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0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

Titel: 0612 - Nachts jagt die schwarze Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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befanden sich in dem Zauberkasten…
    ***
    »Wer ist das?« flüsterte deRoguette.
    Er starrte den Toten an, war sich nicht sicher, ob er ihn nicht vielleicht schon mal gesehen hatte. Aber das spielte jetzt kaum eine Rolle.
    Obgleich nur sehr wenig Blut geflossen war, sah die Leiche ziemlich übel aus, und wenn deRoguette nicht schon viele Menschen gesehen hätte, die recht unnatürlicher Tode gestorben waren, der Anblick hätte ihn wahrscheinlich umgeworfen. Der Bedienstete, der ihnen nur zaghaft gefolgt war, stand jetzt jedenfalls draußen und würgte sich das Abendessen aus dem Leib.
    Der Leibwächter steckte die M-11 wieder ein und beugte sich über den Toten, wollte nach einem Ausweis suchen.
    DeRoguette hielt ihn zurück.
    »Nicht berühren«, sagte er. »Fällt Ihnen nichts auf?«
    »Doch! Verdammt wenig Blut für eine solche Wunde. Meinen Sie das, Chef?«
    »Ja«, sagte deRoguette heiser.
    »Was jetzt?«
    »Ich überlege, ob wir nicht diesen Robin darauf ansetzen sollten. Er ist Polizist. Ich weiß nicht, warum er hier ist, ob es einen Verdacht gegen mich gibt. Einen, der nicht abgelenkt werden konnte. Aber als Polizist ist dieser Robin doch hier zuständig, oder?«
    »Es steht mir nicht zu, eine Meinung dazu zu äußern.«
    »Was würden Sie an meiner Stelle tun?« drängte deRoguette.
    Der Leibwächter lächelte verloren. »Ich würde herauszufinden versuchen, wer dieser Mann ist, warum er sich im Pavillon aufhielt und warum er in diesem Pavillon ermordet wurde! Chef, sind Sie sicher, daß Sie das der Polizei überlassen wollen? Vielleicht handelt es sich um eine Art Warnschuß.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Vielleicht möchte einer Ihrer Konkurrenten Ihnen zeigen, wie leicht es für ihn ist, auf Ihr Grundstück zu gelangen und ungestört einen Mord zu begehen. - Was natürlich«, fügte er hinzu, »so etwas wie ein Armutszeugnis für mich und meine Kollegen wäre.«
    DeRoguette schwieg.
    Er dachte an Jeanette Calvin, die gestern gestorben war.
    Was, wenn es sich dabei nicht um einen Unfall gehandelt hatte, sondern um einen Anschlag? Wenn der Bodyguard recht hatte, daß ein Konkurrent ihn damit warnen wollte? Oder vielleicht - vernichten?
    Erst Jeanette irgendwo auf einer Straße. Dann dieser Fremde auf seinem Grund und Boden. Die Blitze schlugen immer näher ein. Wen würde es als nächsten treffen?
    Ihn selbst?
    Er kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken. Denn hinter ihnen tauchte noch jemand überraschend auf.
    »Was - um Himmels willen - passiert denn hier?« erklang eine erschrockene Frauenstimme.
    ***
    »Oh, da scheint ja schon wieder etwas daneben gegangen zu sein«, erklärte der Zauberer fröhlich. »Ist wohl heute nicht mein Tag. Da muß ich doch glatt die Zaubersprüche verwechselt haben.«
    Sofort schloß er den Kasten wieder. Er bewegte den Stab einige Male hin und her, brummelte wieder ein paar seltsame Wörter und ließ danach die Assistentin den Kasten wieder öffnen.
    Eine junge Frau trat daraus hervor. Eine Frau, die Zamorra noch nie gesehen hatte!
    Aber sie trug Michelle Garons-Kleidung!
    Maßlos verblüfft sah sie sich um, schien im ersten Moment überhaupt nicht begreifen zu können, was sie hierher verschlagen hatte.
    Was auch immer hier geschehen war - wie auch immer Rano der Magier dieses Kunststück zuwege gebracht hatte -, die junge Frau hatte überhaupt nicht genug Zeit gehabt, Michelles Kleidung inklusive der Umhängetasche anzulegen, das war Zamorra klar.
    Den anderen Gästen schien sie bekannt zu sein. Erneut brandete Applaus auf.
    Pierre Robin hob die Hand und streckte den Zeigefinger gegen den Zauberer aus.
    »Wo, zum Teufel, ist Mademoiselle Garon?«
    Rano lächelte und zuckte mit den Schultern. »Das tut mir aber nun wirklich sehr leid, - diese Frage kann ich Ihnen leider nicht beantworten. Aber ich bin sicher, daß sie bald wieder auftauchen wird. Warum regen Sie sich so auf? Das hier ist nur eine Show, sonst nichts. Sehen Sie, ich rege mich doch auch nicht auf, nur weil sich die Magie nicht immer so beherrschen läßt, wie ich es gern möchte. Der Professor wird Ihnen diese Unsicherheiten bestimmt gern bestätigen.«
    »Ich verzichte darauf«, murmeln Robin finster.
    Mehr und mehr erschien Zamorra die ganze Situation als abstrus und unwirklich. Der Zauberer, der Robin und ihn enttarnt hatte, der Tricks zustandebrachte, die eigentlich nicht möglich sein konnten, die Art, wie unprofessionell Robin reagierte - war das nicht alles falsch?
    Aber wenn Rano die Macht

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