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0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

Titel: 0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht, sondern steckte die Waffe ein.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Zuerst einmal müssen wir herausfinden, wo wir uns befinden, dann sehen wir weiter.«
    Er sah sich in dem mäßig hellen Raum um. Sie befanden sich in einer Holzhütte, in der einige Öllampen ihr Licht verbreiteten. Dem einzigen Fenster fehlte eine Glasscheibe, draußen herrschte Dunkelheit.
    Zamorra sah die Schatten von Bäumen gegen den Sternenhimmel.
    Das war auf keinen Fall New Delhi. Mit einer Großstadt hatte diese Umgebung so viel zu tun wie eine Kuh mit einem Space-Shuttle.
    Nicole öffnete bereits die leicht knarrende Tür und trat ins Freie.
    »Niemand zu sehen«, meldete sie, machte ein paar schnelle Schritte nach draußen, drehte sich abwehrbereit um und sah nach oben. »Auch niemand auf dem Dach…«
    Erfahrung macht klug. Oft genug lauerte der Gegner oben. Und gerade wenn es um Ssacah ging, war es ratsam, nicht nur nach auf dem Boden kriechenden Schlangen zu suchen, sondern das Augenmerk auch nach oben zu richten. Die Ssacah-Ableger ließen sich gern von Schränken, Deckenlampen oder von den Ästen der Bäume auf ihre Opfer niederfallen.
    Zamorra folgte seiner Gefährtin nach draußen.
    »Wo sind wir hier?«
    »Sieht nach einem kleinen Dorf aus«, bemerkte Zamorra.
    Die Hütte, aus der sie gekommen waren, war nicht die einzige. Es gab in Sichtweite ein paar Dutzend davon, mehr oder weniger gut erhalten, soweit das Licht von Mond und Sternen erlaubte, den Zustand der eher armseligen Bauten zu registrieren. Einige der Hütten waren etwas größer, andere kleiner. An den Rändern einer Lehmstraße wucherte Unkraut. Allerlei Gegenstände standen vor den Häusern.
    Zamorra sah ein paar Fahrräder und sogar einen Mahindra-Jeep. Zumindest einer der Dorfbewohner mußte also reich genug sein, sich ein Auto leisten zu können.
    »Ob das hier dieses Rajpanah ist, oder wie es sich schimpft?« überlegte Nicole. »Dieses Dorf, in dem Teri scheinbar verschwunden ist?«
    »Hundert Kilometer von New Delhi entfernt?« Zamorra sah auf seine Armbanduhr. »Wir müssen zwar ziemlich lange ohne Besinnung gewesen sein, aber um diese Strecke zurückzulegen, reicht es nicht. Weißt du, wie hier die Straßen aussehen? Drei bis vier Stunden dürfte die Fahrt im günstigsten Fall gedauert haben.«
    »Vielleicht stimmt ja auch Gryfs Entfernungsangabe nicht«, gab Nicole zu bedenken. »Vielleicht waren wir viel näher dran, als er meinte.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    Er ging zu dem Mahindra hinüber, einem indischen Lizenznachbau des legendären Willys-Jeep, den die US-Streitkräfte während des 2. Weltkriegs und auch später noch verwendet hatten und der dann als beliebtestes Geländefahrzeug wildromantischer Freizeit-Cowboys Furore machte.
    »Meinst du, daß er uns mit dem Jeep in dieses Nest gebracht hat?« fragte Nicole.
    »Mit dem Crown sicher nicht.«
    Zamorra erreichte den handlichen Geländewagen und durchsuchte ihn kurz. Nichts deutete darauf hin, daß sie mit ihm hergebracht worden waren.
    »Ziemlich ausgestorben, das Dorf«, sagte Nicole. »Müßten um diese Abendstunde nicht wenigstens noch ein paar Leute wach sein?«
    »Nicht, wenn sie morgen in aller Herrgottsfrühe ihre Felder bestellen müssen, um ihr Überleben zu sichern«, erwiderte Zamorra. »Allerdings sollten wenigstens ein paar Hunde loskläffen. Diese Stille ist wirklich unheimlich.«
    Nicht einmal Nachtvögel oder Insekten waren zu hören.
    »Ein Geisterdorf«, sagte Nicole.
    »Ein idealer Ort, um jemanden verschwinden zu lassen, nicht wahr?« Zamorra ging ein paar Schritte weiter. »Zum Beispiel Teri oder uns… Sag mal, was ist das denn da? Siehst du, was ich sehe?«
    »Ich sehe, daß ich ziemlich wenig sehe. Siehst du das bei diesen Sichtverhältnissen ein?«
    »Da drüben!« Er streckte den Arm aus.
    Hinter ein paar ärmlichen Holzhütten erhob sich ein eigenartiger, düsterer Schatten.
    Ein Hubschrauber!
    Auch er war verlassen, aber nicht abgeschlossen, und der Zündschlüssel steckte. Im Hubschrauber fanden sich die beiden Strahlwaffen und der Dhyarra-Kristall 4. Ordnung, den Nicole bei sich getragen hatte. Sie nahmen ihr Eigentum sofort wieder an sich.
    »Also hat uns der gute Commander mit dem Hubschrauber hergeflogen«, stellte Zamorra fest. »Dann könnte das hier tatsächlich Rajpanah sein. Mit der Stahl-Libelle läßt sich die Entfernung ziemlich schnell zurücklegen. Wir sollten uns diese Rückkehr-Option offenhalten.«
    Er zog den Zündschlüssel ab und

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