Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
061 - Der Zinker

061 - Der Zinker

Titel: 061 - Der Zinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Stunden vom Büro abwesend.
    Als er zurückkam, hörte er, daß Frank Sutton nach ihm gefragt hatte.
    »Es war nichts Besonderes«, versicherte ihm Millie Trent ungewöhnlich liebenswürdig. »Mr. Sutton hat zwei Eintrittskarten für die Boxkämpfe im National Sporting Club, und er möchte gern wissen, ob Sie ihn dorthin begleiten würden.«
    »Er kann beide Karten für sich benützen«, lehnte Leslie ab.
    Miss Trent fühlte sich in ihrer augenblicklichen Stimmung nicht einmal verletzt.
    »Mr. Sutton sagte, daß die Vorstellung erst kurz vor zehn beginnt.«
    Leslie schüttelte den Kopf.
    »Um diese Zeit habe ich etwas anderes vor.«

11
    Es war wieder eine stürmische Nacht wie damals, als Larry Graeme in Putney Common auf den Zinker gewartet hatte. Es regnete, der Wind fegte durch die engen Straßen, hob Schieferplatten von den Dächern und brach Äste von den Bäumen.
    Die Fitzjohn's Avenue ist eine Straße, in der nur reiche Leute wohnen. Sie führt von St. John's Wood nach Heath und steigt stark an. Um halb elf geht bei solchem Wetter hier niemand spazieren.
    Ein Auto fuhr in gemächlichem Tempo die abschüssige Straße hinunter. Der Mann am Steuer schaute angestrengt durchs offene Fenster zu seiner Linken. Plötzlich sah er, was er suchte. Eine große Gestalt stand unter einem der Bäume am Straßenrand. Sonst war weit und breit niemand zu sehen. Der Wagen fuhr noch langsamer, aber der Fahrer stoppte nicht vollständig ab, als er sich der Stelle näherte.
    »Guten Abend -«, sagte der Wartende, »ich möchte ein kleines Geschäft mit Ihnen machen.«
    Der Mann im Auto wußte genau, wer den Raub in Roehampton ausgeführt hatte. Es waren die Holländer, und der, der stets für sie verhandelte, war Jan Bryel. Mit Bryel hatte er schon öfter zu tun gehabt. Der Mann am Straßenrand aber war Engländer.
    »Ich weiß nicht, was Sie wollen«, sagte der Zinker, und während er sprach, tastete er unbemerkt nach einer kleinen, aber sehr wirkungsvollen Taschenlampe.
    »Seien Sie nicht komisch«, sagte der Fremde, »Sie wissen genau, was ich will.«
    Plötzlich fiel ein heller Lichtschein in sein Gesicht, nur einen Augenblick lang, aber der Zinker hatte ihn sofort erkannt. Bevor der Überrumpelte begriff, was vor sich ging, fuhr der Wagen geräuschvoll an.
    Drei Männer, die sich hinter einer niedrigen Gartenmauer verborgen hatten, sprangen auf die Fahrbahn hinaus, aber es war zu spät. Auf der abschüssigen Straße raste der Wagen mit einer Geschwindigkeit von nahezu 100 Stundenkilometern davon. Polizeipfeifen schrillten hinter ihm her. Weiter unten stoppte das Auto ab, bog scharf in eine Seitenstraße ein und verschwand kreischend.
    »Wir haben ihn also glücklich verfehlt«, sagte Elford resigniert. »Haben Sie wenigstens die Nummer erkannt, Sergeant?«
    »Von der Nummer war nicht viel zu sehen, aber es dürfte ein kleiner Panhard gewesen sein.«
    Elford unterhielt sich noch kurz mit dem Inspektor des Polizeireviers am unteren Ende der Straße, der die Aufgabe gehabt hätte, den Wagen aufzuhalten - was vereitelt wurde, weil der Fahrer schon vor dem Polizeiposten in eine Seitenstraße eingebogen war.
    Eine Meldung traf ein, wonach das Auto in der Avenue Road gesehen worden war. Wahrscheinlich brauste es jetzt schon durch Camden Town. Der Beamte, der die Nachricht durchgab, hatte hinten am Wagen nur ein leeres Schild ohne Nummer gesehen. Vielleicht konnte sie vom Führersitz aus durch einen einfachen Handgriff unsichtbar gemacht werden.
    Elford hatte schon die Hoffnung aufgegeben, noch irgend etwas von dem Flüchtigen zu erfahren, als von Holloway Road gemeldet wurde, daß ein Wagen, auf den die durchgegebene Beschreibung zutraf, gegenüber vom Holloway Gefängnis an einen Laternenpfahl gerast und vollständig zertrümmert worden sei. Niemand hatte den Unfall beobachtet. Ein Polizist war, als er den Knall des Aufpralls und das Klirren hörte, zu der Stelle geeilt, doch fand er dort nur die Trümmer des Wagens, während er den Fahrer, der sicher verletzt sein mußte, nirgends ausfindig machen konnte.
    Ein Polizeiwagen brachte Elford zum Unfallort. Das zertrümmerte Auto stand mitten auf der Straße. Es mußte ein kleiner Luxuswagen gewesen sein. Schon hatten sich Neugierige angesammelt, die sich durch das unfreundliche Wetter nicht abschrecken ließen.
    »Vermutlich werden Sie herausfinden, daß es ein gestohlener Wagen ist«, meinte Barrabal, als ihm Elford telefonisch Bescheid gab.
    Später stellte sich auch heraus, daß

Weitere Kostenlose Bücher