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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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gerade .. "
    „Wie lange schon?"
    Ich sah auf meine Uhr, die mir aber nicht viel weiterhalf, denn sie zeigte kein Datum an. „Fast eine Woche." „Ich rufe den König an."
    „Richtig, das sagtest du bereits. Schön, ruf ihn an. Aber ohne Blumen braucht er hier gar nicht erst aufzutauchen. Und möglicherweise Diamanten. Oder Beverly Feldmans! Ja, die rot-goldenen ohne Absatz würden perfekt zu .. "
    „Meine Königin, verlasst nicht das Haus. Ihr werdet..."
    „Häh? Worüber redest du?" Lange Pause. „Tina?"
    Nichts. Die Leitung war tot. Schon wieder.
    Ich zuckte die Achseln und legte auf. Die Franzosen konnten ja nicht einmal einen Hamburger zubereiten, wie konnte man da erwarten, dass die Telefonleitungen funktionierten?
    Eine Frage, auf die ich an einem anderen Tag eine Antwort finden musste.
    Jetzt sollte ich erst einmal die Fütterungszeiten für meinen neuen (stöhn!) Sohn herausfinden, Jess besuchen (sie wollte alle schmutzigen Details der Beerdigung wissen) und eine weitere Nachricht für Marc hinterlassen. Ein arbeitsreicher Abend und es war noch nicht einmal neun Uhr.
    „Du siehst aus wie der Tod auf Socken", klärte ich meine beste Freundin gut gelaunt auf.
    „Fahr zur Hölle!", blaffte sie zurück und hustete dann. Ihre gewöhnlich wunderschöne schwarze Haut war nun eher grau als schwarz wie Ebenholz und ihre Augen waren blutunterlaufen. Aber sie hörte sich schon viel besser an als vor drei Tagen. Endlich war sie mit der Chemo fertig, jetzt konnte sie sich erholen.
    Das Furchtbare an einer Chemotherapie ist natürlich, dass das Gift nicht nur die Krebszellen, sondern auch die gesunden Zellen tötet. Jessica sagte, dass der Krebs ihr kaum zu schaffen gemacht hatte, sondern sie war seinetwegen nur ständig müde gewesen. Aber die medizinische Behandlung, die machte sie richtig fertig: Erbrechen, ständige Übelkeit, Gewichtsverlust (und wenn irgendjemand auf diesem Planeten es nicht nötig hatte, Gewicht zu verlieren, dann war es die dürre Jessica).
    Ich frage Sie: War das nicht verrückt? In hundert Jahren würden sich die Ärzte darüber totlachen, auf welche Weise wir Barbaren Krebs „geheilt" hatten.
    Genauso gut konnten wir auch gleich die Blutegel wieder auspacken.
    „Wenn du kotzt, bin ich hier schneller raus, als du gucken kannst." Ich ließ mich auf den Stuhl neben ihrem Bett fallen und machte es mir gemütlich, Baby Jon an meine Schulter gekuschelt.
    „Seit dem Mittagessen habe ich nicht mehr gekotzt und das auch nur, weil es heute Hackbraten gab."
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    „Verständlich."
    „Geht es voran mit den Hochzeitsvorbereitungen?"
    „Die sind ein bisschen ins Stocken geraten . . könnte man sagen", gab ich zu.
    Als ihr mich al e im Stich gelassen habt.
    „Was? Bets, du musst dich für ein Kleid entscheiden! Und die Blumen .. der Florist wird durchdrehen! Und du musst einen Termin mit dem Caterer für ein letztes Probeessen vereinbaren! Du musst. ."
    „Ja, ja, das werde ich auch. Wir haben noch reichlich Zeit."
    „Zwei Wochen. Hilft Eric dir denn gar nicht?"
    „Er ist nicht da. Er schmollt immer noch."
    „Oh, Betsy!", schrie sie regelrecht und hustete dann wieder. „Ruf ihn bitte an und entschuldige dich."
    „Ich?", kreischte ich, laut genug, um Baby Jon aufzuschrecken, der sofort wieder einschlief. „Ich habe doch gar nichts getan. Er ist derjenige, der beleidigt abgezogen ist. Wie ein blöder Bräutigam, der kalte Füße bekommt."
    „Er kommt zurück", prophezeite sie. „Das bringt er nicht über sich. Er wird dich nicht verlassen, das ist völlig unmöglich. Du bist wie ein Virus, der seinen Körper infiziert hat."
    „Danke. Das ist so romantisch, ich könnte heulen."
    „Nein, tu's bitte nicht. Nick war gerade hier, in Tränen aufgelöst."
    „Der große, böse Detective Nick Berry, der Schrecken aller Serienkiller?"
    „Gerechterweise muss man sagen, dass du, Laura und Cathie es waren, die den Killer geschnappt haben."
    „Richtig, aber er hat uns geholfen. Er hat uns gewarnt."
    „Ich musste ihm versprechen, nicht zu sterben." Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah sehr zufrieden aus. „Und ich habe ihm das gleiche Versprechen abgenommen. Es ist also alles geregelt."
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    „Kann ich mir deine Nierenschale ausleihen?", fragte ich höflich.

    „Vergiss es, Vampirkönigin. Hier kotzt niemand außer mir. Das ist eine neue Regel."
    Ich grinste, war allerdings unweigerlich ein kleines bisschen neidisch.
    Verrückt, ich weiß. Aber ... Nick hatte zuerst Interesse an

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