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0592 - Computer-Monster

0592 - Computer-Monster

Titel: 0592 - Computer-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine spezielle. Ich habe sie gewissermaßen an mich gerissen, weil man mich darum bat. Es ist eine teuflische Software. Man kann auch sagen, daß du dich innerhalb eines Computerspiels befindest. Man hat die Diskette eingelegt, das Spiel kann laufen, aber es sind noch Akteure dazugekommen.«
    »Mehrere?«
    »Ja, man beschränkte sich nicht allein auf dich. Mein kleiner Helfer warf noch diese Araber durch den Schirm.«
    »Die Toten?«
    Asmodis lachte leise und wissend. »Klar, Sinclair, die Toten. Aber denke daran, der Tod ist nur eine Pforte, und die Zeit nichts als ein Fenster, durch das man zurückkehren kann. Diese Welt ist anders, Sinclair, ganz anders. Alte Gesetze gelten nicht mehr, das solltest du längst erkannt haben.«
    Ich hatte verstanden, trotzdem hakte ich nach. »Es könnte also sein, daß ich auf die Toten treffe.«
    »Die lebenden Toten, Sinclair!«
    »Meinetwegen auch die.«
    Der unsichtbar bleibende Asmodis freute sich. »Und du hast keinen Einfluß darauf, wann sie erscheinen, wann sie wieder lebendig werden und dem nachgehen, was schon zu Lebzeiten ihre Aufgabe gewesen ist? Sie haben zwar zuvor nichts mit mir zu tun gehabt, aber sie stehen mir auch nicht negativ gegenüber. Du weißt, was ich meine, Sinclair.«
    »Bestimmt.«
    »Es liegt nicht direkt in meiner Hand, wann sie erscheinen. Das alles ist ein Spiel, Geisterjäger, ein Computerspiel. Technik und altes Grauen, in diesem Fall wiederhole ich mich gern, sind eine Symbiose eingegangen, eine Lebensgemeinschaft, die jeden aus ihrer Union hinausdrängen wird, der sich eingeschlichen hat.« Er lachte wieder auf, seine Freude war einfach zu groß.
    Für einen Sekundenbruchteil, so hatte ich den Eindruck, zeigte er mir sein Gesicht.
    Schräg über mir riß die graugrüne Fläche auf, so daß die dreieckige Fratze erscheinen konnte.
    Böse blickende Augen und ein Mund, der schon einem Maul glich.
    »Ich, Sinclair!« flüsterte er, während zugleich Rauch aus seinem Maul drang, »werde zuschauen, wie dich diese Welt vernichtet. Ich glaube, das Spiel beginnt.«
    Es waren seine letzten Worte. So rasch, wie er erschienen war, so schnell zog er sich wieder zurück.
    Ich kam nicht mehr dazu, noch länger über seine Worte nachzudenken, denn es änderte sich tatsächlich etwas. Sie erschienen der Reihe nach.
    Schräg vor mir bauten sie sich in einem Halbkreis auf. Es waren die toten Araber aus dem Zimmer des Nick Ratkin.
    Noch immer blutverkrustet und mit der von Schwerthieben zerhackten Kleidung angetan.
    Gesichter, die keinen Ausdruck besaßen und trotzdem wirkten sie wie das Grauen persönlich.
    Vor ihnen selbst brauchte ich keine Furcht zu haben. Schlimmer dagegen waren die Schußwaffen, die sie ebenfalls mit in diese verdammte Welt hineingebracht hatten…
    ***
    Suko hatte den BMW gescheucht, als gelte es, einen Rekord aufzustellen. Noch war er einigermaßen gut durchgekommen, geholfen hatten ihm auch die Sirene und das Blaulicht das mit einem Magneten auf dem Dach des Wagens befestigt war.
    Neben ihm hockte Craig Blooth wie ein fleischgewordenes Bündel Furcht. Er bewegte die Lippen, ohne zu sprechen, er spürte die Angst, die Kälte, die seinen Magen zusammenschnürte, und natürlich auch den Druck der auf ihm lastete.
    Craig hatte sich auf Drängen seiner Mutter von Nick Ratkin abgenabelt, aber nicht damit gerechnet, daß er noch einmal in den Fall hineingezogen würde.
    »Er wird mich killen«, sagte er mehr zu sich selbst als zu Suko. »Er wird mich töten.«
    »Weshalb?«
    »Weil ich ihn verraten habe, ganz einfach. Wir haben uns einmal so etwas wie Treue geschworen, wie früher Winnetou und Old Shatterhand. Keiner sollte den anderen verraten. Es war ein Pakt der Blutsbrüderschaft.« Er nickte. »Ja, ich fand es toll, der Pakt hielt im Guten, und er sollte auch im Bösen halten. Das Hacken, ein Einführen der ›Killer-Viren‹ in den Kreislauf der Computer, das hat mir alles großen Spaß bereitet, es war irgendwie wunderbar. Dann jedoch kam das Neue, denn Nick wollte mehr, immer mehr. Er mußte in Welten eindringen, die ihm bisher verborgen geblieben waren. Nur gehört hatte er von ihnen. Ich weiß nicht, was damals den Ausschlag gegeben hatte, doch eines Tages war er wie umgewandelt. Da stand er mit glühenden, fanatischen Augen vor mir, um mir zu erklären, daß wir nun den Teufel mit einbeziehen werden.«
    »Haben Sie ihm geglaubt?«
    »Ja, Inspektor, ich glaubte ihm. Diesem Mann muß man einfach glauben. Er gehört zu denjenigen, die

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