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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von Drachenrechten spricht keiner!«
    »Jetzt halt mal die Luft an, Kleiner!« verwarnte ihn Zamorra.
    Prompt hört Fooly auf zu atmen.
    »Wenn er die ganze Zeit hinter der Tür gestanden hat, ist das erstaunlich«, bemerkte Amos. »Er hat kein einziges Mal geniest!«
    »Statt Statistiken darüber aufzustellen, solltest du dir lieber etwas einfallen lassen!« knurrte Zamorra ihn an.
    »Was glaubst du, was ich die ganze Zeit über versuche, während du dich in den Erinnerungen von irgend jemand anderem amüsierst? Aber du solltest dich jetzt auch fit machen, damit der nächste Schub dich nicht wieder unvorbereitet erwischt! In der Zwischenzeit grübele ich weiter darüber nach, wie wir diesem Spuk ein Ende machen können!«
    Zamorra nickte.
    »Denk schneller, Genosse - die Zeit wird knapp«, murmelte er und folgte Nicole nach oben.
    Fooly trat zu Sid Amos.
    »Ich glaube, ich habe eine Idee«, behauptete er.
    ***
    Merlin schloß die Augen.
    Ich verliere tatsächlich die Kontrolle, dachte er erregt. Ich muß es aufhalten, aber ich kann es nicht. Wir werden alle…
    Er zuckte zusammen, er wagte nicht, den Gedanken fortzusetzen.
    Wer würde sein Werk fortfahren, wenn er starb? Sein dunkler Bruder, der schon einmal an seine Stelle getreten war, würde es diesmal nicht können, denn er würde ebenfalls sterben.
    Wer aber dann?
    Zamorra? überlegte Merlin. Er ist noch nicht reif dafür. Außerdem ist seine Aufgabe, die dritte Tafelrunde der Gralsritter um sich zu scharen, noch nicht erfüllt… er kann noch nicht an meine Stelle treten…
    Doch sonst gab es niemanden, der Merlins Werk fortfahren konnte.
    Und es gab noch so vieles, das nicht getan war!
    War es nicht ein Fehler gewesen, einst die Alte Kraft zu akzeptieren und zu hoffen, es gebe einen Weg, den Konsequenzen zu entgehen?
    Mehr und mehr begriff Merlin, daß er dieser Macht nicht entfliehen konnte. Er nicht, und auch nicht sein dunkler Bruder.
    Es gab keinen Weg aus dieser Falle.
    Sie hatten beide einst geglaubt, eine Ewigkeit lang Zeit zu haben, um einen Ausweg zu finden, doch jetzt holte diese Ewigkeit sie ein.
    Ein Angriff aus dem Nichts der Vergangenheit! Ein Würgegriff, der sie immer schneller dem Ende entgegenschleuderte!
    Den einen Bruder wie den anderen!
    Doch was wäre, wenn keiner von ihnen die Alte Kraft jemals benutzt hätte?
    Wahrscheinlich wären sie beide längst tot.
    So aber hatten sie länger leben und mehr Gefahren meistern können. Und bot ihnen das nicht die Gewißheit, daß sie viel hatten bewirken können?
    Sei nicht unzufrieden, Merlin! ermahnte er sich selbst. Asmodis wäre tausendmal getötet worden. Und du hättest nicht den Silbermond vor seiner Vernichtung in der Vergangenheit bewahren können! Du hättest deine Tochter Sara nicht aus der Zeitfalle des MÄCHTIGEN Coron befreien können! Du hättest das Weltentor, durch das die Invasionshorde der Meeghs damals kam, um Caermardhin zu bedrohen, nicht nachträglich schließen können… und so vieles andere ebenso! Der Preis, den du jetzt zahlen mußt, ist nicht zu hoch!
    »Aber ich bin nicht bereit, ihn zu akzeptieren!« brüllte Merlin. »Nicht jetzt, wo noch so viel unerledigt bleibt! Nicht jetzt!«
    Aber was konnte er noch tun?
    Er befand sich bereits im Strudel der Alten Kraft, und er mußte bezahlen für das, was er sich genommen hatte!
    Er, wie auch Asmodis…
    »Helft mir«, flüsterte er. »Warum hilft mir niemand? Warum greift nicht mal der Wächter der Schicksalswaage ein?«
    Er konnte sich die Antwort selbst geben: Weil sie beide betroffen waren. Merlin ebenso wie Asmodis.
    Wenn sie beide gehen mußten, war der Ausgleich geschaffen, und das Pendel würde in Ruhe bleiben, ohne zur Seite des Guten oder des Bösen auszuschlagen.
    Und Merlin spürte die Einsamkeit, die ihn zu verschlingen drohte, spürte sie so schrecklich wie nie zuvor in seinem langen, sehr langen Leben…
    ***
    »Sprich!« verlangte Sid Amos.
    »Eigentlich sind es zwei Ideen«, druckste der Drache. »Lachst du mich auch nicht aus, wenn ich sie dir erzähle?«
    »Warum sollte ich dich auslachen?«
    »Weil ich nur ein kleiner, dummer, tolpatschiger Drache bin, der erst hundert Jahre alt ist und kaum Lebenserfahrung hat. Während du der große Asmodis bist, viel älter und erfahrener als ich!«
    »Was diese Sache angeht, bin ich nur ein kleiner, dummer, unerfahrener Teufel«, erwiderte Amos. »Erzähl.«
    »Die eine Möglichkeit besteht darin, daß du mir dein Amulett leihst. Dann würde ich beim nächsten Mal mit

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