen.
    Einverstanden?"
    „Nicht ganz", entgegnete Rorvic. „Ich sehe nicht ein, wozu ich weitere neunundneunzig Schiffe brauche. Mir genügt die POLLUX vollkommen."
    „Aber die Herren des Schwarms würden sich wundern, wenn sechzig ihrer Kampfschiffe - unter denen sich noch dazu acht Schiffe der Schwarzen Dämonen befinden - von einem einzigen terranischen Schiff besiegt würden. Sie wären gezwungen, alle sechzig Schiffe mitsamt ihren Besatzungen zu vernichten, um die Schwarmbeherrscher nicht zu Überlegungen zu veranlassen, deren Resultat wäre, daß sie unseren Einsatz parapsychischer Kräfte errechneten."
    „Alles klar, Sir", sagte der Albino nervös. „Wir sollten uns beeilen, anstatt die Zeit zu verreden. Mich juckt es überall, wenn ich daran denke, was inzwischen mit den Cynos geschehen sein könnte."
    „Sie sollten irgendwann im Laufe dieses Jahres baden", erwiderte Rhodan, „auch wenn das Jahr nur noch vierzehn Tage hat." Er unterbrach die Verbindung.
    Dalaimoc kratzte sich hinter dem Ohr.
    „Was er nur will! Ich habe doch dieses Jahr schon einmal gebadet!"
    Mit dieser Bemerkung erntete der Tibeter den Lacherfolg des Jahres. Die in der Zentrale weilenden Offiziere brüllten vor Lachen, und Dalaimoc schmunzelte.
    Ich stieg auf meinen Kontursessel, beugte mich zu Rorvic und flüsterte ihm ins Ohr: „Aber die Haare haben Sie sich dieses Jahr noch nicht schneiden lassen, Sir."
    Der Albino strich mit der Hand über seinen geölten Kahlkopf.
    „Ihre Bemerkung zeugt von mangelndem Taktgefühl, Captain Hainu", sagte er tadelnd. „Sie hätten Rücksicht auf meine sensible Natur nehmen sollen."
    „Der Commander hat recht, Tatcher", warf Peltrow Batriaschwili ein, als er meine empörte Miene sah. „Wie Sie manchmal auf den Nerven dieses feinsinnigen Menschen herumtrampeln, spottet jeder Beschreibung."
    „Ich bereue meine Untaten zutiefst", erklärte ich in dem Versuch, Rorvics und Batriaschwilis Vorwürfe zu entkräften.
    Aber sie blickten mich nur ernst an, dann nickten sie sich vielsagend zu. Dachten die etwa, sie brauchten mich nicht ernstzunehmen! Denen würde ich es zeigen!
    Als die POLLUX an der Spitze des Kreuzerverbandes Fahrt aufnahm, saß Dalaimoc Rorvic in einem für Ertruser gedachten Spezialsessel am Kartentisch. Das monströse Möbelstück reichte gerade aus, um seine Fettmassen bequem unterzubringen, wenn es auch ein wenig hochlehnig für den Albino war.
    Nach der ersten Beschleunigungsphase rasten wir mit halber Lichtgeschwindigkeit durch das Solsystem, mit jener Geschwindigkeit also, die uns außerhalb des Paratronschirms die exakte Orientierung ermöglichte - denn die Sonnen und Planeten des Schwarms bewegten sich ebenfalls mit halber Lichtgeschwindigkeit.
    Die Fahrtrichtung des Schwarms stimmte mit unserer Fahrtrichtung überein, sonst wäre ja die Geschwindigkeitsangleichung witzlos gewesen.
    Der Tibeter hatte uns großzügig erlaubt, warme Mahlzeiten in der Bordküche zu .bestellen. Als die Speisen dann durch den Versorgungsschacht kamen und von einem Spezialroboter auf dem Kartentisch serviert wurden, erkannte ich allerdings, daß Rorvics Großzügigkeit nur seiner eigenen Eßlust entsprang.
    Er hatte eine Riesenportion Fischfilet mit Reis bestellt, dazu je eine Portion Muscheln und Langusten, und er schaufelte alles in sich hinein, als hätte er einen sechswöchigen Hungermarsch durch die Antarktis hinter sich. Die Reste der Langusten ließ er einfach auf den Fußboden fallen.
    Ich aß nur eine kleine Portion des traditionellen marsianischen Gerichtes: in siedendem Öl gebratenes durchwachsenes Salzfleisch, dazu fingerförmige Sojamehlbrötchen und einen Kressesalat. Als besondere Delikatesse trank ich hinterher ein Glas klaren Wassers.
    Hin und wieder blendete Kommandant Arewschatjan

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