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0589 - Die Kugelköpfe

0589 - Die Kugelköpfe

Titel: 0589 - Die Kugelköpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sie nach Hause geschickt und wartete ungeduldig auf uns.
    Trotz des schwülen Wetters hatte er nicht darauf verzichtet, ohne seinen Hut zu gehen. Er hockte hinter dem Schreibtisch, schaute böse und nickte nur.
    »Endlich kommt ihr. Es wurde auch Zeit. Lange schlafen und…«
    »Wir hatten eine harte und haarige Nacht«, verteidigte Suko uns.
    »Ich weiß. So etwas spricht sich herum. Aber die hatte Denkford auch.« Sein Gesicht bekam noch mehr Falten, als er nachdachte.
    »Wir haben den Toten untersucht.« Er sprach zunächst nicht weiter, sondern schaute uns scharf an. »Gibt es Vampire hier in London?«
    »Wieso?«
    »John, der Mann war blutleer. Als hätte ihn ein Vampir gebissen. Und er hat mit seinem eigenen Blut die Worte Help me an das Garagentor geschrieben. Ein letzter Akt der Verzweiflung. Nur war niemand in der Nähe, der ihm helfen konnte.«
    »Habt ihr die Leiche genau untersucht?« erkundigte sich der Inspektor.
    »Klar.«
    »Gab es Bißwunden am Hals?«
    Chiefinspektor Tanner schleuderte einen Bleistift zurück auf den Schreibtisch, den er zuvor in der Hand gehalten hatte. »Nein, verflucht, die gab es nicht.«
    »Also keine Vampire«, stellte Suko fest.
    »Was meinst du, John?«
    »Tja, Tanner, ich glaube auch nicht daran.«
    »Obwohl ihr in der letzten Zeit diesen unheimlichen Ärger mit den Blutsaugern gehabt habt?«
    »Ja.«
    »Was ist es dann?«
    Ich runzelte die Stirn. »Wenn ich das wüßte, wenn ich das nur wüßte.«
    »Sind euch diese Blutsauger schon einmal über den Weg gelaufen? Wißt ihr, wie sie aussehen?«
    »Ja«, sagte Suko und schaute Tanner so intensiv an, daß dieser sich halb beleidigt fühlte. »He, doch nicht so wie ich.«
    »Na ja, nicht ganz«, grinste Suko.
    »Scherz beiseite, Leute. Worauf müssen wir achten?«
    »Auf Kugelköpfe«, sagte Suko.
    »Ha, ha.« Er schüttelte den Kopf. »Auf was, bitte sollen wir achtgeben? Auf Kugelköpfe?«
    Suko beschrieb ihm das Wesen, und Tanner atmete stöhnend und schnaufend wie ein Walroß. »Das kann doch nicht stimmen, das ist verrückt, ist das. Wenn mir das ein anderer gesagt hätte, meine Güte, ich wäre vom Hocker gefallen.« Er schob den Filz weiter in den Nacken. »Kugelköpfe. Menschen mit Modeköpfen, das soll mir mal einer erzählen. Das ist schon.«
    »Jedenfalls sind sie da!« Tanner faßte sofort nach. »Und sie saugen auch den Menschen das Blut aus den Adern – wie Vampire.«
    »Wir nehmen es an. Jedenfalls haben wir Menschen erlebt, die sich auf furchtbare Art und Weise veränderten. Ihre Haut zog sich zusammen, sie wurde puddingartig. Man konnte sie abziehen wie nasse Pappe«, erklärte ich.
    »Bei dem Toten?«
    »Nein, bei einem lebenden Menschen.«
    Tanner bekam einen starren Blick. »Ich werde nicht mehr, ich begreife nichts mehr. Einmal tot, dann lebend. Freunde, wo kommen wir zusammen?«
    Ich berichtete von unseren Erfahrungen. Tanner mußte zwischendurch viel Luft holen, so geschockt war er. Fassen konnte er es trotzdem nicht. Obwohl er mittlerweile wußte, daß es unerklärliche Dinge zwischen Himmel und Erde gab, nahm er es hin, aber begreifen oder fassen konnte er es nicht.
    »Dann müßt ihr die Kugelköpfe suchen.«
    »Richtig«, sagte Suko. »Und auch den Koffer, der enthält ebenfalls ein Geheimnis.«
    »Das Ding aus dem Koffer«, murmelte Tanner. »Hat damit nicht alles begonnen?«
    »Ja.«
    Er räusperte sich. »Einen Koffer in London zu finden, stelle ich mir besonders toll vor. Viel Spaß bei der Suche. Jedenfalls habe ich meine Pflicht getan.«
    Wir stimmten ihm zu.
    »Wollt ihr noch einmal die Leiche sehen?«
    Das war nicht nötig. Es hätte zudem nur Zeit gekostet. So verabschiedeten wir uns von Tanner und wünschten ihm noch einen guten Tag.
    »Ihr seid vielleicht Komiker. Ich muß mit meiner Frau weg, dann hoffe ich, mich hinlegen zu können, und anschließend beginnt wieder die Nachtschicht.«
    »Grüß deine bessere Hälfte.«
    »Mach’ ich.«
    Wieder im Wagen, griff ich zum Hörer und tippte Glendas Nummer. Sie meldete sich sofort.
    »Ah, gut daß du anrufst, John. Hier hat jemand nach dir gefragt. Die Person rief bereits einige Male an.«
    »Wer ist es denn?«
    »Eine Frau. Ihre Stimme klang relativ jung. Die Dame heißt Helen Taylor.«
    Ich wiederholte den Namen einige Male und dachte darüber nach, wo er mir untergekommen war. Gehört hatte ich ihn schon.
    Suko wußte es besser. »Das war Denkfords Assistentin.«
    »Stimmt.«
    »Ihr sollt hinfahren«, hörte ich Glendas Stimme aus

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