Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
Vom Netzwerk:
hatte, hatten die Vampire den Gesalbten zu ihrem neuen Anführer gewählt.
    Aber Spike hatte den dämonischen kleinen Jungen in einen Drahtkäfig gesperrt und ihn vom Tageslicht zu Asche verbrennen lassen.
    Drusilla glitt langsam auf ihn zu; ein trauriges, verhungertes Gespenst. Sie sah sehr schlecht aus. „Erinnerst du dich an das Lied, das Mama mir immer gesungen hat? Es war hübsch."
    Er konnte ihr nicht in die Augen sehen. „Ich erinnere mich", sagte Angel leise, als all die schrecklichen Bilder in ihm aufstiegen.
    „Ja, das tust du", sagte sie scharf, und er wußte, daß ihre gemeinsame Vergangenheit auch in ihrer Erinnerung weiterlebte.
    „Drusilla, verschwinde von hier!" Er sah sie streng an, denn er wollte, daß sie ihm genau zuhörte. „Ich gebe dir eine Chance. Schnapp dir Spike und verschwindet alle beide."
    „Oder du fügst mir Schaden zu?" Sie hatte kein Angst.
    Er sah wieder zu Boden. Er haßte es, sie so zu sehen. Zu sehen, was aus ihr geworden war.
    „Nein, nein, das kannst du nicht. Nicht mehr." Ein kleines Lächeln flog über ihr Gesicht. Meinte sie damit, daß er jetzt, da er seine Seele zurück hatte, dazu nicht mehr fähig war? Oder wollte sie sagen, daß die Wunden, die er ihr zugefügt hatte, so tief waren, daß sie gar nicht schlimmer verletzt werden konnte?
    „Wenn ihr nicht verschwindet", sagte er, „wird die Sache ein schlimmes Ende nehmen. Für alle von uns."
    „Mein Teurer ist ganz weit weg, nicht wahr? Bei ihr."
    Sie klang weinerlich.
    „Bei wem?" fragte Angel mißtrauisch und alarmiert.
    Es war ein nasser Abend. Regenwasser glänzte zwischen den beleuchteten Plastik-Oberlichtern, die sich wie Brotlaibe aus dem Dach erhoben, über das Buffy patrouillierte.
    „Das Mädchen. Die Jägerin", sagte Drusilla. „Dein Herz stinkt nach ihr." Sie legte eine Hand auf Angels Brust und streichelte ihn. „Armes kleines Ding. Sie hat keine Ahnung, was ihr bevorsteht."
    Buffy erreichte die Dachkante und spähte über einen Spielplatz. Sah wie ein gutes Jagdgelände aus. Vampire versammelten sich hier.. .
    Es fröstelte sie.
    Sie sah Angel mit einem hübschen Mädchen mit langem schwarzem Haar. Er hatte Buffy zwar den Rücken zugewandt, aber Angels dunkles Haar und sein gut geschnittenes Jackett würde sie überall erkennen. Das Mädchen trug ein langes weißes Kleid und lag in seinen Armen. Buffy sah schockiert zu. Küßten sie sich?
    „Das kann nicht so weitergehen, Drusilla", sagte Angel. „Das muß ein Ende haben."
    „Oh nein, mein Schatz." Sie schmiegte sich an ihn, als wollte sie seinen Geruch aufnehmen. Sie flüsterte in Angels Ohr: „Das ist erst der Anfang."
    Und schon verschwand sie in der Nacht.
    Tief bekümmert sah er ihr nach.
    Wie Buffy.
    Sie war den Tränen nahe.

1. KAPITEL
    Ein neuer Morgen, und Sunnydale war immer noch nicht von der Landkarte verschwunden.
    Ein neuer Morgen an der High School, und auch Giles lebte und forschte weiter. Gerade ging er mit Jenny Calendar, der InformatikLehrerin und Techno-Jüngerin die Treppe hinunter.
    „Es ist ein Geheimnis", sagte sie.
    „Was für ein Geheimnis", bohrte Giles nach.
    „Ein ganz geheimes. So eins, über das man nichts verrät." Sie grinste ihn an. Er wußte, daß sie ihn hochgradig amüsant fand. Das war ein Plus, wie Xander Harris sagen würde.
    Er ließ sich nicht abwimmeln. „Ich meine ja nur, es ist doch üblich, wenn zwei Leute abends zusammen ausgehen, daß sie dann beide wissen, wo's hingeht."
    Sie kamen zum Fuß der Treppe und bogen rechts um die Ecke. Er war unterwegs zur Bibliothek, und sie, so dachte er, zur Höhle dieser schrecklichen Horde dämonischer Maschinen, die als Computer bekannt sind.
    „Ach, komm!" rügte sie ihn sanft. „Wo ist denn dein Abenteuersinn?"
    Er machte noch einen Versuch: „Aber... so weiß ich doch gar nicht, was ich anziehen soll?"
    Trocken musterte sie ihn. „Hast du denn auch noch etwas anderes?"
    „Eigentlich nicht", mußte er zugeben.
    Sie kicherte. „Rupert, du mußt mir einfach vertrauen."
    „Na gut." Er ergab sich. „Ich lege mein Schicksal in deine Hände."
    Sie ging mit einem neckischen Lächeln auf den Lippen an ihm vorbei. „Das klingt aber spannend." Grinsend drehte sie sich um und ging nicht in den Computerraum, sondern auf einen der beiden Ausgänge zu. „Okay, dann morgen abend um halb acht?"
    Er dachte immer noch mit erfreutem Gesichtsausdruck über die Sache mit seinem Schicksal und ihren Händen nach. „Ja", bestätigte er zerstreut.
    Buffy wartete

Weitere Kostenlose Bücher