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0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

Titel: 0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beide entführt. Er hatte mit einer betäubenden Waffe auf sie geschossen, es schien sich dabei um eine Art von Giftnadeln zu handeln, die aus einem Katapult abgeschossen wurden - Zamorra konnte sich zumindest nicht erinnern, den Knall eines Pulverschusses gehört zu haben.
    Eine Geheimdienst-Waffe?
    Für einen Anhänger des Ssacah-Kultes war das Benutzen von Waffen ungewöhnlich. Die Ssacah-Diener verließen sich eher auf die Magie ihres Dämons und Beherrschers. Es wäre wahrscheinlicher gewesen, daß sich im Fußraum des Autos eine oder zwei Messing-Kobras befunden hätten, von denen die Opfer überraschend gebissen worden wären.
    Oder - wußte Ssacah mittlerweile, daß Zamorra gegen den Ssacah-Keim immun geworden war?
    Zweimal war der Parapsychologe bisher gebissen worden. Er hatte es überstanden. Er war in der Lage, den magischen Keim abzuwehren.
    Auch ein dritter Biß würde daran nichts mehr ändern - höchstens, daß er noch etwas resistenter wurde.
    Aber konnte Ssacah das wissen?
    Wie sollte er? Sicher gab es keine Erfahrungswerte für ihn. Wer außer Zamorra war schon mehr als einmal gebissen worden? Wahrscheinlich niemand. Nach dem ersten Biß und der Keimübertragung war das Opfer in Ssacahs Gewalt. Daß Zamorra es geschafft hatte, sich vom Ssacah-Keim selbst wieder zu befreien, lag vermutlich am Wasser aus der Quelle des Lebens.
    Aber er erinnerte sich auch wieder an seinen Traum, als die Messing-Schlangen von den Bäumen gefallen waren und nach ihm geschnappt hatten. Er hatte Angst vor ihnen gehabt, denn was war, wenn mehrere dieser Schlangen ihn zugleich oder unmittelbar hintereinander bissen? War dann der Keim stark genug, um seine Resistenz zu überwinden?
    Er hatte es im Traum nicht darauf ankommen lassen wollen, und das wollte er auch in der Wirklichkeit nicht tun…
    Abwarten! entschied Zamorra. Die Entscheidung fiel ihm leicht. Viel mehr konnte er derzeit ohnehin nicht tun.
    Er konnte nur hoffen, daß Nicole nicht übler dran war als er - und daß sich bald etwas ereignete, das ihm neue Fakten lieferte.
    Es mußte etwas passieren. Er brauchte ein Angriffsziel, um den Gegner zu bekämpfen. Er konnte nicht einfach ins Blaue schlagen.
    Immer noch hielt er die Augen geschlossen.
    Und plötzlich war der nächste Traum da.
    Traum?
    Gryf ap Llandrysgryf begab sich per zeitlosem Sprung nach New Delhi. In Merlins Burg langweilte er sich ebenso wie in seiner Blockhütte, und deshalb hatte er beschlossen, nicht auf Zamorras Anruf zu warten, sondern schon jetzt nach Indien zu wechseln.
    Da Zamorra ja angedeutet hatte, beschäftigt zu sein, und der Silbermond-Druide dabei nicht stören wollte, konzentrierte er sich aber nicht direkt auf Zamorra oder Nicole, sondern erreichte die Stadt nur ›allgemein‹. Dann orientierte er sich und suchte nach dem genannten Hotel.
    Dabei ließ er sich Zeit und trieb sich ein wenig in der Stadt herum, strolchte durch die Elendsgebiete und benutzte seine Druiden-Magie, um hier und da ein wenig Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
    Ein paar Stunden später betrat er das Hotel.
    Zamorra hatte Wort gehalten und tatsächlich ein Zimmer für ihn reservieren lassen. »Aber Mr. Zamorra und seine Begleiterin sind noch nicht wieder zurückgekehrt«, wurde er informiert. Wann mit ihrer Rückkehr zu rechnen war, konnte der Mann an der Rezeption ihm nicht sagen.
    Gryf dachte sich nichts weiter dabei.
    Eine Dienstbesprechung konnte dauern, und hatte Zamorra nicht auch etwas vom ›Nachtleben‹ angedeutet? Gryf konnte sich zwar nicht vorstellen, daß sich seine beiden Freunde in den einschlägigen Lokalen vergnügten, während sie Teri Rheken in Gefahr wähnten, aber…
    Er bezog sein Zimmer. Daß das Personal sich über das Fehlen von Gepäck wunderte, störte ihn nicht. Als Silbermond-Druide konnte er sich notfalls mittels Magie beschaffen, was er unbedingt benötigte. Und das war nicht gerade viel, Gryf war recht anspruchslos und brauchte keinen Luxus.
    Deshalb rührte er auch den Fernseher im Zimmer nicht an. Warum sollte er sich mit Mittelmäßigkeit berieseln lassen?
    Um Zamorra und Nicole machte er sich noch keine Sorgen. Eher schon um Teri.
    Aber er wollte Zamorra nicht vorgreifen, um dem Freund nicht in dessen sicher bereits entwickelten Plan zu pfuschen. Der Dämonenjäger mußte ja bald zurückkehren. Also machte Gryf es sich erst einmal im Zimmer gemütlich.
    Er tastete mit seinen Para-Fähigkeiten nach bekannten Gedankenmustern und hoffte, eine Spur von Teri aufzunehmen, auch

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