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0568 - Die Braut des Wahnsinns

0568 - Die Braut des Wahnsinns

Titel: 0568 - Die Braut des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anging. Sie und ihre Firma bezeichnete sie als international. In der Tat befand sie sich erst seit kurzem in London. Zuvor hatte sie auf dem Festland gearbeitet und bestimmte Dinge vorbereitet.
    In dieser Zeit war die Erfahrung gewachsen. Sie hatte einen Blick für Menschen bekommen. Ihrem letzten Kunden traute sie nicht mehr über den Weg. Er hatte zwar normal ausgesehen und auch einen schüchternen Eindruck hinterlassen, das war nicht entscheidend gewesen. Weshalb hatte er sich ausgerechnet die beiden Frauen ausgesucht, die schon vergeben waren? Bei Wendy verständlich, man konnte sie als Berühmtheit ansehen, doch bei ihrer Schwester Carol?
    Die beiden waren sehr unterschiedlich. Nicht nur vom Alter her, auch vom Aussehen. Standen sie nebeneinander, hätte sie, wer sie nicht kannte, niemals für Schwestern gehalten. Sie waren es nun mal, und eine von ihnen, Carol, lebte nicht mehr.
    Das wußte Wendy nicht. Für sie war Carol auf der Hochzeitsreise, die Wendy auch antreten sollte.
    Wer war Sinclair?
    Gunhilla von Draben schaute im Telefonbuch nach und fand sogar die von ihm angegebene Adresse. Alle Informationen waren korrekt gegeben worden. Er hatte also nicht gelogen. Eine Berufsbezeichnung fand sie nicht, nur konnte sie sich ihn als einen Bankangestellten auch nicht vorstellen. Sie wußte nicht einmal den Grund. Es war mehr ein Gefühl, eine Intuition, und darauf wollte sie sich verlassen.
    Am Luftzug merkte sie, daß hinter ihr eine Tür geöffnet war. Simon Arisis betrat den Raum. Er trug einen dunklen Pullover und eine hellblaue Stoffhose.
    »Ist er weg?« fragte er.
    »Ja.«
    »Hat er Erfolg gehabt?«
    »Wie man’s nimmt.«
    »Was heißt das?«
    Gunhilla schritt auf den Barwagen zu und schenkte sich einen doppelten Whisky ein. »Ich traue ihm nicht«, erklärte sie nach den ersten beiden Schlucken.
    »Wieso? Ist er ein Spitzel?« Arisis fuhr durch sein dichtes Haar. Er kämmte es mit den gespreizten Fingern zurück.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Aber einen Grund für dein Mißtrauen – oder?«
    »In der Tat, Simon.«
    »Laß hören!«
    Sie zündete sich eine Zigarette mit weißem Mundstück an, rauchte, trank und berichtete.
    Arisis hörte genau zu. Auch er wunderte sich darüber, daß der Kunde ausgerechnet über die beiden Bilder der Schwestern gestolpert war. »Das kann kein Zufall sein.«
    »Eben.«
    »Wir werden uns mit ihm beschäftigen müssen.«
    »Ja, Simon, da hast du recht.« Gunhilla blies den Rauch aus spitzen Lippen aus. »Aber nicht allein mit ihm, auch mit deiner Braut solltest du dich beschäftigen.«
    »Die ist mir sicher.«
    »Das glaube ich dir. Du liebst sie beinahe so wie deine Ratten. Aber ich traue Sinclair nicht. Er machte mir den Eindruck, als würde er nicht von Wendy lassen wollen.«
    »Du hast ihm gesagt, daß…«
    »Klar. Nur habe ich das Gefühl, als wollte er sie trotz allem aufsuchen. Wie gesagt, es ist nur ein Gefühl, durch nichts zu beweisen. Ich meine jedoch, daß du unser Küken aus der Schußlinie bringen solltest. Ihr wollt heiraten, die Hochzeit soll noch heute nacht stattfinden. Das Ritual wird vorbereitet, und damit nichts schiefgehen kann, mußt du dich um Wendy kümmern.«
    »Gut. Was schlägst du vor?«
    »Bring sie zu dir.«
    »Nicht in die Kapelle?«
    Gunhilla lachte. »Ja, das ist noch besser. Dort kann sie sich schon vorbereiten. Sei nett zu ihr, Simon. Am besten ist es, wenn du ihr das Brautkleid dort bereitlegst.«
    »Mache ich. Sonst noch etwas?«
    Gunhilla nickte. »Ja, Sinclair. Ich an deiner Stelle würde der Eisbahn einen Besuch abstatten. Es könnte durchaus sein, daß er auch dorthin gegangen ist. Der war regelrecht scharf auf unsere Kleine.«
    »Und wenn er tatsächlich dort ist?«
    »Dann könntest du dafür sorgen, daß er einen Unfall erleidet. Auf dem Eis hat sich schon manch Ungeübter das Genick gebrochen, wie ich meine.«
    Arisis lachte. Er schaute dabei auf seine Hände. Sie waren groß und sehr kräftig. »Ja, ja, wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis. Und manchmal bricht er ein.«
    »Eben.«
    Bevor Simon ging, streichelte er über Gunhillas Wange. »Keine Sorge, ich nehme das in die Hand.«
    »Das mußt du auch. Denk an unser großes Ziel.«
    Simon verbeugte sich spöttisch. »Ich werde es niemals aus den Augen lassen, Darling…«
    Dann ging er.
    Gunhilla von Draben blieb zurück. Ihr sonst so strahlendes Gesicht zeigte einen düsteren Schauer. Sie hatte das Gefühl, von Feinden umgeben zu sein, die schon ihr Netz

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