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0577 - Gebieter der Nacht

0577 - Gebieter der Nacht

Titel: 0577 - Gebieter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu halten.
    Statt dessen konnte er sich der Frage widmen, was das für ein mit Weißer Magie abgeschirmtes Haus war, in dem sie sich für kurze Zeit aufgehalten hatte.
    Kein Problem, nach Beaminster zurückzufahren und sich dort umzuhorchen.
    Er hatte das vage Gefühl, daß er in eine Falle gelockt werden sollte. Aber von wem ?
    Und war Sue Tanner nur der Köder in dieser Falle?
    Oder war sie selbst die Jägerin? Sie, die er zu seiner Begleiterin machen wollte, zumindest für einige Zeit? Sie war jung und schön, und er hatte sie perfekt unter seiner Kontrolle gehabt - jedenfalls in der vergangenen Nacht.
    Doch wenn sie wirklich eine Jägerin war, dann konnte sie sich widerwärtig perfekt gegen seinen Vampirzauber schützen!
    Alles war möglich. In den langen Jahren seines Schlafes konnte sich eine Menge verändert haben. Er mußte wachsam sein.
    Wer war sein Feind, der Fallensteller?
    Sarkana? Oder ein menschlicher Vampirjäger?
    Er würde es herausfinden. Er würde ihnen allen zeigen, daß Tan Morano, der Uralte, der selbst Tageslicht ertrug, cleverer war als sie…
    ***
    Sinson registrierte, daß die schöne Frau von gegenüber zurückkehrte.
    Es war immer noch heller Tag, und Sinson wünschte sich in die Stille und Dunkelheit seines Sarges zurück. Wenn er jedoch seinen Plan ausführen wollte, konnte er sich diese Zurückgezogenheit jetzt nicht leisten. Er mußte so bald wie möglich handeln. Wenn er einem luziferverfluchten alten Vampir wie Morano eine Chance gab, konnte er sich auch gleich mit einer Knoblauchkette erhängen.
    Morano, der in Sinsons Revier räuberte…
    Sinson war immer vorsichtig und zurückhaltend gewesen, war niemals sonderlich aufgefallen. Aber das Blutmuster, das Morano wob, war auffällig. Selbst ein Blinder mußte es ertasten.
    Sinson wandte sich seinem Diener zu, dem alten Mann, dem die Wohnung gehörte, in der sich der Vampir noch immer aufhielt und die Schatten der künstlichen Dämmerung suchte.
    »Sie ist zurückgekehrt«, sagte er. »Ist dies ihre normale Zeit? Du kennst ihre Angewohnheiten. Rede schon.«
    Doch der Alte konnte ihm kaum etwas verraten. Er wußte zu wenig über seine Nachbarin, nur, daß sie sehr oft auf Reisen war.
    »Aber du wirst mir helfen«, befahl Sinson. »Höre meinen Plan…«
    Carsten Möbius war zu den Freunden zurückgekehrt, und irgendwann später erwähnte er auch kurz, daß ihm Dr. Sue Tanner etwas merkwürdig vorgekommen war. Aber niemand vertiefte das Thema, und die Wiedersehensfeier zwischen Zamorra und Carsten artete allmählich aus.
    Nicole wollte da nicht mithalten, und zu fortgeschrittener Stunde ließ sie die Freunde dann auch allein. Zwischen Möbius und ihr hatte ohnehin nie ein so intensives Band der Freundschaft bestanden. Sie gönnte den beiden ihren Spaß, sie sah allerdings keinen Sinn darin, ebenfalls Talsperre zu spielen und sich langsam, aber sicher vollaufen zu lassen wie diese beiden großen Kinder.
    Gryf mischte auch nicht mehr mit. Er verschwand per zeitlosem Sprung nach Rio, um mit seinen beiden »Zuckerschnütchen« am Zuckerhut anzubandeln, er hatte aber vorher noch fest versprochen, am nächsten Morgen rechtzeitig wieder im Cottage aufzutauchen, um Carsten Möbius mit seiner Druiden-Magie wieder nüchtern werden zu lassen und ihn dann nach Frankfurt zu bringen, damit er seinen Geschäftstermin wahrnehmen konnte.
    »Werden dir deine Zuckerschnittchen nicht böse sein, wenn sie dich dann zum Frühstück nicht mehr vorfinden?« fragte Nicole mitfühlend spöttisch.
    »Ach, ich werde schon mit den ehicas einig«, versicherte Gryf - und war verschwunden, ehe Nicole ihn fragen konnte, ob er nicht vielleicht lieber sie begleiten wollte.
    An den Vampir, den Möbius hier in der Umgebung vermutete, dachte keiner von ihnen mehr…
    Nicole kleidete sich um, setzte sich in den Mercedes und fuhr nach Beaminster hinein. Sie wollte sich im Pub ein wenig umsehen und alte Bekanntschaften mit den Dorfbewohnern wieder auffrischen. Eigentlich hatten sie geplant, an diesem Abend gemeinsam dem Earl of Pembroke einen Besuch abzustatten, dem Besitzer des »Gespenster-Asyls«, wie Pembroke Castle auch genannt wurde. Vorwiegend deshalb hatte Zamorra das Auto ja herbestellt. Aber daraus wurde ja nun nichts mehr, also konnte Nicole den Wagen anderweitig nutzen.
    Vor dem kleinen Pub parkte ein großes Auto.
    Oberste Luxusklasse. Der Bentley Mulsanne paßte ebensowenig in ein kleines Nest wie Beaminster wie Zamorras Mercedes 560 SEL.
    Dem Earl gehörte der

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