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0589 - Die Kugelköpfe

0589 - Die Kugelköpfe

Titel: 0589 - Die Kugelköpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und gleichzeitig nach vorn.
    Wäre ich nicht zur Seite gegangen, hätte er mich noch erwischt. So aber prallte er zu Boden und blieb in Griffweite liegen. Er war auf sein Gesicht geschlagen.
    Ich leuchtete dorthin und sah, daß sich unter dem Gesicht etwas ausgebreitet hatte.
    Eine dicke Flüssigkeit, zu vergleichen mit der eines Ghouls, wenn er sich auflöste.
    Boone lebte noch. Er drehte sogar den Kopf, so daß wir sein Profil erkennen konnten. Als er zudem die Lippen bewegte, wußte ich, daß er uns etwas sagen wollte.
    Ich beugte mich nieder. Unter dem linken Auge zuckte die Haut.
    Er blutete nicht, denn das Blut mußte ihm von einem anderen geraubt worden sein. Bestimmt von dem Wesen, das sich für die grauenvolle Metamorphose verantwortlich zeigte.
    »Es ist vorbei, Boone!« sprach ich ihn an. »Das weißt du selbst. Du wirst keine Menschen mehr umbringen. Jetzt hat es dich erwischt. Aber wer, Boone, wer zeigt sich für deinen Tod verantwortlich?«
    »Koffer… das Ding aus dem Koffer …«
    »Du hast ihn nicht mit?«
    »Nein, im Zimmer, Sajastin… da muß er stehen, glaube ich. Ja, ich bin mir sicher.«
    »Was war in dem verdammten Koffer?«
    »Das Ding… andere Welt …«
    »Es ist nicht allein – oder?«
    »Nein, Kugelköpfe. Sucht Kugelköpfe. Sie sind unterwegs. Sie sind die Blutjäger. Ihr müßte sie suchen und finden, ihr könnt sie fragen, ihr könnt alles…«
    »Wo finden wir sie?«
    Er spie aus. »Nirgendwo und überall. Sie… sie mächtig. Sie beobachten, vorsichtig …«
    Aus, er schaffte es nicht mehr, den Satz zu vollenden. Terry Boone, der Killer, war tot. Er hatte mit dem Wahnsinn einen Pakt geschlossen und verloren.
    Ich mußte ehrlich zugeben, daß ich mich in meiner Haut ebenfalls nicht wohl fühlte. Als ich mich erhob, sah ich Sukos skeptischen Gesichtsausdruck. »Das war nicht viel, John.«
    »Ich weiß.«
    »Der Koffer ist der Weg. Durch ihn kommen wir auch an die verdammten Kugelköpfe heran.«
    Ich hob die Schultern. »Das ist ein neuer Begriff. Hast du schon von diesen Wesen gehört?«
    »Nein, ich habe sie auch nicht gesehen.«
    »Sie sind, davon können wir ausgehen, dämonischen Ursprungs.«
    Ich wischte Schweiß von meiner Stirn. »Kugelköpfe – was es nicht alles gibt. Eine neue Dämonenart?«
    Suko hob die Schultern. »Oder eine alte, von der wir bisher noch nichts gehört haben.«
    »Kann sein.«
    Seine nächsten Worte galten nicht mir. Er sprach sie über meinen Kopf hinweg, in Richtung Wagen, wo die anderen Geiseln aus den Fenstern schauten.
    »Bitte, geht zurück. Geht auf eure Plätze. Es ist vorbei, wir kommen nach.«
    Sie gehorchten. Der Schock steckte noch tief. Er würde sich bald in starken Emotionen lösen.
    Noch jemand erschien mit ziemlich weichen Knien. Ein hellhaariger Mann, der die Lok gesteuert hatte. »Ich… ich habe viel gesehen!« keuchte er. »Es ist vorbei, nicht?«
    »Sicher.«
    Er warf einen Blick auf den Toten. »Und ohne einen Schuß abgegeben zu haben.«
    »Weshalb haben Sie gestoppt?« fragte ich.
    Er deutete nach vorn, die Strecke entlang. »Das Signal steht auf Rot. Das war der Grund.«
    »Keine Anweisung?«
    »Nein.«
    »Ist das normal mit dem Signal?«
    »Auch nicht. Das müssen die Leute im Stellwerk gewesen sein. Ich habe ihnen schon Bescheid gesagt. Sie sind bereits unterwegs.«
    »Dann rufen Sie noch einmal an und sagen Sie ihnen, daß sie ›Freie Fahrt‹ geben und im nächsten Bahnhof auf uns warten sollen. Wir werden dort einiges erklären.«
    »Gut, mache ich.« Er lief schnell weg.
    Der junge, schwarzhaarige Mann, der die Geisel gewesen war, stand auch wieder auf den Beinen. Er war mit dem Schrecken davongekommen. Suko sorgte dafür, daß er in den Wagen stieg.
    Danach half der Inspektor mit, den Toten in unseren Wagen zu schaffen. Suko würde ihn bewachen, während ich mich zu den Geiseln gesellte und mit ihnen redete.
    Ich hatte den Wagen kaum betreten, als sich der Zug wieder in Bewegung setzte.
    Acht junge Menschen starrten einen verschwitzten Oberinspektor an, der ihnen trotzdem entgegenlächelte. Mit ruhiger Stimme erklärte ich ihnen, daß die Gefahr vorbei war.
    Sie hörten zu, sie nickten, sie stellten keine Fragen. Manche weinten, nicht nur Mädchen.
    Es war gut, daß sich der Schock bei ihnen derartig löste. Mir gegenüber hockte Rico, der etwas dunkelhäutige Junge. Er starrte vor seine Schuhspitzen.
    »Na?« fragte ich ihn. »Alles okay?«
    »Nein.«
    »Das verstehe ich.«
    »Ich hatte Angst, Sir, so verdammte

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