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0566 - Hexenreich

0566 - Hexenreich

Titel: 0566 - Hexenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie.
    »Margareta.«
    »Ein außergewöhnlicher Name, aber er sagt nicht viel über dich aus. Erzähl mir mehr.«
    Die Dunkelhaarige nickte. »Ja, das werde ich. Wir gehören zusammen. Ich habe dich gesucht und gefunden, denn ich will, daß du mit mir gehst, Jane.«
    »Wieso gehören wir zusammen.«
    »Als Hexen!«
    Jane lachte und beugte dabei ihren Kopf zurück. »Tut mir leid für dich, aber als Hexe sehe ich mich nun wirklich nicht an. Nein, das kannst du dir abschminken. Die Zeit ist vorbei.«
    »Für mich nicht!«
    Die drei Worte irritierten Jane Collins. Nicht weil sie gesprochen worden waren, es lag an der Schärfe des Ausspruchs. Diese unbekannte Person vor ihr wußte genau, was sie wollte. Bei ihr stand der Plan längst fest.
    Stolz stand sie da. Eine Person, die genau wußte, was sie wert war, die nichts von ihren Plänen abbringen konnte. Sie schaute Jane entgegen. In ihren Augen flimmerte es wie dunkles Sternenlicht, und der Detektivin rann eine Gänsehaut über den Rücken. Auch in ihr verbargen sich Teile der alten Hexenkräfte. Sie tastete sich an ihre Gegnerin heran und merkte genau, daß sie eine mächtige Feindin vor sich hatte, falls man ihr nicht den Willen ließ.
    »Es tut mir leid«, sagte ich trotzdem. »Ich kann dir nicht helfen. Ich muß auch gehen. Ich habe mir nur etwas die Beine vertreten. Es ist eine besondere Luft heute. Diese Nacht kann anders sein als die meisten – du verstehst?«
    »Ja, ja, hab’ dich schon begriffen. Diese Nacht ist auch anders. Da öffnen sich Tore. Da hatte der Mensch die Chance, das All zu begreifen, Magie in sich einfließen zu lassen, die nichts anderes ist als Ströme der Seele. Man muß nur daran glauben und fest auf sie vertrauen, kleine Jane.«
    »Woher kennst du mich?«
    »Sollten sich die Hexen nicht untereinander kennen?«
    »Ich war eine Hexe!« stellte Jane richtig. »Das ist vorbei. Nimm es endlich zur Kenntnis!«
    »Man wird es nie los, das solltest du wissen.« Margareta hob einen Arm. Sie winkelte den Zeigefinger ab und zeichnete in der Luft einen Kreis nach, der plötzlich blau leuchtete. »Es ist unser Schicksal oder unser Fluch, uns immer im Kreis zu bewegen. Alles kreist. Der Mikro – der Makrokosmos, und wir bewegen uns ebenfalls in einem Kreis, aus dem es kein Entrinnen gibt. Daß du uns verlassen hast, ist rein äußerlich geschehen. Innerlich gehörst du noch zu uns. Es ist daran zu sehen, daß ich gekommen bin, um dich zu holen.«
    Jane spürte an diesem Abend eine besondere Stimmung. Normalerweise wäre sie längst gegangen, jetzt wollte sie auch den Grund erfahren. Andere Spaziergänger, die vorbeigingen, warfen ihnen ab und zu Blicke zu, kümmerten sich ansonsten nur um sich. »Wohin willst du mich holen? Vielleicht in die Hölle?«
    Margareta lachte. »Das ist typisch. Nein, nicht in die Hölle, nicht zum Teufel. Auf dich wartete etwas anderes.«
    »Was?«
    »Das Überschreiten der Dimension. Jenseits der menschlichen Sicht liegt ein gewaltiges Land, das den Namen Hexenland trägt. Dort werden wir beide hingehen.«
    Jane lachte und breitete die Arme aus. »Was soll ich denn dort? Ich fühle mich hier wohl.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß es für immer sein wird. Du sollst nur mitkommen und eine Aufgabe erfüllen.«
    »Welche?«
    »Das werde ich dir sagen, wenn wir dort sind. Es ist ein wunderbares Land. Wir alle fühlen uns dort wohl. Dieses Land ist für uns wie geschaffen, das kannst du noch alles sehen.«
    »Wie gelange ich dorthin?«
    »Zusammen mit mir. Wir werden reiten. Der weiße Hirsch wird uns in das geheimnisvolle Reich hineinbringen. Du brauchst keine Furcht zu haben, dort wird es dir gut ergehen, wenn du dich nur an die Regeln hältst. Das ist alles.«
    »Man kann Hexen nicht trauen«, erklärte Jane Collins. »Außerdem gefällt es mir hier viel besser.«
    »Du hast keinen Vergleich.«
    »Das stimmt. Trotzdem bleibe ich hier.« Jane wollte das Gespräch beenden. Nicht allein deshalb, weil es ihr gegen den Strich ging, es war auch nicht so warm, um in einem dünnen Mantel draußen zu stehen. Sie fror ein wenig.
    »Schade«, sagte Margareta und senkte den Kopf.
    »Ja, da hast du Pech gehabt.« Jane blieb nicht mehr stehen. Sie drehte sich zur Seite und wollte den gleichen Weg zurückgehen, den sie auch gekommen war.
    Margareta blieb stehen. Sie drehte nur den Kopf, um Jane mit den Blicken zu verfolgen. Als sich die blonde Frau mit ihr auf gleicher Höhe befand, griff sie ein. Sie trat nur einen Schritt zur Seite und

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