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0614 - Flugziel Andromeda

Titel: 0614 - Flugziel Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Khan aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Er fuhr herum und sah, daß sich in den vorderen Behältern ein Maahk aufgerichtet hatte und zu ihnen herüberblickte.
    Er schien genauso überrascht zu sein wie die beiden Eindringlinge.
    Sekundenlang verharrten alle drei im Zustand völliger Bewegungslosigkeit.
    Lord Zwiebus fand zuerst seine Fassung zurück. Er riß das Vibratormesser aus dem Gürtel und holte aus. Goshmo Khan wollte irgend etwas tun, doch er stand nur da und beobachtete.
    Trotz der hohen Schwerkraft schleuderte Lord Zwiebus das Messer mit ungeheurer Wucht. Es bohrte sich mit der Spitze in den Brustkorb des Maahks. Der Wasserstoff - Ammoniak - Atmer gab ein ersticktes Geräusch von sich und sank langsam in seinen Behälter zurück.
    Goshmo Khan brachte keinen Ton heraus. Sein Mund war geöffnet. Er starrte den Neandertaler an, als könnte er nicht begreifen, was geschehen war.
    Lord Zwiebus bewegte sich auf den Behälter zu und zog sich daran empor. Er überzeugte sich davon, daß der Maahk tot war, und nahm das Messer wieder an sich.
    „Kommen Sie!" sagte er ungeduldig zu Goshmo-Khan. „Wir müssen hier heraus, bevor noch andere Maahks aufwachen."
    „Sie ... Sie haben ihn umgebracht!" Die Worte kamen nur schwerfällig über die Lippen des Wissenschaftlers.
    „Ja", sagte Lord Zwiebus bitter. „Wenn ich noch eine Sekunde gewartet hätte, wären wir jetzt nicht mehr am Leben. Er hätte Alarm geschlagen und alle anderen Maahks aufgeweckt. Sie wären über uns hergefallen und hätten uns getötet."
    Goshmo Khan deutete auf den Behälter.
    „Man wird ihn entdecken!"
    „Davon bin ich nicht überzeugt. Ich glaube, daß diese Maahks zumindest bis zur Landung auf dem Weltraumbahnhof schlafen sollen" Der Khan rührte sich nicht vom Platz.
    „Man kann es sehen, wie man will: Sie haben ihn ermordet!"
    Durch die kleinen Sichtscheiben ihrer Helme sahen sie sich an.
    „Wir haben einen Auftrag", erinnerte Lord Zwiebus. „Wenn wir überleben, können wir vielleicht verhindern, daß das PAD-Virus nach Andromeda eingeschleppt wird."
    „Ich werde Tifflor über diesen Zwischenfall unterrichten!"
    „Gut", sagte Lord Zwiebus. „Aber jetzt müssen wir weiter."
    Goshmo Khan mußte sich zum Weitergehen zwingen.
    Die Belastung durch die Schwerkraft erschien ihm unerträglich.
    Hinzu kam noch ein starkes Krankheitsgefühl. Er schluckte hastig ein paar Tabletten, um seine Stimmung zu verbessern. Im Augenblick wäre er am liebsten stehengeblieben und hätte seine Entdeckung durch die Maahks abgewartet. Diese Einstellung war gefährlich. Trotz der PAD-Seuche mußte er versuchen, die Situation realistisch zu sehen.
    Sie verließen den Schlafraum, ohne daß es zu weiteren Zwischenfällen kam.
    Als sie wieder in einem der zahlreichen schmalen Korridore standen, fühlte der Khan sich besser.
    Lord Zwiebus hatte die Führung übernommen. Im Augenblick war er der Zielstrebigere. Die Krankheit konnte das schnell wieder ändern.
    Goshmo Khan warf einen Blick auf die Uhr. Sie waren bereits sechs Stunden unterwegs. Er fragte sich, ob es überhaupt möglich war, die Unterdruckkammern zu erreichen. Wäre es nicht klüger gewesen, sich den Maahks zu ergeben und darauf zu hoffen, daß man sie als Gefangene behandeln und in die Unterdruckkammern bringen würde?
    Es war nicht zum erstenmal, daß der Khan an eine solche Möglichkeit dachte, obwohl er sich darüber im klaren war, daß die Maahks sie sofort getötet hätten.
    „Es tut mir leid, daß ich so heftig war", sagte er zu Lord Zwiebus.
    „Schon gut!" gab der Pseudo - Neandertaler zurück. „Ich kann Sie verstehen."
     
    *
     
    Mit jedem Atemzug leerten sich die vier Druckflaschen auf Tifflors Rücken weiter. Er fing an, seine Atemzüge zu kontrollieren, und versuchte, langsamer zu atmen. Bei der Belastung des Körpers durch die erhöhte Schwerkraft war das aber unmöglich. Wenn sie aufhörten zu sprechen und sich nicht bewegten, würde der Vorrat vielleicht ein paar Minuten länger reichen - aber was bedeutete das schon?
    Wenn sie vor Ablauf der insgesamt einhundertzwanzig Stunden nicht in den Unterdruckkammern waren, mußten sie ersticken.
    Tifflor ertappte sich dabei, daß er wieder auf die Uhr blickte.
    Goshmo Khan und Lord Zwiebus waren noch nicht zurückgekehrt.
    Der Vorrat an Sauerstoff reichte noch für knapp zweiunddreißig Stunden.
    „Ich befürchte, daß der Khan und Lord Zwiebus entdeckt werden sind", sagte Alaska Saedelaere, der Tifflors Armbewegung richtig gedeutet

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