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059 - Der Preller

059 - Der Preller

Titel: 059 - Der Preller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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mein Auftraggeber ist reich. Kann uns auch wirklich niemand zuhören?« Er blickte sich besorgt nach der Tür um, die hinter einem Vorhang verborgen lag.
    »Nein«, beruhigte ihn van Deahy.
    »Bitte, sehen Sie doch lieber nach, Sir. Ich bin aufgeregt wie ein Schuljunge vor dem Examen.«
    Van Deahy begab sich zur Tür, öffnete sie und schritt mit Miss Morrison ins angrenzende Zimmer, dessen Beleuchtung er ebenfalls einschaltete, um Sparkes zu beruhigen.
    »Sie sehen, daß wir wirklich allein sind«, meinte er, als sich alle wieder im Zimmer befanden. »Was gibt es denn?«
    »Er will das Land verlassen, Sir, und zwar schon in zwei oder drei Wochen.«
    »Ausreißen will er?« Das Mädchen war aufgesprungen. »Das ist wirklich wichtig. Wohin will er denn?«
    »Soweit ich schließen konnte - nach Spanien.«
    »So, so? Prosit Mr. Sparkes!« Sie trank ihm zu.
    »Prosit«, wünschte auch van Deahy und nahm einen tiefen Schluck.
    »Schmeckt großartig«, erklärte Mr. Sparkes und wischte sich genießerisch den Mund ab.
    Die anderen beiden starrten ihn an, immer noch ihre Gläser in der Hand. Van Deahy war der erste, der zusammenbrach. Mr. Sparkes fing gleich darauf Miss Morrison elegant und sicher in seinen Armen auf.
    Dann nahm er das kleine Fläschchen, das er bisher in seiner Hand verborgen gehalten und aus dessen Inhalt er etwas in die Sektgläser der anderen geschüttet hatte, und steckte es wieder in seine Tasche. Nun verließ er das Zimmer, dessen Tür er sorgfältig hinter sich verschloß. Während der nächsten Viertelstunde war er eifrig mit der Durchsuchung des Schlafzimmers Miss Morrisons beschäftigt. Endlich verließ er das Haus und sprang in seinen vor der Tür haltenden Wagen.
    »Alles in Ordnung?« fragte der Chauffeur.
    »Völlig, Paul. Ich konnte nur auf diese Weise ins Haus gelangen, aber ich glaube, es hat sich gelohnt. Ich habe Megs ganzes Vermögen mitgenommen. Los, Paul!«
    Paul grinste über das ganze Gesicht und trat auf den Gashebel.

Der U-Boot-Jäger
    »Ich mache mir über eines Sorgen«, meinte Anthony, als der Zug von Torquay, in dem er mit Paul saß, in London-Paddington einfuhr.
    »Was bedrückt dich denn, Tony? Hoffentlich nichts Wichtiges?«
    »Ich zerbrach mir über Milwaukee Meg den Kopf.«
    »Was ist denn mit ihr?«
    »Das Schlafmittel, das ich ihr gab, wird wohl nunmehr seine Wirkung verloren haben. Gesundheitlich wird es ihr also gut gehen, wenn sie auch etwas knapp an Geld sein dürfte.«
    Es war erst eine Woche her, seit er die betreffende Dame um ihre irdischen Schätze erleichtert hatte. Es war nicht die Reue über diese Tat, die ihn bedrückte.
    »Ich hatte dir doch erzählt, Paul, daß Meg eine Gesellschafterin engagiert hatte, nicht wahr? Ich sah sie zwar nur einige kurze Augenblicke, aber ...«
    ». sie genügten dir, wie?« vollendete Paul.
    »Was soll das heißen?« fragte Anthony hochmütig.
    »Nichts, mein Junge, nichts!« erklärte Paul mit unschuldiger Miene.
    »Das Mädchen versuchte, mir zu helfen«, fuhr sein Freund fort, »und hat sich, allerdings unbewußt, damit in große Gefahr begeben. Ich erkundigte mich nach ihr und glaubte bestimmt, sie habe ihre Stellung bei Miss Morrison aufgegeben. Du kannst dir meine Überraschung vorstellen, als ich erfuhr, daß sie immer noch bei unserer geliebten Freundin weilt. Das gefällt mir gar nicht, denn sie hatte ja auch schon Verdacht gegen ihre Brotgeberin geschöpft. Ich riet ihr, die Stellung aufzugeben. Vielleicht hätte ich sie über alles aufgeklärt, ich befürchtete aber, daß Meg sie mir als Lockvogel entgegengesandt hatte.«
    »So, so? Sie ist noch mit Meg zusammen? Merkwürdig.«
    »Ja. Ich hatte jemand hingeschickt, und habe erfahren, daß es die junge Dame war, die die Opfer meines Tricks bewußtlos aufgefunden hatte.«
    Der Preller hatte Sorgen. Er sagte kein Wort mehr, bis sie endlich in Brixton eintrafen, wo er seit einigen Monaten ein Haus gemietet hatte. Dann erst kam er wieder auf das Gespräch auf der Bahn zurück.
    »Ich möchte meinen Kopf verwetten, daß sie nicht zur Bande gehört«, meinte er. »Der Gedanke, sie dort im Haus zurückgelassen zu haben, beunruhigt mich.«
    »Wir fahren also hin, wie?« fragte Paul. Anthony nickte.
    »Vor einigen Monaten habe ich einen U-Boot-Jäger erstanden, den die Regierung mit anderen Schiffen hatte versteigern lassen«, berichtete er. »Du kennst sie ja, die schnellen Boote, die uns Amerika während des Krieges geliefert hat. Es liegt für mich voll Betriebsstoff in

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