0614 - Flugziel Andromeda
allen pessimistischen Vorhersagen zum Trotz bewährt hat."
„Ihre Stimmung wird sich wieder ändern", meinte Grek-48 zuversichtlich. „Terraner und Maahks wären trotz aller Verständnisbereitschaft einander doch immer fremd geblieben.
Wir leben in zwei verschiedenen Galaxien. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, daß das Bündnis mehr oder weniger Formsache war. Beide Seiten unternahmen diplomatische Pflichtübungen, ohne das Bündnis je mit echtem Leben erfüllen zu können."
„Das sehe ich anders!" protestierte der Kommandant. „Wir hätten auf dem Erreichten weiter aufbauen können."
„Maahks und Menschen sind zu verschieden!"
„Wir leben in einem Universum", philosophierte Grek-1.
„Terraner und Maahks sind aus dem gleichen Stoff entstanden, sind Bestandteil dieser großen Schöpfung. Sie sind einander nicht so fremd, wie Sie glauben."
Der Wissenschaftler antwortete nicht. Wenn Grek-1 dieses Stimmungstief überwunden hatte, würde er wieder anders über die Probleme denken.
„Es wird sich erst später herausstellen, welchen schweren Verlust wir erlitten haben", fuhr Grek-1 fort. „Ich begann meine Arbeit als Diplomat, weil ich die Terraner schätzen gelernt hatte.
Ist es nicht schrecklich, daß ich meine Arbeit mit der Tötung von fünfzig Verbündeten beenden muß?"
„Es ist durchaus denkbar, daß Sie die fünf Terraner, die uns jetzt Schwierigkeiten machen, ebenfalls töten müssen", sagte Grek-48 realistisch. „Eine besondere Situation verlangt besondere Maßnahmen."
„Ich verstehe Sie nicht", erwiderte Grek-1. „Sie reden wie ein Fremder."
7.
Als Goshmo Khan den Kopf hob, stellte er fest, daß die Roboter nicht mehr in der Nähe waren. Er richtete sich vollständig auf. Er war mit den Toten allein. Sein Verstand arbeitete einwandfrei, aber in seinem Innern herrschte Aufruhr. Die Krankheit machte sich stärker bemerkbar als jemals zuvor.
Da sah er eine Gestalt aus den Nebelschwaden auftauchen.
„Plock!" rief er überrascht.
Die Gestalt blieb stehen. Plock schien nicht sicher zu sein, wen er vor sich hatte. Mit seinen breiten Schultern, angekleidet mit dem Schutzanzug, sah Goshmo Khan mitten im Nebel wie ein kleiner Maahk aus.
„Plock!" rief der Wissenschaftler. „Ich bin es, der Khan!"
„Das wäre ein Grund, sofort umzukehren", erwiderte Plock mit unsicherer Stimme. „Ich hatte schon gehofft, Sie endgültig los zu sein. Oder sind Sie nur der Geist dieses Ungeheuers?"
In Goshmo Khan regte sich ein Verdacht.
„Hast du die Bombe geworfen?"
„Ja, aber ich wollte Sie treffen und nicht die Roboter!"
Der Khan grinste.
„Ich stelle fest, daß es dir gutgeht!"
„Nein", sagte Plock ärgerlich. „Es geht mir schlecht. Ich will Ihnen auch sagen, warum es mir schlecht geht."
Er berichtete dem Khan von seinen Beobachtungen.
„Es ist nur noch eine Frage der Zeit, dann wird auch das zweite Maahkschiff starten-und wir sind weit davon entfernt, uns an Bord begeben zu können. Die Maahks haben alle Gangways und Schleusen mit Robotern besetzt."
Goshmo Khan bezweifelte, daß Tifflor und die beiden anderen unter diesen Umständen ihr Ziel erreicht hatten.
„Wir müssen irgend etwas unternehmen, Plock!"
„Gute Idee", sagte Plock sarkastisch.
Der Khan drehte sich langsam um und blickte zu der sechzig Meter durchmessenden Korvette hinauf. Er fragte sich, ob sie dieses Schiff noch einmal brauchen würden. Da die Maahks beabsichtigten, Maahkora zu vernichten, würde das Diplomatenschiff bestenfalls noch ein paar Stunden existieren.
„Komm, Plock!" rief der untersetzte Mann. „Wir werden ein.
hübsches Feuerwerk veranstalten, damit die Roboter der Maahks Arbeit bekommen."
„Was haben Sie vor?" fragte Plock.
„Jedes terranische Schiff besitzt eine Vernichtungsschaltung", erklärte Goshmo-Khan. „Wir können die Korvette nicht starten, denn die Gravitationsstrahler der Maahks sind nach wie vor eingeschaltet."
Plock wurde blaß und holte tief Luft.
„Sie wollen das Schiff sprengen!"
„Richtig!" Der Khan bewegte sich bereits auf die Schleuse der Korvette zu, ohne sich darum zu kümmern, ob Plock ihm folgte.
„Das wird die Roboter der Maahks ablenken. Ich hoffe, daß wir auf diese Weise eine Chance bekommen, in das Maahkschiff einzudringen."
„Warum sprengen wir nicht die Space-Jet?"
„Je größer der Knall, desto besser", sagte Goshmo Khan lakonisch.
Er blieb stehen und sah, daß Plock zögerte.
„Ich glaube, daß diese Idee schlecht ist. Sie haben
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