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0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Imperium-Alpha, nicht wahr?"
    Dalaimoc lächelte undefinierbar.
    „Nein, ich erwarte nur, daß eine Ahnung in Erfüllung geht."
    Er winkte verabschiedend, zog sich in eine Pausennische zurück, breitete seinen Teppich aus und versank in Meditation.
    Arewschatjan blickte uns etwas ratlos an.
    „So ist der Albino", sagte ich. „Fett, faul und gefräßig - und unwiderstehlich, wenn er etwas durchsetzen will. Ich wette, daß er bei der nächsten Wahl für das Amt des Großadministrators kandidieren wird."
    Arewschatjan blickte zuerst betroffen drein, dann lachte er schallend und hieb mir seine harte Hand auf die Schulter.
    „Beinahe wäre ich auf Ihren Ulk hereingefallen, Captain a Hainu. Köstlich!"
    Ich lächelte säuerlich. Am liebsten hätte ich ihm die grünen und blauen Flecken meiner Kehrseite gezeigt.
    Kommandant Arewschatjan übergab uns seinem Stellvertreter.
    Er selber kehrte zu seinem Platz am Kommandopult zurück.
    Wir erhielten Plätze am Kartentisch zugewiesen, da wir vorläufig keine Aufgabe hatten. Wir mußten warten, bis sich die vage Ahnung des Tibeters erfüllte und er uns wieder in einen Einsatz hetzen konnte. So träge er sonst war, wenn es um einen gefahrvollen Einsatz ging, riß er sich darum, ihn zu leiten. Uns brauchte er nur, weil schließlich irgend jemand die grobe Arbeit tun mußte.
    Einige Zeit langweilten wir uns, dann schaltete jemand in der Zentrale den großen Trivideo-Empfänger ein. Abermals meldete sich Trivideo Terrania mit Sondernachrichten.
    „Der feindliche Flottenverband hat wenige Lichtminuten vor dem Paratronschirm haltgemacht", berichtete der Solar-Admiral.
    „Allerdings haben sich dreihundert Schiffe von ihm gelöst und fliegen mit hoher Geschwindigkeit auf den Energieschirm zu.
    Es sieht so aus, als wollten sie versuchen, ihn zu durchstoßen.
    Wir haben keine Möglichkeit, sie zu warnen."
    Das Abbild des Admirals verschwand für einige Sekunden aus dem Trivideo-Kubus. Als es zurückkehrte, war das Gesicht des Mannes kalkweiß.
    „Sie haben es tatsächlich versucht", sagte er mit stockender Stimme. „Alle dreihundert Schiffe wurden vom Paratronschirm entmaterialisiert und in den Hyperraum abgestrahlt. Wir alle hier bedauern die Betroffenen, und wir hoffen, daß die Überlebenden daraus ihre Lehren ziehen."
    Fast eine Minute lang war der Tri-video-Kubus von grellem Flackern ausgefüllt, ohne daß ein Laut zu hören gewesen wäre.
    Dann kehrte das Abbild des Admirals zurück.
    „Bitte, entschuldigen Sie die Unterbrechung", sagte er. „Es gab einen kleinen energetischen Sturm, als der Sonnenzapfstrahl für die Paratronprojektoren sich unter Belastung verstärkte. Ursache war das gezielte Wirkungsfeuer der Schwarmflotte auf einen Punkt des Paratronschirmes."
    Der Solar-Admiral lächelte beruhigend.
    „Ich habe die Genugtuung, Ihnen mitteilen zu können, daß unser Paratronschirm unverändert stabil ist. Er leitete die auftreffende Energie restlos in den Hyperraum ab. Unsere Ortungssonden melden, daß der feindliche Verband abdreht.
    Offenbar hat der Gegner eingesehen, daß er den systemumspannenden Schirm nicht durchdringen kann."
    Einige Männer in der Zentrale klatschten Beifall. Die Mehrheit aber verhielt sich ruhig. Nur die leuchtenden Augen verrieten, daß sie sich über den Erfolg unserer stärksten Defensivwaffe freuten, ließ er doch hoffen, daß wir uns gegenüber dem gigantischen Schwarm behaupten konnten.
    Die Lautsprecher der Rundrufanlage knackten, dann ertönte Arewschatjans Stimme und sagte: „Commander Rorvic, wir haben eine wichtige Meldung von der MARCO POLO empfangen.
    Darin wird mitgeteilt, daß die Mikrosonden außerhalb des Paratronschirmes die Hyperkomnotrufe eines unbekannten Raumschiffes aufgefangen und durch eine kleine Strukturlücke nach Imperium-Alpha gestrahlt haben. Die Unbekannten wünschen Sie persönlich zu sprechen."
    Dalaimoc Rorvic erhob sich ächzend.
    „Legen Sie die Verbindung zum Kartentisch um und fordern Sie bei der MARCO POLO eine Weiterleitung der Hyperkomsendung zur POLLUX, Kommandant."
    „Sofort, Commander", antwortete Arewschatjan. „Haben Sie eine Ahnung, wer Sie sprechen möchte?"
    „Selbstverständlich", erklärte Rorvic gelassen, während er zum Kartentischwatschelte. „Cynos."
     
    3.
     
    Wir mußten einige Zeit auf die Verbindung mit dem fremden Raumschiff warten, und als sie hergestellt war, erwies sie sich als ziemlich schlecht. Das Bild war sogar völlig verzerrt, was mich allerdings nicht wunderte, denn

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