Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
Vom Netzwerk:
bringen Sie das begierige Publikum nicht um seine Unterhaltung. Sind die Geschichten Ihrer Cousine gut?"
    „Sie sind erschreckend. Entsetzlich. Makaber!"
    „Ausgezeichnet!"
    „Auf jeden Fall sind sie besser als diese hier." Lily lächelte ihm zu, voller Stolz auf ihre ungewöhnliche Cousine, und reichte ihm sein Buch zurück. „,Und wenn Sie, verehrter Leser, unter Albträumen leiden'", hob sie an,
    „,dann empfehlen wir eine Tasse warmer Milch.'"

    „Sie sind verrückt." Er lachte, aber in seinem Blick lag ein leichtes Unbehagen.
    Beinahe hätte Lily es nicht bemerkt. „Nur ein wenig", meinte sie.
    „Äh - Matthew", rief Mrs. Clearwell und lenkte die Aufmerksamkeit des Majors auf seinen unartigen Neffen.
    Hastig zog Derek den Jungen von dem Regal, das er gerade hochkietterte, dann setzte er ihn auf seine Schultern, wo er nicht weglaufen konnte.
    Lächelnd sah Lily zu dem Kind auf.
    Vage erinnerte sie sich an längst vergangene Jahre, als ihr Vater sie so auf seinen Schultern getragen hatte.
    Derek Knight so unerwartet in der Rolle eines Familienmenschen zu sehen, versetzte sie in Unruhe.
    „Oh, ich bin fast verhungert von all diesen Einkäufen", erklärte Mrs. Clearwell plötzlich. „Major, waren Sie schon beim berühmten Gunter's, seit Sie in die Stadt kamen?"
    „Nein, aber ich habe davon gehört."
    „Matthew, essen Tiger Eiscreme?"
    Der zukünftige Marquess stieß seine kleine Faust triumphierend in die Luft.
    „Gunter's, hurra!"
    Im Herzen des eleganten Mayfair drangen die süßen Düfte des beliebtesten Eissalons bis hinaus auf den Berkley Square. Es war unmöglich, an Gunter's vorüberzugehen, ohne sich diesem berühmten Geschäft nähern zu wollen.
    Allen vieren lief das Wasser im Munde zusammen, als sie den gedrängt vollen Laden betraten. Sofort waren sie wie betäubt von den intensiven Düften nach Vanille und Zimt, die in der Luft hingen. Aus der Bäckerei, wo geschäftig Kuchen und Konfekt ausgegeben wurden, drangen weitere himmlische Gerüche zu ihnen, während von einer anderen Theke die Würze von geräucherten Wurstwaren und Käse dazukamen
    - ganz zu schweigen von den sinnesbetäubenden Aromen der Tees und Kaffees, die verkauft wurden.
    Schon allein die Luft bei Gunter's einzuatmen, war pure De-kadenz. Aber die meisten, die sich an diesem warmen, sonnigen Frühnachmittag in dem Geschäft drängten, waren wegen der üppigen Auswahl an Eiscremes und Sorbets gekommen.
    Sie zögerten nicht, sich anzustellen.
    „Sehen Sie, Miss Balfour." Derek zeigte mit dem Finger in Richtung der Bäckerei, als sie ihre Plätze in der Schlange einnahmen. „Sie haben auch Hochzeitskuchen." Er warf ihr einen boshaften Blick zu. „Passend zu ihren Erkundigungen heute, wenn ich richtig gehe?"
    „O ja, Gunter's ist berühmt für seine Hochzeitskuchen", erklärte Mrs. Clearwell, während Lily Derek einen strafenden Blick zuwarf.
    Ohne Vorwarnung sprang Matthew aus der Schlange und lief zu der Glastheke, wo ein herrlicher mehrstöckiger Hochzeitskuchen ausgestellt war.
    „Oh!", rief er, beeindruckt von dem hohen Gebäck. Er presste seine Nase an das Glas und bestaunte all die Köstlichkeiten, die es da gab: Pflaumen- und Kornelkirschkuchen, alle möglichen anderen Gebäckstücke und auch eine pastellfarbene Auswahl an Bonbons.
    „Die Pflicht ruft", bemerkte Derek sarkastisch, entschuldigte sich und ging davon, um seinen Neffen zurückzuholen.
    Während die Damen geduldig in der Schlange ausharrten, führte Derek seinen Neffen in dem gedrängt vollen Laden herum, um ihn zu beschäftigen.
    Lily beobachtete, wie die beiden Männer stehen blieben, um eine weitere glänzenden Glasvitrine zu bewundern, wo in einem Tafelaufsatz aus Silber, unter dem sich eine Flamme befand, Käsefondue angeboten wurde. Dazu wurden kleine Brotstückchen in die goldene Flüssigkeit getaucht. Neben dem Fondue stand eine Theke, auf der alle Variationen von Gunter's berühmten Speisen zum Mitnehmen für Picknicks und Feste im Freien ausgestellt waren.
    Matthew zeigte immer wieder auf irgendetwas, stellte seinem Onkel zahllose Fragen, während die Mitarbeiter umherliefen und Bratenscheiben einpackten, Käsestücke, Weintrauben und Champagner, alles kunstvoll arrangiert in einer Schachtel, die zum Schluss dem wartenden Diener eines reichen Kunden gereicht wurde. Lily sah zu, wie einer der Dienstboten davoneilte.
    Die weit geöffneten Doppeltüren des Ladens boten den Blick dar auf endlose Scharen hungriger Gäste sowie einen schier

Weitere Kostenlose Bücher