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06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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„Ich sag' dir Bescheid."
    Sie stand von ihrem Stuhl auf und verließ den Tisch.
    Willow betrachtete erst Angel, dann Xander. Beide sahen leicht erstaunt aus, aber ihre Mienen verrieten auch Respekt. Das gefiel ihr. Respekt war eine gute Sache. Buffy verdiente ihn. Ganz besonders.
    „Er hat sich mit mir verabredet", dachte Buffy. „Er will mich sehen." Sie schwebte auf rosa Wolken durch die dunkle Straße, und das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde immer breiter.

DRITTE CHRONIK:
    BLOSS NICHT DIE WAHRHEIT
    PROLOG

    Spielplätze sind einsame Orte in der Dunkelheit. Abends sollten da keine Kinder mehr rumlaufen.
    Es können schlimme Dinge passieren.
    Im trüben Mondlicht drehte sich langsam das kleine Karussell. Die Schaukeln bewegten sich, als würden sie sacht vom Nachtwind angestoßen.
    Der achtjährige James saß auf dem Klettergerüst und hielt nach dem Minivan seiner Eltern Ausschau. Zu Hause war es warm und gemütlich. Seine ältere Schwester sah sich wahrscheinlich wieder einmal Melrose Place an, während in der Küche schon ein gutes Abendessen brutzelte.
    „Los komm jetzt, Mom", sagte er halb verärgert, halb verängstigt. „Sie kommt immer zu spät." Ständig predigte sie ihm, daß er zu Hause sein sollte, wenn es dunkel wurde. Aber wenn sie ihn abholen sollte, wo blieb sie dann?
    „Hast du dich verlaufen?" fragte eine Stimme.
    James drehte sich um. Er war überrascht, hatte aber keine Angst. Da stand eine sehr schöne Dame in einem langen weißen Kleid. Ihre Haut war fast genauso weiß wie ihr Kleid. Sie hatte ein merkwürdiges Lächeln im Gesicht und schien Schwierigkeiten mit dem Gehen zu haben. James fragte sich, ob sie vielleicht verletzt war.
    „Nein, meine Mom kommt mich gleich abholen", sagte er und kletterte von dem Gerüst.
    „Soll ich dich nach Hause bringen?" Sie hatte eine komische Stimme. Wie die bösen Typen in den Trickfilmen.
    „Nein, danke", lehnte er höflich ab.
    Die Dame kam näher auf das Klettergerüst zu und umkreiste es langsam, wobei sie mit ihren langen, weißen Fingern die Stäbe entlangfuhr. Sie war jetzt sehr nah bei ihm, und James wurde doch ein kleines bißchen nervös.
    Er ging auf die andere Seite des Gerüsts. Ihre Augen sahen merkwürdig aus, als ob sie ihn nicht wirklich sehen könnte.
    „Meine Mama hat mir abends immer Schlaflieder vorgesungen: Schlaf, Kindlein, schlaf. Dein Vater hüt' die Schaf! Die Mutter schüttelt's Bäumelein, da fällt herab ein Träumelein ... Sie hatte so eine süße Stimme." Sie schloß ihre Augen und lächelte.
    Okay, jetzt bekam er es wirklich mit der Angst zu tun. Er überlegte sich, daß diese Dame wahrscheinlich übergeschnappt war. Sie rannte in dieser Kälte ohne Pullover in einer Art Nachthemd herum.
    Und jetzt starrte sie ihn an. „Was wird deine Mama wohl singen, wenn dein Körper gefunden wird?"
    Er verstand nicht, was sie damit sagen wollte, aber er verstand sehr wohl, daß er etwas zu seiner Verteidigung unternehmen sollte. Er entfernte sich langsam von ihr. „Ich soll nicht mit fremden Menschen reden", sagte er.
    Sie sah ihn irgendwie gierig an, so wie jemand, der sein Lieblingsessen anguckt. „Also, ich bin gar kein Mensch, verstehst du", fing sie an und kam auf ihn zu, während er weiter zurückwich. „Das ist kein ..."
    Eine dunkle Gestalt sprang zwischen ihn und die Dame. James wich zurück und blickte in das Gesicht eines Mannes. Der Mann sah so wütend aus, daß er James fast mehr angst machte als die Dame.
    Der Mann befahl: „Lauf nach Hause!" James gehorchte aufs Wort und lief so schnell ihn seine Beine tragen konnten.
    Er kehrte nie wieder auf diesen Spielplatz zurück.
    Angel vergewisserte sich, daß der Junge in Sicherheit war. Dann wartete er eine Sekunde, bevor er sich der Angreiferin zuwandte.
    Bei seinem Anblick leuchtete ihr blasses Gesicht auf. Das hatte er gewußt. Und er haßte sich dafür.
    „Mein Angel", sagte sie mit ihrer rauchigen Singsang-Stimme. Es war die Stimme des Wahnsinns.
    „Hallo Drusilla." Seine Freude, sie zu sehen, hielt sich in  Grenzen. Er verspürte nur Schuld und unaufhörliche Reue, die ihn  dank des Roma-Fluches bei Tag und Nacht verfolgte und quälte.
    Sie und Spike waren vor ein paar Monaten in Sunnydale aufgetaucht. Er wußte nicht, was sie hierhergeführt hatte. Beide hatten noch eine persönliche Rechnung mit ihm, Angel, offen, aber es war offensichtlich, das sie wegen eines größeren Beutezugs gekommen waren. Nachdem Buffy im letzten Frühjahr den Meister getötet

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