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0597 - Leichen-Ladies

0597 - Leichen-Ladies

Titel: 0597 - Leichen-Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über meine Schulter – holte ich den Blutstein hervor. Er war nicht einmal zu groß und paßte in meine Handfläche. Er wirkte flach, strahlte eine dunkelrote Farbe aus, eben wie Blut, war hart und weich zugleich, wenn man ihn betastete. Eben ein besonderer Stein. Und er war gefüllt mit dem Blut der Menschen, die der echte Vlad Dracula damals geopfert hatte.
    Ein grausamer Stein, ein schlimmes Relikt aus der schrecklichen Vergangenheit.
    Das alles wußte ich, obwohl ich seine eigentliche Kraft nicht kannte, die jedoch immens sein mußte, sonst wäre der Vampir nicht wie der Teufel hinter der Seele hinter ihm hergewesen.
    Das Sonnenlicht strahlte gegen ihn. Der Stein fing die Helligkeit auf, er gab sie nicht zurück. Mir schien es, als würde er sie regelrecht aufsaugen, wobei ich noch ein weiteres Phänomen beobachten konnte. Um den Stein herum hatte sich ein Schatten gelegt. Seine Farbe war dunkelgrau, fast schwarz, sie markierte ihn genau.
    Ein Zeichen des Bösen? Vielleicht ein Hinweis auf das Kommende.
    Ich spürte es genau, dieser Stein gehörte einfach nicht zu mir. Er war ein Relikt aus einer bösen Zeit. Er widerte mich an, aber ich mußte ihn behalten, um Mallmann Paroli bieten zu können.
    Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt, ihn zu zerstören. Das Kreuz gegen den Stein, wobei ich davon ausging, daß mein Talisman ihn vernichten konnte.
    »Der Schatten, Suko. Sieh ihn dir genau an! Ich merke, daß der Stein das Sonnenlicht haßt. Er will es nicht mehr haben, er lehnt es ab, er ist, wie soll ich sagen…?«
    »Für die Dunkelheit geschaffen«, erklärte mein Freund.
    »Richtig.«
    Suko legte mir die Hand auf die Schulter. »Es hat keinen Sinn, lange über Dinge nachzudenken, die sich erst noch entwickeln müssen. Laß uns weiterfahren. Wir wollen Jane nicht auf verlorenem Posten lassen. Zudem wird sich die Sonne bald verabschieden.«
    Da hatte er recht. Der Ball war bereits tief gesunken, seine Strahlen fielen schräg. Abgekühlt hatte es sich nicht. Mir kam es vor, als würde der Boden die tagsüber aufgenommene Hitze wieder kräftig zurückstrahlen.
    »Willst du fahren?« fragte Suko.
    »Keinen Bock.«
    »Okay, dann mache ich weiter.« Er stöhnte den Satz, und ich mußte grinsen.
    In den BMW zu steigen, glich schon einer Folter. Der Wagen hatte sich, obwohl er im Schatten stand, aufgeheizt. Das Innere war mit einer Sauna zu vergleichen.
    »Ein Königreich für eine Klimaanlage«, stöhnte ich.
    »Mach die Fenster auf!« Suko hämmerte den Wagenschlag zu.
    »Du hast gut reden.«
    »Los, Alter, es geht weiter! Wie viele Kilometer müssen wir noch zurücklegen?«
    »Ich schätze, so um die dreißig.«
    »Das machen wir glatt.«
    »Und gib acht, daß du die Mühle nicht verpaßt. Sie ist der beste Wegweiser.«
    »Klar doch.«
    Suko startete. Durch die herabgelassenen Fenster drang die Wärme zusammen mit dem Geruch der reifen Kornfelder. Ich setzte die Sonnenbrille auf und streckte die Beine aus.
    Auf der Straße herrschte nur wenig Verkehr. Mal sahen wir einen Landwirt auf seinem Traktor hocken, hin und wieder kam uns ein Nutzfahrzeug entgegen, die Weite des Landes wurde von kleineren Orten unterbrochen, die wir allerdings umfuhren.
    Ein schönes Land, auch wenn die Berge fehlten. Die lagen weiter südlich in der Valonie, wo auch französisch gesprochen wurde. Dort hießen die Berge Ardennen.
    Unter der flirrenden Glocke aus Licht, Wärme und Staub zeichneten sich plötzlich kompakte Umrisse ab, die Ähnlichkeit mit einem breiten Stummel aufwiesen, der von einer sehr grünen Landschaft umgeben war. Der Stummel besaß Flügel, die breit nach außen fächerten. Es war die Mühle, von der bereits gesprochen worden war.
    Ein Anlaufpunkt, bei dem wir ebenfalls anhalten wollten, wie Suko vorschlug.
    Die Mühle, ein Restaurationsbetrieb, war geöffnet. Nicht nur wir hatten den Weg gefunden, auch einige andere Gäste saßen vor dem großen Steinbau.
    Sie lauschten dem Plätschern des Wassers und hörten dem Knarren der Flügel zu, wenn sie sich mal bewegten. Die Menschen tranken Bier und hatten die Beine von sich gestreckt. Sie alle litten unter der Hitze. Wir setzten uns etwas abseits hin, warteten auf die Bedienung, bestellten eine Mischung aus Saft und Mineralwasser und fragten die Frau nach Jane Collins, wobei ich ihr Foto zeigte.
    »Ja, die war heute hier.«
    »Wann denn?«
    Die Wirtin legte die Stirn in Falten. »Ist schon einige Stunden her. Da war es noch heißer als jetzt. Sie fuhr, wenn ich mich

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