0614 - Flugziel Andromeda
schweigend. Die fünf Männer wußten, worauf es ankam und was von einem Erfolg der beiden Kundschafter alles abhing.
Tifflor verfolgte die beiden Männer mit den Blicken, bis sie zwischen den Aggregaten verschwunden waren. Dann lehnte er sich zurück und schloß die Augen. Er spürte, daß die hohe Schwerkraft, die er wegen der Ortungsgefahr nicht neutralisieren durfte, seinen Kreislauf belastete.
Besorgt fragte er sich, wie Plock, der solche extremen Belastungen am wenigsten gewohnt war, diesen Strapazen standhalten konnte. Aber Plock hatte sich bisher noch nicht beklagt. Der dürre „Diener" des Khans tat alles, um den anderen nicht zur Last zu werden. Tifflor gab sich jedoch keinen Illusionen hin. Plock trug weder einen Zellaktivator wie der Solarmarschall noch war er ein geübter Raumfahrer wie die anderen Mitglieder der Gruppe.
Sicher kam die Schweigsamkeit Plocks nicht von ungefähr.
Tifflor zögerte jedoch, sich nach dem Befinden des Mannes zu erkundigen. Eine solche Frage hätte nur Plocks Stolz gekränkt.
„Wenn Lord Zwiebus und Goshmo Khan entdeckt werden, können die Maahks sich an den Fingern abzählen, daß auch wir uns an Bord aufhalten", drang Alaskas Stimme in seine Gedanken.
„Das befürchte ich auch", gab Tifflor zurück. „Aber ich hoffe, daß die beiden so vorsichtig sind, daß man sie nicht entdecken wird. Die Maahks rechnen bestimmt nicht damit, daß sich Fremde an Bord ihres Schiffes aufhalten."
„Das ändert nichts an der Tatsache, daß sich an Bord dieses Schiffes eintausendfünfhundert Maahks aufhalten", sagte Plock realistisch. „Das bedeutet die fünfzehnhundertfache Gefahr einer Entdeckung, von den maahkschen Robotern einmal abgesehen."
*
Die größte Belastung für Lord Zwiebus und Goshmo Khan bestand darin, daß sie von den Räumlichkeiten des Schiffes, durch das sie sich bewegen mußten, keine klaren Vorstellungen besaßen. Weder Lord Zwiebus noch sein Begleiter waren mit der Inneneinrichtung eines maahkschen Schiffes vertraut.
Das bedeutete, daß sie ständig dem Zufall ausgeliefert waren.
Sie konnten nie wissen, was hinter dem Schott lag, das sie gerade öffneten. Dieser Umstand machte ihr Vordringen in das Schiff besonders risikoreich.
Vom Maschinenraum aus gelangten die beiden Männer in einen schmalen Korridor, der offenbar quer durch das Schiff führte.
Als sie sicher sein konnten, daß sich kein Maahk in der Nähe aufhielt, rannten die Raumfahrer zum nächsten Schott.
Es war spaltbreit geöffnet, so daß Goshmo Khan in den nächsten Raum blicken konnte. Er sah mehrere flache Tische, an denen Maahks saßen.
Der Khan gab Lord Zwiebus ein Zeichen, und sie - rannten weiter. Am anderen Ende des Ganges tauchten ein paar Roboter auf. Goshmo Khan übersah die Situation sofort und zog Lord Zwiebus mit in eine Seitennische.
Goshmo Khan nahm an, daß es sich um ein Reparaturkommando handelte.
Er beugte den Oberkörper vor und spähte in den Gang hinaus.
Insgesamt fünf Roboter waren zu sehen.
„Ob sie uns entdeckt haben?" fragte Lord Zwiebus besorgt.
Der Khan hob die Schultern, obwohl Lord Zwiebus das nicht sehen konnte.
Sie preßten sich so tief in die Nische wie möglich.
Die Roboter erreichten die Nische und gingen vorbei.
Der Khan holte tief Luft. Als er wieder auf den Gang hinaustreten wollte, hielt einer der Automaten an und drehte sich langsam um.
„Verdammt!" stieß der Neandertaler hervor. „Einer kommt zurück!"
„Wir müssen fliehen!" rief Goshmo-Khan.
„Nein!" widersprach Lord Zwiebus schnell. „Das wäre der Anfang vom Ende. Noch hat er die anderen nicht informiert. Er ist sich seiner Sache nicht sicher. Wir wollen versuchen, ob wir ihn erledigen können, bevor er jemand informieren kann."
Goshmo Khan zog seinen Desintegrator.
„Nicht damit!" sagte Lord Zwiebus.
„Man würde den Schuß sofort orten."
Er zog ein Vibratormesser.
Der Khan wollte noch einen Einwand erheben, doch es war bereits zu spät. Der Roboter hatte die Nische fast erreicht.
Goshmo Khan stand wie erstarrt.
Da tauchte der Roboter im Nischeneingang auf. Trotz der erhöhten Schwerkraft bewegte Lord Zwiebus sich unglaublich schnell. Mit einem Schlag des Vibratormessers rasierte er dem Antennenkomplex vom „Kopf" des Roboters. Dann stieß er zu und bohrte das Messer tief in den Programmierungs - und Ortungsbereich des Roboters.
Jetzt reagierte auch Goshmo-Khan.
Er machte einen Schritt nach vorn, packte die torkelnde Maschine und zog sie in die
Weitere Kostenlose Bücher