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0569 - Teufel im Leib

0569 - Teufel im Leib

Titel: 0569 - Teufel im Leib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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finde ich das?«
    »Aschaffenburg kennst du?«
    »Ja.«
    »Südöstlich davon. Spessart. Ich warte auf dich, ich…« Da war das Gespräch weg. Mallmann hatte nicht darauf geachtet, daß der Ausdruck »Bitte zahlen« rot aufleuchtete.
    Das Gespräch mit London hatte ihn angestrengt. Als er die Zelle verließ, schwitzte er. Eine kleine Frau mit einem zylinderartigen Hut auf dem Kopf nickte ihm zu. »Es wurde auch Zeit, daß Sie endlich die Zelle verlassen.«
    »Ich wollte mich nur aufwärmen.«
    »Frechheit!« beschwerte sie sich im breitesten Hessisch.
    »Gleichfalls.«
    Will Mallmann verließ das Postamt und wußte genau, daß John Sinclair an diesem Tag nicht mehr eintreffen würde. Es eilte auch nicht. Er kannte seinen englischen Freund, schließlich arbeiteten sie nicht zum erstenmal zusammen.
    John würde die Frühmaschine von London nach Frankfurt nehmen und sich dort einen Leihwagen besorgen. Am späten Vormittag würde er eintreffen. Will nahm sich vor, ihn noch gegen Abend von seinem Wiesbadener Büro aus anzurufen.
    Der Nebel war noch lichter geworden. Nur mehr dünne Fahnen hingen über der Straße und schienen sich an den Hauswänden rechts und links festzuklammern.
    Der Kommissar sah keinen Grund mehr, die Polizeistation zu besuchen, setzte sich in den Kadett, steckte den Zündschlüssel ein und drehte ihn herum. Eigentlich hatte der Motor mit einem satten Sound kommen müssen, so war Will es gewohnt.
    Nur tat sich nichts.
    Der Motor blieb stumm. Er orgelte nicht einmal, spuckte auch nicht, es geschah nichts.
    »Das ist doch nicht wahr!« flüsterte der Kommissar und schüttelte den Kopf. Wieder versuchte er es. Abermals erfolglos. Das war ihm selbst bei seinem alten Manta nicht passiert.
    Wütend stieg er aus. Erst jetzt fiel ihm auf, daß die Motorhaube nicht geschlossen war. Sie lag nur auf. Will stellte sie hoch – und sah die Bescherung.
    Unter der Haube herrschte das absolute Chaos. Da hatte sich jemand regelrecht ausgetobt und alles an Verbindungen gekappt und abgerissen, was es nur abzureißen gab.
    »Verdammte Scheiße!« keuchte der Kommissar. »Das ist doch… das ist eine Sauerei ohnegleichen.«
    Wer tat so etwas? Vor allen Dingen, was steckte dahinter? Während der Kommissar über diese Frage nachdachte, fühlte er sich gar nicht mehr wohl in seiner Haut. Er hatte das Gefühl, daß ihm irgend jemand ans Leder wollte und es nicht gern sah, wenn er wieder zurück nach Wiesbaden fuhr…
    ***
    Der Fahrer war zwar Nichtraucher, daran störte sich Scholz nicht. Er paffte weiterhin an seiner Zigarre. Zwar hüstelte der Fahrer, doch Scholz qualmte weiter. Das brauchte er angeblich, um nachdenken zu können.
    »Was sagen Sie eigentlich dazu, Siebel?«
    »Wozu?«
    »Zu dieser ganzen verfluchten Affenkacke, die uns da passiert ist. Wo steckt Bode, zum Teufel?«
    »Hoffentlich nicht dort.«
    »Mann, Sie haben vielleicht Humor.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie müssen ihn kalt erwischt haben«, sprach Scholz mehr zu sich selbst. »Nur – wer ist in der Lage, ihn kalt zu erwischen? Das ist doch das Problem. Das müssen schon außergewöhnliche Menschen gewesen sein, glaube ich.«
    »Verbrecher, gemeine Verbrecher!«
    Scholz nickte. »Ja, so gut, daß sie selbst Bode kaschen. Und wir haben von ihnen nichts gehört. Das bereitet mir Sorge. Wer verbirgt sich hinter dieser Aktion D!«
    Siebel fuhr etwas schneller, denn der Nebel war so gut wie gewichen. Sie hatten den Ort hinter sich gelassen und an Höhe gewonnen. Über ihnen lag ein klarer Himmel, auf dem der fahle Abdruck der Sonnenscheibe deutlich zu sehen war und auch blendete. Siebel trug eine dunkle Brille.
    »Ich hatte Sie etwas gefragt. Was meinen Sie?«
    »Nichts, Herr Scholz. Ich kann mir keinen Reim auf die Sache machen.« Der Fahrer wedelte die Rauchwolken zur Seite.
    »Das ist nicht viel.«
    »Ich weiß.«
    »Vielleicht ergibt die Auswertung der Spuren etwas.« Scholz machte sich selbst Mut. Dann schaute er aus dem Fenster, sah die Hügelrücken zumeist nebelfrei und schaute in die dunklen, waldreichen Täler, wo noch die Schwaden träge zogen und sich wie Tücher um die Bäume wickelten. »Diese Gegend«, murmelte er, »da kann sich eine Kompanie verstecken, ohne daß wir sie finden.«
    »Das fürchte ich auch.«
    Scholz winkte ab. »Ach, hören Sie auf, Siebel! Von Ihnen ist auch nichts zu erwarten.«
    »Nun ja, wir stecken in einer Sackgasse.«
    »Aus der ich heraus will. Vielleicht haben wir trotzdem Glück, daß die Auswertung der Spuren

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