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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um seinen neuen Anschlag in aller Ruhe ausführen zu können. Ich schlage vor, daß man den Großadministrator in sicheren Arrest steckt, sobald man ihn faßt."
    Zwölf Minuten waten vergangen. Inzwischen hatte Elton Mavery zahllose Spuren der fast genialen Geschicklichkeit gefunden, mit der der Attentäter zu Werk gegangen war, aber noch kein Mittel entdeckt, den in sich selbst abgekapselten Autopiloten zu einer günstigen Reaktion auf Umweltimpulse zu bewegen.
    Inzwischen hatte Atlan den größten Teil der Besatzung des Schiffes in die Beiboote geschickt und die Boote startklar machen lassen. Fünf Minuten vor dem Zeitpunkt des Aufpralls würden die kleineren Fahrzeuge die TIMOR verlassen. Im Kommandostand blieb nur eine Besatzung von zwei Mann: Atlan und Icho Tolot, der Haluter. Tolot war nicht dazu zu bewegen gewesen, das anscheinend todgeweihte Raumschiff sich selbst zu überlassen.
    Ebenfalls ausgenommen von der Gruppe derer, die der Katastrophe entgehen würden, waren Elton Mavery und Mentro Kosum, weil die Möglichkeit bestand, daß sich durch Manipulierung des Bordrechners doch noch im letzten Augenblick ein Ausweg finden ließe. Mentro Kosum war aufgefordert worden, sich ebenfalls in eines der Beiboote einzuschiffen. Er hatte sich jedoch geweigert, der Aufforderung Folge zu leisten. Solange Mavery blieb, blieb auch er.
    Zehn Minuten vor dem Aufprall verließ er jedoch den Rechnerraum und begab sich zum Kommandostand. Für den Fall, daß Mavery doch noch einen Ausweg fand, konnte er sich dort mit seiner Fähigkeit, Hebel und Schalter kraft seiner Gedanken zu bewegen, nützlicher machen als sonst wo. Atlan und Icho Tolot begrüßten den Eintritt des Leidensgenossen mit stummem Nicken. Mentro warf einen Blick auf den Bildschirm.
    Zur rechten Hand stand Bieytl, die Sonne des Planeten Portzschest, ein feindseliger Glutball aus bläulichem Feuer.
    Portzschest selbst nahm die Mitte des Bildschirms ein, vorläufig noch ein matter, sichelförmiger Leuchtpunkt, ebenfalls von blauer Farbe. Nichts verriet die rasende Schnelligkeit, mit der die TIMOR auf ihr Verderben zuraste. Die Entfernung von Portzschest war noch zu groß. Der heimtückische Planet schien reglos im All zu stehen.
    „Sieben Minuten...", sagte Atlan in die drückende Stille hinein.
    Mentro begann zu rechnen. Die TIMOR besaß ein phantastisches Triebwerk, das höchste Beschleunigungswerte erzielte. Aber selbst bei einer Bremsbeschleunigung von mehr als dreiundachtzigtausend Gravos vergingen annähernd fünf Minuten, bis eine Fahrt von achtzig Prozent Licht auf Null abgebremst war. Die Beiboote, die in Kürze ausgeschleust werden würden, befanden sich in noch schwierigerer Lage. Ihre Triebwerke waren nicht annähernd so leistungsfähig wie die des Mutterschiffes. Es würde ihnen nicht gelingen, die Fahrt, die ihnen die TIMOR mitteilte, rechtzeitig aufzuzehren. Sie würden zur Seite steuern müssen, um an Portzschest vorbeizufliegen und den mörderischen Aufprall auf diese Weise zu verhindern.
    Ein ähnliches Manöver mußte die TIMOR fliegen, falls die Lösung des Problems nach Überschreiten der kritischen Fünfminutengrenze gefunden wurde.
    „Sechs Minuten, alle Hangarschleusen grün", meldete Atlan. Er sprach über Radiokom und war in den Beibooten zu hören.
    „Haltet die Augen offen, Leute, ihr werdet es schwer haben, zur Erde zurückzukehren, wenn es die TIMOR nicht mehr gibt. Aber ich weiß, ihr werdet es schaffen."
    Portzschests blaue Sichel schien größer geworden zu sein.
    Bieytl wanderte auf den rechten Bildfeldrand zu. Fünf Minuten vor dem Aufprall gab Atlan das Signal zur Ausschleusung der Beiboote. Eine Serie glitzernder Punkte erschien am unteren Rand des Bildschirms. Mentro sah die Triebwerke aufleuchten, dann waren die Punkte verschwunden. Er dachte an Perry Rhodan. Wo war er? War es ihm gelungen, sich in einem der Beiboote zu verstecken, oder befand er sich noch an Bord? Was hatte ihn zu diesem wahnwitzigen Manöver veranlaßt? Wußte er, was er tat, oder war seine Handlung der Ausfluß eines gestörten Bewußtseins?
    Die Fünfminutengrenze war überschritten. Portzschest begann, sichtbar zu wachsen. Die Entfernung betrug noch 110 Millionen Kilometer. Warum meldete Mavery sich nicht? Mentro nahm das Mikrophon auf.
    „Mavery? Was ist los?"
    „Noch nichts!" Maverys Stimme klang schrill, fast hysterisch.
    Dann fiel Mentro ein, daß er wenigstens fünf Meter vom Empfänger saß und sicherlich nicht aufgestanden war, um das Mikrophon

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