0590 - Flugziel Unbekannt
funktionierten und auch der Hyperfunk erste Bilder zeige. Der kosmische Sturm schien vorüber zu sein.
Khen Dive und seine Begleiter hatten die Nacht im Hotel von Benson-City verbracht und wurden von Ferrel Dhor im Auto zurück zu den Schiffen transportiert.
Es hatte keine Probleme mehr gegeben. Branco hatte den Kommandanten davon zu überzeugen vermocht, daß jeder Eingriff in die Geschehnisse auf Paradiso ein Fehler sein würde, wenn die letzten Überlebenden der Tragödie dies nicht wollten.
„Als junger Mensch kannte ich keinen anderen Wunsch", sagte Ferrel Dhor, als sie vor den Schiffen standen und Abschied nahmen, „als eines Tages diesen Planeten zu verlassen. Heute denke ich anders darüber. Ich habe meine Freunde, meine Familie, wenn auch keine Kinder. Wir werden unser Leben in Frieden beenden, und vielleicht wird es in hundert oder zweihundert Jahren wieder neue Siedler geben, die dort beginnen, wo wir aufhören werden. Aber dann wird eine andere, uns fremde Zivilisation beginnen. Ich glaube nun, daß Sie unseren Standpunkt verstehen und Ihr Versprechen halten."
„Selbstverständlich tun wir das. Durch den kosmischen Sturm wurden alle Positionsaufzeichnungen gelöscht. Wir werden versuchen, unsere Einheiten wiederzufinden oder direkt zur Erde zurückzukehren. Sie und Ihre Welt Paradiso, Ferrel Dhor, haben wir niemals gesehen. Ich wünsche Ihnen alles Gute."
Wenig später starteten die beiden Beiboote und erreichten die Umlaufbahn der CMP-13.
Oberst Menesh Kuruzin, der Kommandant des Kreuzers CMP-1, zeigte sich äußerst erregt, als er auf dem Hyperfunkschirm erschien. Dann verwandelte sich seine Erregung in Erleichterung, als er von dem kosmischen Sturm erfuhr. Es war durchaus keine Seltenheit, daß selbst größere Schiffe tagelang den Kontakt mit ihren Stützpunkten verloren, wenn sie in das Wirbelspiel derartiger Kraftfelder gerieten.
„Sie sind wieder voll manövrierfähig, Major?"
„Der Kurs wird bereits auf die ursprüngliche Position der CMP-1 programmiert. Vielleicht geben Sie uns noch die Korrektur."
„Unser Standort hat sich nur wenig geändert. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, sobald Ihre Linearetappe beendet ist. Ich erwarte dann Ihren ausführlichen Bericht."
„Wir sind in zwei Stunden bei Ihnen."
Khen Dive sah Captain Herby Olbricht an, als sich der Bildschirm verdunkelt hatte.
Olbrichts Gesicht blieb ausdruckslos.
„Dann wollen wir mal", sagte er nur und gab die ersten Daten in den Navigationscomputer.
5.
Der Eindruck, den Gucky geschildert hatte, blieb.
Die mentalen Hilferufe der Zeitgeschädigten blieben gleich intensiv, wenn auch ungezielt, und wechselten dauernd ihren Standort. Die Impulse kamen oft wie aus einem schnell fahrenden Zug, in dem die Fremden saßen und in rasendem Tempo den Meteorit durchquerten.
„Ich meine, wir sollten Teleportation nicht ausschließen", sagte Ras Tschubai, als sie am Ende eines Ganges standen und auf eine phantastische Lavalandschaft blickten, die sich in einer riesigen Kaverne gebildet hatte. „Vielleicht gibt es Wesen, die in entstofflichtem Zustand weiterdenken können."
Toronar Kasom deutete hinab auf den erstarrten See aus geschmolzenem Gestein.
„Hier jedenfalls werden wir sie nicht finden, ob Teleporter oder nicht. Ich denke, wir kehren um und suchen einen anderen Gang."
Die Funkverbindung mit der MARCO POLO war schlechter geworden. Ras Tschubai nahm noch einmal Kontakt mit Rhodan auf und gab einen letzten Lagebericht durch. Daraufhin wurde beschlossen, daß ein Einsatzkommando unter Führung Rhodans auf dem Meteoriten landen und versuchen sollte, direkten Kontakt mit der Gruppe Kasom aufzunehmen.
Die MARCO POLO blieb in unmittelbarer Nähe und hielt Funkverbindung mit einer schnell errichteten Relais-Station im Innern des Meteorits, die von sämtlichen drei Gruppen leicht erreicht werden konnte.
Inzwischen überquerte Gucky mit Icho Tolot den Lavasee, während die anderen beim Eingang auf ihre Rückkehr warteten.
Der Mausbiber hatte darauf bestanden, als er ein Stärkerwerden der fremden Gedankenimpulse zu bemerken glaubte.
Die erkaltete Lava war bloßes Gestein, aber in den Wänden der Riesenhalle schimmerten mannsdicke PEW-Adern. Sie durchzogen den Meteorit in allen Richtungen. Es mußte Tausende von ihnen geben.
Der Haluter blieb stehen.
Die Decke über ihnen mochte zweihundert Meter hoch sein und leuchtete in einem diffusen Gelb. Dazwischen auch dort die silbrigen Adern des geheimnisvollen
Weitere Kostenlose Bücher