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0578 - Die Geisel

0578 - Die Geisel

Titel: 0578 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden liegen sehen und auch festgestellt, daß dieser sich bewegte. Brookman wimmerte vor sich hin. Nun, als der Schock vorüber war, spürte er wieder die fürchterlichen Schmerzen, die seinen Rücken wie Flammen durchschossen.
    Zwei starke Hände umfaßten seine Schultern. Suko wollte den Mann vorsichtig anheben, aber Brookman schrie auf, als hätte ihn jemand gefoltert. Bei seinem Fall mußte etwas mit seinem Rücken geschehen sein. Da konnte nur ein Arzt helfen.
    »Ich rufe den Doc!« sagte Suko.
    Er fand ein Telefon, das noch funktionierte. Er rief auch gleichzeitig die Kollegen an, damit sie die Leiche abholten.
    Welch eine Nacht…
    ***
    Das gleiche dachte auch ich, als ich wieder in die Welt der Normalen zurückkehrte.
    Das heißt, eigentlich war ich nicht richtig bewußtlos gewesen. Ich hatte mich nur in einem Zustand der Apathie befunden und war irgendwo weggetreten.
    Jetzt hockte ich im Sessel, ein kaltes Tuch an Ohr, Kopf und Nacken gelegt und merkte, daß sich meine Gedanken allmählich wieder ordneten.
    Das Zimmer sah aus wie eine Kulisse aus einem Action-Film. Da war jemand tatsächlich mit einem Wagen durch die Scheibe gerast.
    Nur der Kofferraum »hing« noch im Garten, wo die Reifen die Erde aufgewühlt hatten.
    Wie ein Geist war Suko erschienen und hatte die tödliche Gefahr bannen können.
    Donna hatte ihren Frieden gefunden. Eine Geisel, die ich als Tote in Erinnerung hatte, die dann aber verschwunden war. Ich hätte sie zuvor näher untersuchen sollen, dann wäre ich schlauer gewesen.
    Suko kam aus der Küche zurück. Er brachte zwei mit Wasser gefüllte Gläser.
    Eigentlich hätte Brookman nicht trinken dürfen. Es stand nicht fest, welche Verletzung er sich zugezogen hatte. Doch er bestand darauf. Schon beim Schlucken stöhnte er auf. Ein gefährliches Zeichen. Suko hatte mir etwas von Brookmans Rücken erzählt. Es war zu befürchten, daß der Mann einen bleibenden Schaden davontragen würde.
    Der Inspektor nahm das Glas weg und kam mit dem anderen zu mir. »Danke«, sagte ich.
    Das Wasser war kalt. Es tat gut, die Flüssigkeit zu trinken. Ich stellte das leere Glas weg und starrte gegen den Wagen. In ihr hatte die weibliche Blutsaugerin gesessen.
    »Hättest du damit gerechnet?« fragte Suko.
    »Um Himmels willen, nein.«
    »Und jetzt?«
    Ich hob die Schultern, strich über meinen Kopf, der bei der Berührung schmerzte. »Man hat die Geisel zu einer Blutsaugerin gemacht, Suko«, flüsterte ich, »dann war der Maskierte im Wagen kein Zombie im Voodoo-Sinne, sondern ein anderer.«
    »Ja, ein Vampir. Aber auch ein Vampir, ein lebender Toter, wie uns klar sein dürfte.«
    »Stimmt, Suko. Nur weißt du auch, daß ich besonders allergisch in der letzten Zeit reagiere, wenn es sich um Vampire handelt.«
    Er nickte ernst und sagte nur einen Namen. »Will Mallmann!«
    »So ist es.«
    Suko überlegte einen Augenblick. »Was hätte das für einen Sinn ergeben?«
    Ich konnte noch nicht so rasch mitdenken und fragte: »Wie meinst du das denn?«
    »Ganz einfach. Dieser Maskierte wollte Geld…«
    »Suko, das liegt auf der Hand. Auch als Vampir muß Mallmann finanziell unabhängig sein. Stell dir vor, er hat jetzt eine halbe Million Pfund. Was kann er damit anstellen?«
    »Und noch eine zweite Geisel.«
    »Fast richtig!« flüsterte ich. »Er hat auch noch meine Mutter in seinen Klauen.«
    Suko schluckte. »Sorry, John, daran habe ich im Moment nicht gedacht.«
    »Schon gut.« Auch ich wollte an diese Sache so wenig wie möglich erinnert werden, obwohl ich am vergangenen Tag noch mit meinem Vater in Schottland telefoniert hatte.
    Er wußte auch nichts Neues. Seine deprimiert klingende Stimme klang mir noch immer im Ohr.
    »Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, John. Mallmann ist durch die Erpressung seinem eigentlichen Ziel wieder ein Stück näher gekommen. Mit Geld kann er sich etwas kaufen, auch Menschen, die er zu Vampiren macht.«
    »Ja – und seine Armee aufbaut.«
    »Ausgerechnet ich habe ihm das Geld gegeben.« Es wollte einfach nicht in meinen Kopf. »Ausgerechnet ich. Jetzt weiß ich auch, weshalb er sein Gesicht hinter der roten Kapuze verborgen hat. Wir sollten ihn auf keinen Fall sehen.«
    »Wie war das mit der Stimme?«
    »Sie klang verzerrt, Suko. Er hat es geschafft, sie zu verfremden. Eine ganz simple Kiste. Vielleicht hat er die Muschel mit Stanniolpapier bedeckt, so etwas reicht schon.«
    »Ich kümmere mich mal um Brookman.«
    Der Mann war bewußtlos geworden. Die Schmerzen

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