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0579 - Das magische Mobile

0579 - Das magische Mobile

Titel: 0579 - Das magische Mobile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verstanden?«
    »Wenn du das so siehst, okay.«
    Boone hatte es schwer, sich auf den Beinen zu halten. Er stand schwankend da und wischte über seine Stirn. Dabei schimpfte er leise vor sich hin. Er ärgerte sich darüber, so viel Alkohol getrunken zu haben. Er hätte es doch lieber sein lassen sollen. Mit weit aufgerissenem Mund holte er Luft und hörte die Stimme des anderen aus dem Flur oder einem anderen Zimmer.
    »Willst du nicht kommen?«
    »Ja, ja, bin schon unterwegs. Ich muß nur noch einmal frische Luft holen.«
    »Tu das.«
    Boone stützte sich an der Zimmerwand ab, als er seinen Weg fortsetzte. Die Beine waren ihm schwer geworden, und Füße aus Blei hingen wie dicke Klumpen daran.
    Er drehte sich um die Türecke und betrat den Flur, wo er keinen anderen sah. »He, bist du noch da?«
    »Sicher. Geh ein paar Schritte und dann nach rechts. Ich habe die Tür nicht geschlossen.«
    »Ach so, ja.« Boone ging weiter. Er brabbelte unverständliches Zeug vor sich hin, rülpste zwischendurch, doch die Gier nach den Scheinen trieb ihn weiter.
    Wie versprochen, fand er die Tür auch offen, allerdings nur spaltbreit, was ihn wiederum störte. Etwas warnte ihn, den dahinter liegenden Raum zu betreten, und er fragte: »Bist du auch wirklich da, Mann?«
    »Sicher.«
    Boone schaute auf die Tür, die von innen so weit aufgezogen wurde, daß er das Zimmer betreten konnte. Er hatte den Kopf gehoben, ging die ersten beiden Schritte, stand auch dann in dem verhältnismäßig schmalen Raum und rechnete damit, einen Koffer mit Geld zu finden, aus dem er sich bedienen konnte.
    Seine Hoffnungen wurden enttäuscht.
    Kein Geld, nicht einen Penny sah er. Dafür aber ein Gebilde von der Decke, das sich aus Fäden und ungewöhnlichen braungelben Klumpen zusammensetzte, die er in seinem Zustand nicht erkennen konnte. Für ihn waren es Bälle. Irgendwelche Fäden, die ebenfalls vor seinen Augen verschwammen, verbanden sie.
    »Na?«
    »Das Geld…«
    »Komm weiter!«
    Boone ging. Die Gier nach den Scheinen trieb ihn voran. Daß er in eine Falle lief, erkannte er nicht. Erst als ihn etwas berührte, was keine Menschenhand war, wurde er vorsichtig.
    »He, was ist…?«
    Da zog der Mann an seinem Mobile. Diesmal stand er an der Seite des Gebildes und veränderte es durch das Ziehen.
    Plötzlich begannen die Schädel vor den Augen des Betrunkenen zu schwanken. Boone kam es vor, als würden sie tanzen und ihn gleichzeitig aus rot gewordenen Augen anglotzen.
    »He, was ist denn…?«
    Niemand gab ihm eine Antwort. Statt dessen bewegten sich die verdammten Schädel weiter. Sie klatschten gegen sein Gesicht, und auf einmal waren auch die Bänder da, die sich um seine Gelenke drehten. Auf und nieder wischten die Totenschädel. Sie hüpften, sie schwangen, sie waren plötzlich überall.
    Boone röchelte, als ein Faden gegen seinen Hals klatschte. So betrunken war er nicht, um nicht zu merken, daß sich das Band zu einer Würgeschnur entwickeln konnte.
    Er wollte weg.
    Seine Fußknöchel hatte es ebenfalls erwischt. Zwei Schnüre umwickelten seine unteren Beine und hielten ihn eisern fest. Er wollte um Hilfe schreien, als der Totenschädel dicht vor seinem Gesicht anfing zu kreisen. Er sah die Augen wie glühende Sonnen, die verschwanden, als sie sich an seinem Hinterkopf befanden und im nächsten Augenblick wieder vor seinem Gesicht erschienen.
    Und er spürte den Druck!
    Plötzlich bekam er keine Luft mehr, weil sich der Faden mehrmals um den Hals gewickelt hatte. Er spürte auch den Zug, der ihn vom Boden ab und in die Höhe zerrte.
    Der Kontakt war weg. Boone hatte das Gefühl, als wollte ihm jemand den Hals durchtrennen. Er kippte nach vorn, streckte die Arme dabei aus, nur konnte er sich nicht abstützen, denn er fiel mit der gesamten Länge seines Oberkörpers hinein in ein aufgespanntes Netz, das ihn wippend umfing.
    Die Fäden wirkten, wie mit Leim beschmiert. Was sie einmal hatten, ließen sie nicht los.
    Und Boone war so ein Opfer. Für ihn war das magische Mobile zu einer tödlichen Falle geworden.
    Der Besitzer dieser fürchterlichen Waffe lehnte an der Wand und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Diese lässige Haltung dokumentierte, was er von Boone hielt.
    Nichts mehr. Für ihn war dieser Schnorrer schon so gut wie tot.
    Und Boone versuchte es trotzdem.
    Nur waren seine Chancen so groß wie die eines Fisches, der im Netz zappelt.
    Er kam nicht mehr frei!
    Der Besitzer dieses Mobiles verließ das Zimmer. Für ihn war die Sache

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