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0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aber ich schlage aus Sicherheitsgründen vor, daß wir schon in Pnom Penh aussteigen und getrennt nach Terrania zu kommen versuchen. Lediglich Saedelaere sollte an Bord bleiben und bis ans Ziel fliegen. Wir treffen uns dann in vierundzwanzig Stunden im Traumarium des Terrania Hilton. Ich bitte Sie, bis dahin Pläne auszuarbeiten, wie wir am leichtesten an Bord der MARCO POLO kommen könnten."
    Nach dieser kurzen Besprechung trennten sie sich und bestiegen getrennt den Stratosphärenclipper. Sie hatten auch während des ganzen Fluges keinen Kontakt zueinander und verließen in Pnom Penh einzeln die Maschine.
    Nur Alaska Saedelaere blieb auf seinem Platz. Er benutzte die kurze Zwischenlandung dazu, um sich auf die Toilette zurückzuziehen und sich ein neues Biomolplast-Gesicht zuzulegen.
    Er hoffte, daß er es zum letzten Mal tun mußte. Wenn er erst in Terrania war, wollte er sich eine andere Methode der Tarnung einfallen lassen.
    Auf dem Flughafen der terranischen Hauptstadt angekommen, fuhr er mit dem Pneumo-Expreß in die City und mietete sich im Terrania Hilton ein.
     
    *
     
    Mentro Kosum entschloß sich für das billigste Beförderungsmittel: den pneumatischen Tunnelexpreß. Er besaß nur noch etwas mehr als viertausend Solar und mußte damit notfalls noch vierzehn Tage seinen Unterhalt bestreiten. Da die Preise im Terrania Hilton recht gesalzen waren, konnte er keine großen Sprünge machen.
    Für einen Moment dachte er daran, Geld von seinem Konto abzuheben, verwarf diesen Gedanken dann aber wieder. Wenn es nicht unbedingt nötig war, wollte er es nicht tun, um nicht unnötige Komplikationen heraufzubeschwören.
    Es waren aber nicht nur finanzielle Erwägungen, die Mentro Kosum den Pneumo-Expreß als Beförderungsmittel wählen ließen. Er hatte noch gut zwanzig Stunden bis zu dem Treffen mit den Gefährten Zeit, so daß keine besondere Eile geboten war.
    Und während der Fahrt würde er Muße haben, sich die nächsten Schritte zu überlegen.
    Er rief sich die Gegebenheiten in Erinnerung, die vor dem Start der MARCO POLO geherrscht hatten, und ein Plan begann in ihm zu reifen, der immer klarere Formen annahm...
    Die Fahrt verging wie im Flug. Im Zentralbahnhof von Terrania-City stieg er in eine der städtischen Linien um und fuhr zum Hotel, wo er sich unter falschem Namen einmietete. Es ging alles glatt, nur mußte er an der Robot-Kasse eine Kaution hinterlegen, weil er nicht in der Lage war, eine Kreditkarte vorzuweisen. Er hätte natürlich sein Geld - das inzwischen auf dreitausend Solar zusammengeschrumpft war - auf ein Konto einzahlen können, um zu einer Kreditkarte zu kommen. Aber dabei wäre es nötig gewesen, sich das Gehirnwellenmuster abnehmen zu lassen - und vielleicht wäre es irgendeinem Computer aufgefallen, daß er dasselbe Individualmuster wie ein gewisser Mentro Kosum besaß.
    Mentro Kosum zog sich auf sein Zimmer zurück und tüftelte bis zum Morgengrauen an seinem Plan. Dann schlief er ausgiebig und suchte zum vereinbarten Zeitpunkt das Traumarium auf.
    Das Traumarium war, wie der Name schon andeutete, eine Anlage, in der man Wunschvorstellungen in psychische Realität umsetzen konnte.
    Es war nur nötig, daß man sich einen der Psycho-Helme lieh und das mit paraenergetischer Strahlung überflutete Traumarium betrat. Wenn man seiner Traumwelt entfliehen wollte, konnte man seinen Helm abschalten und sich in eine der neutralen Zonen zurückziehen.
    Mentro Kosum ließ sich aus reiner Neugierde in die Illusionswelt seiner Wünsche entführen... Er sah aus der Vogelperspektive den gigantischen Raumhafen von Terrania, in dessen Mitte sich die 2500 Meter durchmessende Kugel der MARCO POLO befand. Ringsum war ein dichtes Netz von Sicherheits- und Kontrollanlagen gezogen. SolAb-Agenten, USO-Spezialisten und Mutanten hielten Wache... Es war kurz vor dem Start zu dem verhängnisvollen Experiment mit den Nugas-Reaktoren. Da wurden auf Antigrav-Transportern einige Container herangebracht - es waren sieben Stück. Diskussionen zwischen der Transportmannschaft und den Wachtposten fanden statt. Die Siegel an den Containern wurden genauestens unter die Lupe genommen... Dann erst durften die Behälter mit den Nahrungskonserven passieren, wurden von den Zugstrahlen der MARCO POLO in die Höhe gehievt und verschwanden durch die Ladeluken im Bauch des Schiffes...
    Und niemand ahnte, daß in einem der Behälter vier blinde Passagiere saßen!
    Mentro Kosum schaltete den Psycho-Helm aus und begab sich in eine der

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