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0571 - Die Legende vom grauen Riesen

0571 - Die Legende vom grauen Riesen

Titel: 0571 - Die Legende vom grauen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurückkehren werden.«
    »Dann kann sie nicht weit von unserer Küste entfernt liegen.«
    »Zwischen Frankreich und England.«
    Suko stand auf und holte einen Atlas. Aufgeschlagen drapierte er ihn auf unsere beiden Schreibtische, die sich Rücken an Rücken gegenüberstanden.
    »Dann wollen wir mal.«
    Es war eine sehr genaue Karte, aber alle Inseln hatte man nicht eingezeichnet. Von Hastings aus orientierten wir uns in Richtung Süden, fanden zahlreiche Inseln, nur eben keine mit dem Namen Celtic Island.
    »Vielleicht heißt sie offiziell anders«, vermutete Suko.
    »Das werden wir gleich haben. Ich rufe einen Experten von der Universität an.« Ich hatte Blut geleckt, denn die Insel wurde mir immer suspekter. Weshalb war sie nicht auf der Karte eingezeichnet?
    So klein konnte sie doch nicht sein.
    Ein Computer half mit, den Experten zu finden. Ich bekam die Telefonnummer und hoffte nur, daß ich ihn erreichte.
    So war es denn auch. Nach dreimaligem Verbinden konnte ich meinen Wunsch vortragen.
    »Was wollen Sie denn auf diesem gottverlassenen Eiland, Mr. Sinclair?«
    »Mich umschauen.«
    Der Professor lachte. »Nun ja, jeder Narr ist anders. Habe ich in Deutschland gehört, den Spruch. Trifft aber zu. Was genau wollen Sie von mir wissen?«
    »Die Lage der Insel.«
    »Im Kopf habe ich die genauen Koordinaten auch nicht. Die Insel liegt südlich unserer Küste. Es sind vielleicht zwanzig Meilen oder knapp drüber.«
    »Wem gehört sie?«
    »England.«
    »Kein Privatbesitz?«
    »Nicht daß ich wüßte. Aber da müssen Sie woanders nachfragen, Mr. Sinclair.«
    »Noch eine Frage, Professor. Dort sollen in grauer Vorzeit Kelten gelebt haben.«
    »Stimmt.«
    »Weiß man mehr darüber?«
    »Sie denken bestimmt an Funde.« Der Experte überlegte. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Soviel ich weiß, ist diese Insel auch Opferstätte irgendeiner heidnischen Gruppe gewesen. Davon gab es ja viele, wie Sie bestimmt auch wissen.«
    »Natürlich, danke sehr.«
    Suko hatte über den Zweithörer mitgehört. »Sehr ergiebig ist das Gespräch nicht gewesen, finde ich.«
    Ich setzte mich wieder. »Nun ja, immerhin wissen wir jetzt, daß dort Kelten ihr Unwesen getrieben haben. Vielleicht gab es einen geheimnisvollen Druiden-Orden?«
    »Kann sein.«
    Ich schlug mit der Hand auf den Schreibtisch. »Jedenfalls mache ich Feierabend, lege mich etwas aufs Ohr und fahre noch in der Nacht los nach Hastings.«
    »Und ich bleibe hier.«
    »Wie ist das mit der Küstenwache?«
    Suko hob die Hand. »Keine Sorge. Mit den Kameraden werde ich mich in Verbindung setzen.«
    »Okay, ich freue mich darauf…«
    Eine dumme Antwort. Da hatte ich noch nicht gewußt, was mich tatsächlich auf der Insel erwartete…
    ***
    Man hatte mich indirekt vorgewarnt. Das Schiff war kein Luxusliner, auch keine Luxusyacht. Früher hatte es als Frachtkahn gedient, war verkauft und umgebaut worden und hatte auch einen gewissen Komfort bekommen, ohne den man nun keine Reisenden mehr locken konnte. Es sei denn, die Leute wollten es so und leben wie die Ahnen.
    Meine Kabine war recht nett eingerichtet. Ein Bett mit einer festen Matratze als Unterlage, der eingebaute Schrank an der Wand, ein festgeschraubter Tisch, zwei schmale Sessel. Das runde Bullauge an der Seitenwand der Kabine war von einem viereckigen Fenster abgelöst worden, durch das ich auf die dunklen Wogen des Meeres schauen konnte.
    Eine zweite Tür führte in die Dusche und zur Toilette. Der Raum war allerdings sehr eng. Man durfte nicht allzu dick sein.
    Wir waren tatsächlich pünktlich aus dem Hafen gefahren. Fünf Männer zählte die Besatzung. Unter den Passagieren war ich der einzige männliche. Die anderen fünf waren Frauen. Eine davon war mir aufgefallen, weil sie selbst den Kapitän herumkommandierte.
    Eine gewisse Lucy Freeman, die zufällig neben mir gestanden hatte, war auf meine Frage hin bereit gewesen, mich aufzuklären. Die Frau hieß Morna Clayton. Ihr gehörte das Reisebüro zu fünfzig Prozent.
    Sie war sofort in ihrer Kabine verschwunden und hatte sich nicht mehr blicken lassen.
    Der Hafen lag hinter uns, die See war ruhig. Es würde bald hell werden, dann gab es Frühstück.
    Wir konnten es gemeinsam einnehmen, aber auch einzeln. Nur mußten wir uns am Büfett bedienen.
    Ich hatte nur einen kleinen Koffer mitgenommen und noch eine Waffe zusätzlich dort eingesteckt. Den silbernen Bumerang oder die Banane, wie ich ihn auch nannte. Wenn diese geheimnisvolle Insel tatsächlich von irgendwelchen

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