06 - Willlow und das Monsterbaby
Anfang machen. Und wenn ich genügend Beweise zusammenhabe, werde ich Sie als Anstifterin vor Gericht bringen.«
Angst krallte sich wie die Klauen einer Katze in Willows Nacken fest und lief ihr kalt den Rücken hinunter. Sie konnte dem Blick des Unternehmers kaum noch standhalten: Doch dass Oz bei ihr war, dass er an sie glaubte, gab ihr neue Kraft.
Gallivan drehte sich um und machte sich, flankiert von seinen Bodyguards, auf den Rückweg. »Was wird aus den verschwundenen Kindern?«, rief ihm Willow hinterher und versuchte ihn mit schnellen Schritten einzuholen.
»Wir werden sie finden. Und wer auch immer sie entführt hat, wird dafür bezahlen«, sagte Gallivan drohend.
»Da gibt es noch etwas, was sie bedenken sollten«, sagte Oz und versuchte mit Gallivan Schritt zu halten. »Irgendjemand versucht Ihnen eine Botschaft zu übermitteln. Wenn Sie den Sinn der Botschaft nicht bald begreifen, dann werden Sie das nächste Opfer sein.«
Gallivan blieb abrupt stehen und warf ihm einen kalten Blick zu. »Soll das eine Drohung sein?«
»Nein«, erwiderte Oz. »Ich versuche nur, Sie zu warnen und Ihnen zu sagen, dass Sie auf sich aufpassen sollten.«
»Dafür bezahle ich meine Leute. Und glauben Sie mir, ich bin wesentlich besser geschützt als Sie und Ihre ganze Gruppe.«
22
»Hector Gallivans Sicherheitsleute halten die Entführungen geheim«, sagte Maggie Chapin. Buffy lauschte aufmerksam den Informationen, die sie vorher nur vermutet hatte. »Wie viele Kinder sind genau entführt worden?«
»Sechs, soweit ich weiß«, antwortete Maggie. »Wir haben Cory verloren. Ich habe gehört, dass gestern Nacht der Sohn der Campbells verschwunden ist. Die Englands vermissen ihre beiden Söhne, die Moltons und die Dixons ihre Töchter.«
»Die Englands haben zwei Kinder verloren?«, fragte Buffy.
»Ja, es sind Zwillinge.«
»Wie alt sind sie?«
»Zehn, elf Monate. Ich weiß es nicht genau.«
»Aber auf jeden Fall nicht älter als ein Jahr?«, fragte Angel. Buffy spürte, wie sich der Druck seiner Hand, mit der er ihren Arm ergriffen hatte, verstärkte.
Maggie nickte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und ihre Stimme klang erstickt. »Es sind alles noch Babys. Kleine Babys.«
Vielleicht ist das ein Hinweis, dachte Buffy. Die Legenden von den Feen und Elfen, von denen Giles und Willow in der Bibliothek erzählt hatten, besagten schließlich, dass diese bösen Geister- und Feenvölker immer nur Babys vertauschten. Weil sie nur Macht über Babys hatten?
Waren ihre Kräfte derartig begrenzt? »Das muss schrecklich für Sie sein«, sagte Buffy mitfühlend und versuchte die Rolle einer besorgten Mutter zu spielen. Was nicht allzu schwierig war, denn die Entführungen waren in der Tat grauenvoll.
»Sie sehen viel zu jung aus, um schon zwei Kinder zu haben. Wie alt sind sie?« Maggie erhob sich von dem Schaukelstuhl und ging hinüber zu dem Kamin, um ein Bild vom Kaminsims zu nehmen.
»Vier und zwei«, antwortete Buffy. »Wir haben sie adoptiert.« Es fiel ihr schwer, Maggie, die ihnen so viel Vertrauen schenkte, anzulügen.
»Vielleicht brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ich glaube, dass keines der verschwundenen Kinder älter als ein Jahr war.« Maggie reichte Buffy das gerahmte Bild. »Das ist Cory.«
Buffy betrachtete das Foto und versuchte sich vorzustellen, wie schwer es für die Eltern sein musste, dieses Gesicht und sein Lachen nie mehr wiederzusehen. »Er ist sehr niedlich.« Sie gab ihr das Bild zurück. »Es tut mir so Leid für Sie.«
Maggie nahm das Bild und betrachtete es. »Er lebt noch. Eine Mutter spürt das, wissen Sie.«
Buffy nickte verständnisvoll und versuchte nicht daran zu denken, wie viele Sorgen sie ihrer eigenen Mutter Nacht für Nacht bereitete. »Was unternimmt Gallivan eigentlich in dieser Sache?«
»Er behauptet, dass er jede Menge Leute auf den Fall angesetzt hat. Alles Privatdetektive. Und das stimmt wahrscheinlich auch. Ich habe selber mit drei von ihnen gesprochen. Gallivan glaubt, dass die Kinder entführt werden, um ihn zu erpressen. Er ist sehr reich, wissen Sie.«
»Aber einige Eltern sind da anderer Meinung?«, forschte Buffy weiter.
»Ich jedenfalls«, erwiderte Maggie. »Mag sein, dass ich die Einzige bin. Mein Mann Philip glaubt Gallivan, genau wie alle anderen, die für ihn arbeiten.«
»Weil der Job so gut ist, dass sie ihn nicht verlieren wollen«, mutmaßte Angel. Richtig. Ohne ihre Stelle wären sie aufgeschmissen. Und die ersten Kinder sind ja erst vor
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