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0565 - Gucky, der Meisterdieb

Titel: 0565 - Gucky, der Meisterdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch fertig, jemandem den Blinddarm wegzunehmen, ohne daß es bemerkt wird."
    Rhodan und die anderen hatten allmählich das Gefühl, daß der Cyno maßlos übertrieb und sich über sie lustig machen wollte. Immerhin konnte eine gewisse Vorsicht nichts schaden. Jeder beschloß, sich auf keinen Fall überraschen zu lassen.
    Die Insel tauchte am Horizont auf und kam schnell näher.
    „Die Raumhäfen befinden sich stets im Zentrum", erklärte Arman Signo, ohne daß ihn jemand gefragt hätte. „Wir können dort landen, ohne irgendwelche Formalitäten zu beachten. So etwas gibt es hier zum Glück nicht. Es wird uns auch niemand fragen, woher wir kommen und was wir hier wollen."
    „So nette Menschen, und dann leben sie vom Klauen!"
    wunderte sich Gucky nicht ganz zu Unrecht. „Bin gespannt, welche Unsitten wir noch entdecken werden."
    Harun Matakin fand den Raumhafen sofort. Er lag in der Mitte der Insel, etwa hundert Kilometer vom Ufer des Ozeans entfernt. Die KAPELLA stoppte die Fahrt gänzlich und schwebte dann reglos über dem gut abgegrenzten Gelände und ging langsam tiefer. Die Funkeinladung wurde wiederholt, was einer offiziellen Landeerlaubnis gleichkam.
    Von allen Seiten näherten sich dem Landefeld verschiedenartige Fahrzeuge, darunter auch Luftfahrzeuge und Gleiter. Auf großen Parkplätzen gingen sie nieder, und der Vergrößerungsschirm zeigte menschenähnliche Lebewesen, die nun zu Fuß weitergingen, um die Gäste aus dem All zu begrüßen.
    „So freundlich sind wir selten empfangen worden", stellte Rhodan fest.
    „Das hat auch seinen Grund", bemerkte Signo trocken.
    Harun Matakin ließ sich nicht stören. Ohne sich an dem Gespräch zu beteiligen, landete er das Riesenschiff mit einer Sanftheit, die jeden in Erstaunen versetzen mußte.
    Er schaltete den Antrieb und die Schutzschirme ab. Mit einem Seufzer wandte er sich um und sagte zu Rhodan: „Da wären wir, und nun bin ich gespannt, ob es diesen sagenhaften Meisterdieben gelingt, die KAPELLA zu entwenden."
    „Malen Sie den Teufel nicht an die Wand!" warnte Arman Signo erschrocken. „Denen hier ist nichts unmöglich."
    Auf den Bildschirmen war nichts Verdächtiges zu sehen.
    Sehr diszipliniert, obwohl so etwas wie Polizei oder Raumordnungsdienst nicht vorhanden zu sein schien, blieben die Neugierigen am Rande des Landefeldes stehen und warteten ab, was weiter geschah.
    „Sind doch sehr brav, die Leute", murmelte Gucky und versuchte, erste Gedankenimpulse der Pai'uhns aufzufangen. Zwar gelang ihm das, jedoch nur zum Teil. Die Gedanken der Eingeborenen waren absolut sinnlos und erinnerten den Mausbiber an abstrakte Farbenmuster, obwohl dieser Vergleich noch, abstrakter zu sein schien.
    „Entweder können sie nicht denken, oder sie wollen nicht."
    „Was willst du damit ausdrücken?" erkundigte sich Rhodan, dem es trotz der Unterstützung von Whisper ähnlich erging. Das merkwürdige Wesen, das seine schwach vorhandene telepathische Fähigkeit ungemein verstärkte, versagte völlig. „Ich empfange auch nichts."
    „Ich auch nicht", meldete sich Fellmer Lloyd. „Nur unverständliche Muster und Bilder. Ob sie das extra machen?"
    „Diebe, deren Gedanken man nicht lesen kann, sind stets im Vorteil", bemerkte Icho Tolot. „Ich glaube, wir müssen sehr vorsichtig sein."
    „Du mit deinem Gebiß!" hetzte Gucky.
    Rhodan sagte: „Icho Tolot und Gucky, ihr begleitet mich, wenn ich jetzt das Schiff verlasse, um mich für die Einladung zu bedanken.
    Wir sind drei unterschiedliche Erscheinungen, sie können sich also denken, daß wir Kontakt mit vielen Völkern pflegen. Vielleicht macht sie das ein wenig vorsichtiger."
    Sie trugen ihre normalen Borduniformen, denn die Atmosphäre von Na'nac war atembar und sehr mild. Die eigene Luftversorgung wurde somit überflüssig. Man hatte auch auf die Impulsstrahler verzichtet, denn Signo versicherte immer wieder, daß jede Bewaffnung unnötig sei und die Pai'uhns nur verärgern könnte.
    Die Luke öffnete sich, dann trat Rhodan als erster auf die ausgefahrene Gangway. Er winkte den wartenden Eingeborenen freundlich zu und wertete ihre Zurufe als Begrüßung. Als er den Boden betrat, erschien oben im Ausstieg der Haluter Icho Tolot. Seine Riesengestalt schien den Dieben zu imponieren, denn es dauerte einige Sekunden, ehe sie auch ihn durch Zurufe begrüßten. Als sie jedoch den kleinen Mausbiber erblickten, wurden Rufe des Entzückens laut, und einige der sich bisher so diszipliniert verhaltenden Eingeborenen

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