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0601 - Aibons Monster-Troll

0601 - Aibons Monster-Troll

Titel: 0601 - Aibons Monster-Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm. Er trottete weiter und hatte am Waldrand sogar eine Lücke entdeckt, in die er sich hineinschob, wobei sein Geweih an den Stämmen entlangschabte.
    Der Hirsch fand den Weg. Ich hockte geduckt auf seinem Rücken, wehrte immer wieder lianenähnliches Grünzeug ab, das klebrig gegen mein Gesicht schlug.
    Bestimmt hockten in diesem Wald auch Schlangen. Gefahren lauerten überall, hatte Perlhaut mir zu verstehen gegeben, nur war ich bisher nicht angegriffen worden. Es kam mir vor, als hätte ich ein stillschweigendes Übereinkommen mit den hier lebenden Kräften geschlossen.
    Der grüne Tunnel hielt mich umschlossen. Tausend Gerüche umwehten mich. Manche angenehm, andere wiederum faulig und nach Verwesung riechend.
    Der Boden war nicht zu sehen. Auf ihm lag eine dicke Schicht abgestorbener Blätter und Äste, durch das Regenwasser vermischt zu einem braungrünen Schmier, der an manchen Stellen fast so glatt wie Eis war. Der Hirsch mußte sehr vorsichtig gehen.
    Plötzlich stutzte ich.
    Bisher war alles friedlich gewesen, aber der Anblick, der sich mir so unerwartet bot, ließ schon meinen Magen leicht in die Höhe steigen. Vor mir hing ein blutiges Etwas.
    Es sah aus wie ein übergroßes Kaninchen und war in einer Astgabel festgeklemmt worden. Der Hirsch stoppte ohne Befehl. Trotz der zahlreichen, uns umgebenden Geräusche, hörte ich eines ganz besonders hervor.
    Es war ein Schmatzen und Knirschen, als wäre jemand dabei, etwas hastig zu verschlingen.
    Ich schaute dorthin, wo das blutige Etwas hing. Dahinter verwehten mir Blätter die Sicht, aber genau von dort war das Geräusch erklungen.
    Plötzlich bewegten sich die Blätter. Ein Krallenarm oder Fuß schob sich hervor und verhakte sich in dem Beutestück, aus dem es einen Teil abriß wie Papier.
    Blitzschnell verschwand der Arm, das Schmatzen klang wieder auf, ich schluckte und ritt schnell weiter. Diese Szene hatte mir gereicht, ich wollte nicht noch länger zuschauen.
    Der Boden glänzte wie eine ölige Pfütze, mein Reittier sank tiefer ein, und mir kam der Verdacht, daß wir mitten durch einen kleinen Tümpel ritten.
    Ich hörte auch das Platschen, dann erreichten wir wieder trockenen Boden. Etwas flatterte über mir in den Bäumen, dann kreischte eine schrille Stimme ähnlich der eines Brüllaffen.
    Eine ganze Horde fiel ein, und das Blattwerk hoch oben geriet in wilde Unordnung. Schattenhafte Wesen huschten wie auf der Flucht durch die Kronen der mächtigen Laubbäume. Sie alle waren miteinander verflochten, sie bildeten ein Gewebe, man konnte praktisch den Wald durchqueren, ohne den Boden benutzen zu müssen.
    Das wäre was für Tarzan gewesen, der hätte sich hier bestimmt wohl gefühlt, im Gegensatz zu mir, denn ich kam mir immer mehr vor wie in einer Waschküche, in der auch die Insekten nicht fehlten, denn was mich da umsummte, erinnerte mich an einen Mückenschwarm, der einfach nicht abreißen wollte.
    Dafür riß der Wald ab.
    Das heißt, er zeigte ein Loch, als wäre es von einer von oben kommenden gewaltigen Faust in die Natur hineingestampft worden und hätte alles andere zerstört.
    Eine Lichtung war es, mehr nicht.
    Aber die hatte es in sich. Denn in ihrer Mitte stand eine Figur, die ich kannte.
    Sie zeigte den widerlichen Dämon Baphomet!
    ***
    Es haute mich zwar nicht vom Rücken des Hirschen, der Anblick überraschte mich dennoch auf negative Art und Weise. Da war die Statue, die überhaupt nicht in das landschaftliche Bild hineinpaßte.
    Das war so, als würde jemand sein Steak mit einer Milchdose übergießen. Grundlos stand die Statue hier nicht.
    Ich versuchte, alles auf die Reihe zu bekommen, was nicht einfach war. Drei verschiedene Dinge mußten zusammenpassen oder passend gemacht werden.
    Aibon, die Horror-Reiter und jetzt Baphomet. Drei Seiten, aus denen sich die Figur zusammensetzte. Aber die drei Teile hatten nichts miteinander zu tun, sie standen in keiner Verbindung. Aibon würde niemals einen Pakt mit einem Teil Luzifers, eben Baphomet, eingehen.
    Klar, Aibon nicht, verbesserte ich mich selbst. Dafür ein anderes Gebiet.
    Das Land zwischen den beiden Teilen, diese Insel, die jetzt gefüllt werden mußte. Den Hook als Herrscher zu sehen, war einfach zu wenig. Hier mußte mehr geschehen.
    Ich schaute mir dir Statue genau an. Sie war relativ groß, reichte einem ausgewachsenen Mann bis an die Schulter und bestand aus einem braunen, irgendwie häßlichen Stein. Die aus der breiten Stirn des dreieckigen Gesichts wachsenden Hörner

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