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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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kommen ihre Berater eigentlich her?«
»Vom freien Markt, überwiegend aus Europa, und…«
»Ich meine die Geheimdienstprofis. Die müssen über echte Fachleute vom Nachrichtendienst verfügen.«
»Nun, da wäre Felix Cortez. Das ist zwar nur ein Gerücht, aber sein Name ist im Lauf der letzten Monate ein halbes Dutzend Mal aufgetaucht.«
»Der verschwundene Colonel vom DGI«, bemerkte Clark. Der DGI war der nach dem Vorbild des KGB aufgebaute kubanische Geheimdienst. Dem Vernehmen nach hatte Cortez mit den Macheteros zusammengearbeitet, einer puertoricanischen Terroristengruppe, die vom FBI im Lauf der letzten Jahre so gut wie ausgeräuchert worden war. Nachdem das FBI einen anderen DGI-Colonel namens Filiberto Ojeda festgenommen hatte, war Cortez untergetaucht und hielt sich nun wohl außerhalb der Grenzen seines Landes auf. Nächste Frage: Hatte sich Cortez für die Wachstumsbranche Rauschgifthandel entschieden, oder wurde er noch von den Kubanern gesteuert? Wie auch immer, der DGI arbeitete nach dem russischen Modell; seine Spitzenleute hatten die KGB-Akademie absolviert und waren daher ernst zu nehmende Gegenspieler. Das galt auf jeden Fall für Cortez. Seine Akte bei der CIA nannte ihn ein Genie im Aushorchen von Menschen. »Weiß Larson darüber Bescheid?«
»Ja. Er schnappte den Namen auf einer Party auf. Es wäre natürlich nützlich, wenn wir wüßten, wie Cortez aussieht, aber uns liegt nur eine Beschreibung vor, die auf die Hälfte aller Menschen südlich vom Rio Grande paßt. Aber keine Sorge. Larson ist vorsichtig, und für den Fall, daß etwas schiefgeht, kann er mit seiner eigenen Maschine das Land verlassen. In dieser Beziehung sind seine Anweisungen eindeutig. Es geht nicht an, daß ein ausgebildeter Agent Polizeiarbeit macht und dabei verloren geht.« Ritter fügte hinzu: »Ich habe Sie hingeschickt, um die Lage noch einmal neu zu analysieren. Unser Globalziel kennen Sie ja. Sagen Sie mir nun, was Sie für möglich halten.« »Gut. Es ist vermutlich richtig, nur die Flugplätze anzugreifen und sich bei der Operation auf das Sammeln von Informationen zu beschränken. Sofern die erforderliche Überwachungstechnologie zur Verfügung steht, ließen sich die Kokainküchen relativ leicht identifizieren, aber sie sind zahlreich, und ihre Mobilität erfordert eine schnelle Reaktionszeit. Das wird ein halbes Dutzend Mal gutgehen, schätze ich, bis der anderen Seite ein Licht aufgeht. Dann werden wir Verluste hinnehmen müssen, und wenn der Gegner Glück hat, verlieren wir vielleicht einen ganzen Angriffstrupp falls Ihre Leute überhaupt an den Einsatz von Bodentruppen denken. Die Verfolgung des Fertigprodukts von den Verarbeitungslagern erforderte zu viele Leute vor Ort zu viele, um die Operation lange geheimzuhalten - und brächte ohnehin nicht sehr viel. Im Norden des Landes gibt es mehr kleine Landepisten, als wir überwachen können, aber Larson meint, die Drogenbosse würden langsam Opfer ihres eigenen Erfolges. Sie haben inzwischen so viel Polizei und Militär in der Tasche, daß sie beginnen, die Flugplätze nach einem vorhersehbaren Muster zu benutzen. Wenn ein Infiltrationsteam sich unauffällig verhält, kann es bestenfalls zwei Monate lang operieren, ehe wir es abziehen müssen. Ich möchte die Teams aber sehen, um zu beurteilen, wie gut sie sind.«
»Das kann ich arrangieren«, sagte Ritter, der bereits beschlossen hatte, Clark nach Colorado zu schicken. »Weiter.«
»Was wir vorhaben, wird ein, zwei Monate lang funktionieren. Wir können den Start ihrer Maschinen beobachten und an andere, die mit diesem Fall zu tun haben, weitermelden.« Nur über diesen Teil der Operation wußte Clark Bescheid. »Für diesen Zeitraum können wir ihnen das Leben schwermachen, viel länger aber nicht.«
«Sie zeichnen ein düsteres Bild, Clark.« Clark beugte sich vor. »Sir, wenn Sie mit einer verdeckten Operation brauchbare taktische Informationen über einen Gegner sammeln wollen, der selbst so dezentralisiert operiert gut, ist machbar, aber nur für begrenzte Zeit und mit begrenzten Resultaten. Wenn Sie stärkere Kräfte einsetzen, kann die Sache nicht geheim bleiben. Übrigens frage ich mich, weshalb wir uns überhaupt die Mühe machen.« Das stimmte natürlich nicht ganz. Clark vermutete korrekt, daß im Hintergrund die diesjährigen Präsidentschaftswahlen standen, aber es gehörte sich nicht, daß ein Agent eine solche Bemerkung machte - und schon gar nicht, wenn sie zutraf. »Wir haben unsere guten

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