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0597 - Leichen-Ladies

0597 - Leichen-Ladies

Titel: 0597 - Leichen-Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John konfrontiert worden.
    Er nickte. Das D auf seiner Stirn leuchtete, als wären die Umrisse mit frischem Blut nachgezeichnet worden. Aus seinem fast geschlossenen Mund drang ein heiser klingendes Knurren, bevor er Mary Sinclair mit leisen Worten ansprach.
    »Du weißt, was geschehen ist?«
    Sie hob die Schultern.
    »Lüg nicht, du bist darüber informiert, daß drei Personen gekommen sind, um dich zu befreien. Sinclair, die Collins und Suko.«
    Mallmann nickte. »Ja, ich gebe zu, daß ich deinen Sohn erwartet habe. Die Feuer-Furie hat ihn gelockt. Es ist alles so eingetroffen, wie ich es wollte. Nun wird es zur Entscheidung kommen. Es kommt auf ihn und auf dich an, wie sich deine Zukunft gestalten wird, Mary Sinclair. Wenn dein Sohn ohne den Blutstein hier erschienen ist, wirst du es zu büßen haben, das kann ich dir versprechen.«
    »Ich… ich weiß es nicht.«
    »Du hast mit ihm geredet!«
    Mary stritt es nicht ab. »Ja, ich habe mit ihm gesprochen, das stimmt schon, aber ich habe nicht über den Blutstein gesprochen. Sie haben mir nur von ihm erzählt.«
    Mallmann nickte. »Er ist ungemein wichtig für mich. Hätte ich Humor, würde ich sagen, wie für Asterix der Zaubertrank. Sinclair weiß nicht, wie wichtig er ist. Ich kann nur hoffen, daß er ihm nicht wichtiger ist als seine Mutter.« Bei diesen Worten streckte Mallmann den rechten Arm aus und machte auch die Finger lang.
    Zurück konnte Mary Sinclair nicht mehr, weil sich in ihrem Rücken die Wand befand.
    Der Untote bekam ihr Handgelenk zu fassen und umklammerte es mit seinen kalten Totenfingern.
    Mary Sinclair schauderte zusammen. Der Strom der Kälte rann von ihrer Hand an aufwärts und erreichte beinahe die Schultern, wo er sich festsetzte.
    Er zog sie an sich.
    Für einen Moment keimte in ihr das Gefühl auf, bald nicht mehr zu den Lebenden zu gehören, denn wenn er ihren Kopf drehte und zubiß, war niemand in der Nähe, der noch etwas hätte ändern können.
    Mallmann griff auch mit der anderen Hand zu. Er nahm sie in die Arme. Dabei befanden sich seine Lippen nicht weit von ihren Ohren entfernt, und Mary versteifte in seinem gnadenlosen Griff.
    Festhalten, nie mehr loslassen, hinein in das Reich der Dunkelheit ziehen, so würde es aussehen.
    Mary mußte sich überwinden, um sprechen zu können. »Was… was haben Sie mit mir vor?« hauchte sie.
    »Das habe ich dir gesagt. Ich will dich eintauschen, verstehst du? Wenn dein Sohn sich stur stellt, werde auch ich mich stur stellen. Das ist klar, oder?«
    »Ja, natürlich. Keine Angst, John wird…«
    Mallmann senkte den Kopf. »John ist manchmal ein Verrückter, verstehst du? Er ist nicht berechenbar. Er jagt die Mächte des Bösen und wird bestimmt keine Rücksicht kennen.«
    »Ich… ich bin seine Mutter!«
    Mallmann nickte sehr langsam. »Ich will doch hoffen, daß er es nicht vergessen hat.« Er zog sie noch weiter an sich, ging gleichzeitig einen Schritt zurück und dokumentierte damit, daß er sie nicht in diesem Verlies halten wollte.
    »Wo… wohin gehen wir? Was haben Sie mit mir vor?«
    »Du wolltest doch immer raus. Die Chance bekommst du jetzt. Wir erwarten deinen Sohn woanders.«
    »Und wo?«
    »In der Halle. Ich will es ihm wirklich nicht zu schwer machen. Diese Nacht ist entscheidend.«
    Mary Sinclair schwieg. Sie senkte den Kopf. Was sollte sie noch antworten? Willig ging sie hinter dem Blutsauger her, der mit seinen kalten Totenfingern ihr Handgelenk umklammert hielt. Sie hatte den Kopf gesenkt, stierte zu Boden, war mit ihren Gedanken ganz woanders und bekam kaum mit, daß Mallmann sie auf die offene Tür zuführte und mit ihr das Gefängnis verließ.
    Ein düsterer Gang umfing sie, der wenig später in der Dunkelheit versackte, weil das Licht der kleinen Öllampe nur das Verlies etwas erhellte und im Gang versickerte.
    Die Gefangene konnte nichts sehen, im Gegensatz zu dem Blutsauger. Er fand sich auch in der Finsternis traumhaft sicher zurecht. Als Mary stolperte, hielt er sie fest. Es war der Beginn einer Treppe, die nach oben führte.
    »Es sind nicht allzu viele Stufen!« vernahm sie sein Flüstern in der Dunkelheit. »Gib acht.«
    Er zerrte sie weiter. Mary ging schnell. Es mußte wohl an ihrer eigenen Schwäche liegen, daß sie wiederum mehrmals die Stufenkanten nicht sah, abglitt, festgehalten und weitergezogen wurde in ein ihr unbekanntes Reich, das über dem Keller lag.
    Wie lange war es her, daß man sie dort hergeführt hatte? Sie konnte es nicht sagen, die Erinnerung

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