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061 - Der Fuerst der Finsternis

061 - Der Fuerst der Finsternis

Titel: 061 - Der Fuerst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Ball
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aus.
    „Sukie hat allen Grund, sich zu fürchten“, sagte Jerry. „Sie bereiten sich auf den großen Sabbat vor, Mrs. Raybould. Was Bill da eben von dem Teddy erzählte, war die rituelle Bocksmaske für die Schwarze Messe.“
    „Aber was haben sie vor?“ fragte Mrs. Raybould. „Ich weiß, daß sie unbedingt in den Keller wollten, und Sie sagten …“
    Sie hielt plötzlich inne.
    „Die Brindleys“, erklärte Jerry. Es erfüllte ihn mit Genugtuung und Erleichterung, daß Mrs. Raybould nun ebenfalls bereit war, zu glauben. „Jetzt wird mir der Zusammenhang klar! Die Walpurgisnacht ist die Nacht, in der die Brindleys ihre Macht zurückerhalten! Einmal im Jahr!“
    Er schlug wieder das Buch von Alfred Douglas Davenant auf und las vor: „Hört! Ich habe aus sicherer Quelle, daß die Brindleys von allen Drogen und Arzneimitteln des finsteren Mittelalters Gebrauch machten, daß sie auch vor tödlichen Giften und Belladonna nicht Halt machten, welche allesamt in einen Rauschzustand versetzen konnten, und von denen sie glaubten, sie ermöglichten ihnen einen Gedankenaustausch mit ihrem Meister.“
    „Aber was soll das alles!“ rief Bill. „Ich sehe ja selbst, daß sie irgendeine Teufelei aushecken, aber was hat das alles mit den Brindleys zu tun?“
    „Ich werde versuchen, euch das in einfachen Worten zu erklären. Sam hatte völlig recht mit den Brindleys. Ich habe ihn ausgelacht, weil ich noch nicht so wie jetzt überzeugt war, daß die Legenden, die der Volksmund erzählt, wahr sind.
    Die Brindleys waren also das hiesige Adelsgeschlecht, und zwar vor ungefähr zweihundert Jahren. Sie hatten sich der Schwarzen Magie verschrieben. Dem Teufelskult. In gewissen Zeitabständen feierten sie ihren Sabbat. Die Legende erzählt, daß sie ins Drudenloch gingen. Wenn nun Alfred Douglas Davenant recht hat, muß es dort ein unterirdisches Gelaß für geheime Zusammenkünfte geben. Versteht ihr mich nun?“
    „So ziemlich“, sagte Bill.
    „Also“, fuhr Jerry fort. „Die ganze Brindley-Sippe ging hinunter ins Drudenloch, voran Lord Titus als ihr Magister – das ist der Hexenmeister – um dort ihren Sabbat zu feiern. Sie riefen Satan herbei, vielleicht, um ihn um einen Gefallen zu bitten, oder nur, um Verbindung mit ihm aufzunehmen. Hört, was Alfred Douglas Davenant dazu sagt:‚ Nachdem ich in einer schlechten Gemütsverfassung war und in meinem Heim in Manchester nichts zu tun hatte, beschloß ich, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Der Brief, den ich zusammen mit dem Schlüssel gefunden hatte, war reichlich rätselhaft. Er schien das Schreiben einer Dienstmagd zu sein, die den Schlüssel vom Schreibtisch ihrer Herrin gestohlen hatte und nun deshalb um Vergebung bat. Also hatte ich einen Schlüssel, aber nicht die dazu passende Tür, und einen Brief an eine Lady, deren Namen ich nicht kannte!“
    „Ich wußte es!“ rief Jerry. „Der alte Junge war Klasse.“
    „Welcher alte Junge?“ fragte Bill. „Der mit dem Zylinderhut da unten?“
    „Ja. Und jetzt wissen wir endlich auch, was mit den Brindleys geschah! Sie gingen hinunter ins Drudenloch, um Sabbat zu feiern, und dort sind sie heute noch. Alfred Douglas Davenant schreibt hier, er hätte den alten Schreibtisch in Derbyshire gekauft. Den Schreibtisch, in dessen Geheimfach er den Brief und den Schlüssel fand. Also machte er sich auf den Weg, um sich umzuhören und alten Geschichten nachzuspüren. Auf diese Weise mußte er auf die Brindleys gestoßen sein. Und besagter Schlüssel scheint zu jener Tür zu gehören, von der ich euch erzählte, als ich aus dem Tunnel kam. Ich nehme also an, daß vor zweihundert Jahren die ganze Sippe hinunterging, um ihren Sabbat abzuhalten, und daß sie dabei durch Zufall eingeschlossen wurden.“
    Bill stöhnte. „Aber was soll dann das …“ Er schaute in Richtung Korridor.
    „Wissen Sie das noch immer nicht, Bill? Walpurgisnacht, die Nacht der magischen Kräfte. Die Mädchen werden versuchen, die Brindleys herauszuholen. Das ist der Grund, warum sie uns von dort fernhalten wollen. Bill, wir können nichts anderes tun als dicht beisammenbleiben und hoffen, daß sie uns ungeschoren lassen. Der Kohlenbehälter, in dem Brenda irgendeinen Trank zusammenbraut, muß einmal der Kessel gewesen sein, in dem die Brindleys ihre magischen Drogen zubereiteten. Und nun hält Brenda mit ihrem Gebräu die Mädchen in Trance.“
    „Brenda?“
    „Ja. Das Zeug, das sie in den Kessel wirft, ist leicht genug zu beschaffen. Beeren und

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