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0601 - Aibons Monster-Troll

0601 - Aibons Monster-Troll

Titel: 0601 - Aibons Monster-Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus seiner Welt…
    ***
    Das also war die Welt des Hook!
    Ein gewaltiges, ein unheimliches Land, dazu dunsterfüllt, wo kleine Seen und Teiche sich mit sumpfigen Wiesenstreifen abwechselten oder Wälder in den Himmel wuchsen. Die Kraft der Sonne reichte nicht aus.
    Der Feengeist hatte mir nicht erklärt, wohin ich reiten sollte und ließ den Hirsch einfach laufen.
    Geradeaus, immer der Nase nach, und dabei dem Ufer eines flachen Sees folgend, der rechts neben mir lag wie ein großer Spiegel.
    Sein Wasser schimmerte grünlich.
    Wenn ich über den See hinwegschaute, sah ich in der Ferne die hohen, kantigen Berge. Sie besaßen eine ungewöhnliche Formation, waren sehr steil, stiegen oftmals senkrecht in die Höhe und erinnerten mich an markante Formationen, die ich schon des öfteren auf meiner, der normalen Welt gesehen hatte.
    Und zwar in Südtirol, wo die Dolomiten als besonderes Merkmal die drei Zinnen besaßen.
    Klar sah ich sie nicht. Der Dunst hatte sich an verschiedenen Stellen und auch in unterschiedlichen Höhen wie Rauchringe um die Felsen gelegt, als wollte er das Gestein fesseln.
    Auch von den sehr weiten und dichten Wäldern bekam ich nur Ausschnitte zu sehen. Da sah die Nebelwand aus, als wäre sie von einer gewaltigen Hand gelöchert worden.
    Große Fenster, durch die unheimliche Wesen die Welt das Landes Aibon beobachteten.
    In der allmählich immer klarer werdenden Luft bewegten sich hoch über meinem Kopf große, dunkle Vögel, die eine entfernte Ähnlichkeit mit Riesenfledermäusen besaßen. Sie flogen nicht sehr schnell und zogen nur ihre Kreise.
    Manchmal verschwanden sie in einer hellweißen Wattewolke, um Augenblicke später wieder zu erscheinen. Sie besaßen keine bestimmte Richtung, sie waren nur einfach da und kreisten, anscheinend immer auf der Suche nach Beute.
    Das Ufer war nicht sehr weit entfernt. Ich wollte meine Neugierde befriedigen und ritt näher an das flache Wasser heran, aus dem feuchte, sumpfige Pflanzen wuchsen, die teilweise mit prächtigen, bunten Blütenkelchen verziert waren.
    Die Oberfläche war einfach zu dunkel, als daß ich hätte etwas erkennen können. Aber die Wellenbewegung blieb, und das hatten auch die kreischenden Vögel bemerkt.
    Zwei von ihnen stießen herab.
    Und wie sie kamen. Ich war fasziniert, saß wie ein Denkmal auf dem Rücken des Hirsches und schaute ihnen zu. Sie kippten nach vorn weg wie zwei Pfeile.
    Ebenso schnell stießen sie zu.
    Kurz vor Erreichen des Sees drehten sie ab. Elegant, schwungvoll, es war eine Freude, ihnen dabei zuzusehen, wie sie wieder aufstiegen.
    Ich konnte mir nur denken, daß die Beute verschwunden war. Irrtum, ein Land wie Aibon hielt immer neue Überraschungen parat.
    Aus dem Wasser wühlte sich mit einer blitzartigen Geschwindigkeit etwas hervor, das mir, inmitten eines Umhangs aus grünweißer, flirrender Gischt, wie ein langer Arm vorkam.
    Das war es nicht.
    Aus der Tiefe war der lange Hals, der Kopf mit dem aufgerissenen Maul eines seeschlangenähnlichen Monsters hervorgeschossen. Und das Maul zielte genau.
    Ein Vogel entwischte, der andere schaffte es nicht. Das Maul entwickelte sich zu einem Riesenschnabel, der scherengleich zugriff und den Vogel im Flug erwischte.
    Gebannt schaute ich diesem Naturschauspiel zu. Die Gischt war mittlerweile zusammengesunken, so daß ich freie Sicht auf das Monstrum bekam. Noch immer starrte der Hals aus dem Wasser.
    Der Vogel schaffte es nicht mehr, seine Flügel zu bewegen. Dennoch ruckte sein Körper in die Höhe. Der Vogel wollte dem Tod entwischen. Die Seeschlange ließ es nicht zu. Sie verschlang den Vogel, bevor sie in der grüngrauen Tiefe verschwand.
    Mein Reittier zitterte. Es fürchtete sich vor der Seeschlange. Ich sprach beruhigend auf den Hirsch ein, der auch weiterhin mit den Hufen scharrte, aber auf dem Fleck blieb. Da wo das Seeungetüm verschwunden war, schäumte das Wasser noch nach.
    Hoch über dem See kreiste der zweite Vogel. Er würde in Zukunft ohne seinen Artgenossen auf die Jagd gehen müssen.
    Ich zog das Tier herum. Ohne Zügel reagierte es auch auf einen Schenkeldruck.
    Welch ein Land, dachte ich. Aibon war für immer neue Überraschungen gut. Ich dachte an Hook, den Herrscher dieses Areals, und fragte mich, ob Monstren wie die Seeschlange ihm ebenfalls gehorchten. So weit mein Blick reichte, stand alles unter seiner Kontrolle. Ich verließ mich dabei auf Perlhauts Erzählungen.
    Dann ritt ich weiter.
    Noch immer ohne direktes Ziel, allerdings stand für mich

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