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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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neugierig war, was sie mir zu sagen hatten. Zum anderen, weil ich zu einsam war, um sie wegzuschicken.
    Und davon einmal abgesehen waren Antonia und Garrett ja tatsächlich verschwunden. Diese Typen waren vielleicht in der Lage, Licht ins Dunkel zu bringen.
    „Hier entlang geht's in die Küche." Ich wies den Weg. „Möchte jemand einen Smoothie?"
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    Ich schoss die Treppe hinauf, betete, dass die Werwölfe keine Dummheiten anstellten, während ich sie unbeaufsichtigt ließ, sah nach Baby Jon (der selig schnarchte), rannte dann wieder zurück ins Erdgeschoss und ließ die Werwölfe und Jeannie in die Küche, gerade rechtzeitig, um mir den Hörer zu schnappen, als das Telefon klingelte. „Was?"
    „Betsy? Ich bin's, Laura. Hör mal. Ich wollte mit dir reden .. "
    „Jetzt nicht", sagte ich und hängte auf. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Aber so schlecht nun auch wieder nicht. Schließlich war auch sie eine von denen gewesen, die mich hatten hängen lassen, als ich sie gebraucht hätte. Und das war doch wohl ein sehr merkwürdiger Zufall, oder? Antonia, Garrett, Marc -
    sie alle verschwanden ausgerechnet zu der Zeit, zu der mein Vater starb und meine Halbschwester sich rarmachte.

    Ach, nein .. verrückt vielleicht. Aber .. merkwürdig?
    Nein.
    Merkwürdig.
    Nein, verdammt, nein!
    Na toll. Erst einsam. Jetzt paranoid. Und von Werwölfen umgeben, nicht zu vergessen!
    „Mal sehen." Ich äugte in den Kühlschrank. „Da haben wir Erdbeeren, Bananen und Pfirsiche. Und Eis, für Smoothies. Oh, und Antonia hat ein halbes rohes T-Bone-Steak dagelassen." Ich schnüffelte. „Riecht gut. Hält sich wahrscheinlich noch ein oder zwei Tage."
    „Für uns keine Früchte, danke."
    „Ich könnte auch ein paar Hamburger für euch auftauen", sagte ich nachdenklich.
    „Wir haben keinen Hunger. Fangen wir an."
    „Ich habe aber Hunger. Ich habe einen höllischen Durst." Ich bleckte die Zähne, grinste breit in die Runde und beobachtete amüsiert, wie sie alle wie auf Kommando zurückzuckten. „Also ist es Zeit für einen Smoothie."
    „Ich hätte gerne einen Smoothie", meldete sich Lara. „Banane, bitte."
    „Kommt sofort." Jetzt war ich es, die zusammenzuckte. Wie oft hatte ich diesen Satz in dieser Küche gehört, wenn Sinclair den Barkeeper spielte? Wie viele Erdbeer-Smoothies hatte ich für ihn gemixt? Wie oft hatte er mich die Treppe hinaufgetragen und eben diesen Smoothie über meinen Körper ..
    „Banane, bitte", wiederholte sie.
    Ich schüttelte mich. „Sorry. Ich war für einen Moment nicht bei der Sache.
    Könntest du die bitte schälen?" Ich reichte Lara einige Bananen.
    Michael räusperte sich, während seine Tochter (Junges? Welpe?) drei Bananen aus ihrer Schale pellte und die Schalen in den Mülleimer warf. „So, äh ..
    Antonia hat sich nicht gemeldet. Und sie meldet sich immer um zehn Uhr vormittags am zwanzigsten jeden Monats. Als sie es diesen Monat nicht tat, kannst du dir vorstellen, wie wir . ."
    Der Rest ertrank in dem Getöse, das losbrach, als ich Pürieren drückte. Ich ließ den Mixer schön lange laufen, ohne auf den Höllenlärm in meinem Kopf zu achten. (Das Supergehör der Vampire konnte manchmal recht lästig sein.) Aber das war es wert, um das arrogante, hinreißende Arschloch zu übertönen.
    Moment mal. Hatte ich gerade hinreißend gesagt? Sinclair, wo zum Teufel bist du?
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    Ich zeigte Lara, wo die Gläsern standen, und sie brachte mir zwei. Sie war wirklich ein süßes Ding und ich schenkte ihr ein Lächeln, das mir auf den Lippen gefror, als sie nicht zurücklächelte.
    Dieses Kind war älter, als es aussah, so viel stand fest. Was hatte sie gesagt?
    Dass sie die zukünftige Leitwölfin war? Das war eine schwere Bürde für eine
    . . vielleicht Sieben- oder Achtjährige. Sie war eine perfekte Miniaturausgabe ihrer Eltern: von ihm die Augen, von ihr das Gesicht, von beiden das Auftreten. Wenn sie erwachsen war, würde sie Furcht einflößend sein.
    Vielleicht auch schon, wenn sie in die vierte Klasse kam.
    Ich stellte den Mixer aus und füllte Laras Glas bis zum Rand, dann hörte ich, wie Michael dröhnte: „.. da lag die Vermutung natürlich nahe, dass ruchlose Kreaturen der Nacht...."
    Und ab mit dem Mixer. Mit meinem eigenen Smoothie ließ ich mir Zeit, aber irgendwann waren auch diese Früchte flüssig genug und ich musste das Gerät abstellen.
    „.. der Kampf", schloss er.
    Jesses! Verstand der Typ denn keinen Wink mit dem Zaunpfahl? Wie hielt Jeannie das nur aus? Wie konnten sie

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