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0582 - Der Totenbaum

0582 - Der Totenbaum

Titel: 0582 - Der Totenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch der Dhyarra-Kristall 4. Ordnung. Ihn benutzte Zamorra jetzt, um die Pflanzenfaser zu einer Reaktion zu zwingen.
    Er führte ihr Energie zu!
    Pflanzen wachsen durch Sonnenlicht und Nährstoffe, und beides simulierte jetzt der Dhyarra-Kristall. Gleichzeitig manipulierte Zamorra diese Energie so, daß die Pflanzenfaser durchaus ›mitbekommen‹ mußte, daß alles, was ihr zugeführt wurde, magisch erzeugt war.
    Er brauchte mehr als eine halbe Stunde, um den Kristall entsprechend anzusteuern. Der blaue Sternenstein benötigte, um seine Kräfte einzusetzen, bildhaft ausformulierte Gedankenbefehle, und es war recht kompliziert, eine solche Befehlskette wie diese richtig aufzubauen.
    Reagierte die Faser auf die Magie?
    Und wie!
    Sie wuchs!
    Und mit ihr wuchs eine negative Aura, die anfangs nicht feststellbar gewesen war!
    Fasziniert beobachtete Zamorra das rasante Wachstum der Faser. Ein rapider Zellteilungsprozeß fand statt.
    Aus der Faser entwickelte sich etwas wie ein… Keim?
    Oder war es eine Wurzel, ein Zweig oder ein Blatt vielleicht?
    Es war von allem etwas.
    »Das gibt es nicht«, stieß Zamorra hervor. Er winkte den Assistenten zu sich. »Können Sie mir sagen, was das hier ist?«
    »Liebe Hölle, so etwas habe ich noch nie gesehen! Haben Sie mit der Faser was angestellt? Und wieso ist die jetzt…? Ja, was um Teufels Willens ist sie jetzt…?«
    Die Wortwahl des Assistenten gefiel Zamorra nicht.
    Und wieso mußte er gerade in diesem Augenblick an Foolys Worte denken?
    Dein Feind kann jeder sein, hatte der Jungdrache gesagt.
    Zamorras Amulett warnte ihn nicht.
    Doch von einem Moment zum anderen fiel der Assistent über ihn her!
    ***
    Er stieß Zamorra vom Tisch fort schleuderte ihn zu Boden und landete mit den Knien auf ihm. Mit einer Hand Zamorras Hals umklammernd, holte er mit der anderen aus.
    Seine Finger waren zu Krallen geformt, und diese Krallen wollte er in die Brust des Dämonenjägers stoßen!
    Zamorra versetzte ihm einen Kniestoß, der jeden normalen Mann für die nächsten Minuten ausgeschaltet hätte, jedoch nicht den medizinischen Assistenten, dessen Namen er nicht mal kannte!
    Zamorra konnte die herunterstoßende Hand des Gegners gerade noch abfangen.
    Aber der Mann entwickelte eine ungeheuerliche Kraft, er bog Zamorras abwehrenden Arm zur Seite und schickte sich erneut an, seine Krallenfinger in den Körper des Parapsychologen zu stoßen.
    Gleichzeitig verstärkte er mit der anderen Hand den Druck um Zamorras Hals.
    Zamorra benutzte abermals seine Beine. Mit einem heftigen Ruck traf er den Mediziner diesmal anders und hebelte ihn über sich hinweg.
    Der Assistent mußte Zamorra loslassen, er flog durch die Luft und prallte gegen einen Rolltisch, den er mit seinem Schwung und seiner Körpermasse glatt zertrümmerte.
    Doch sofort war er wieder auf den Beinen.
    Aber auch Zamorra hatte wieder aufspringen können.
    Er war nicht so fit und schnell wie normal, weil ihn das Zeitschau-Ex- periment am Friedhof eine Menge Kraft gekostet hatte. Es reichte gerade noch, den nächsten Angriff des Assistenten abzuwehren.
    Er stieß ihn erneut von sich, schielte nach der Tür, doch die war zu weit weg, um flüchten zu können. Der Assistent konnte ihm jederzeit den Weg versperren.
    »Hören Sie auf!« keuchte Zamorra. »Haben Sie den Verstand verloren, Mann? Was soll das?«
    Wieder griff der andere ihn an.
    Diesmal reagierte Zamorra etwas härter. Ein betäubender Handkantenschlag fällte den Assistenten.
    Zamorra atmete tief durch. Aufmerksam betrachtete er den Mann. Er traute dem Frieden nicht, er rechnete jeden Moment damit, daß der Mediziner wieder aufsprang und die nächste Attacke startete.
    Aber nichts dergleichen geschah.
    Zamorra sah, daß dem Mann das Hemd ein wenig aus der Hose gerutscht war. Ein Stück Haut an seinem Bauch lag frei.
    Haut?
    Zamorra ging neben dem Mann in die Knie und riß das Hemd weiter zurück.
    Das war keine Haut, was er da sah und fühlte.
    Das war - Rinde!
    ***
    »Das ist das Verrückteste, was ich jemals gesehen habe«, stellte Robin fest.
    Zamorra hatte ihn und Nicole in den Raum geholt, um ihnen das Unglaubliche zu zeigen.
    Robin hockte sich neben den Assistenten und riß ihm das Hemd ganz auf. Weite Teile der Haut waren von borkiger Rinde überzogen.
    Robin streifte Plastikhandschuhe über. Mißtrauisch drehte er den Kopf Zamorra zu.
    »Du hast das hier doch wohl nicht mit bloßen Händen angefaßt?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Nur das Hemd. Und natürlich habe

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