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0623 - Ein Tropfen Ewigkeit

0623 - Ein Tropfen Ewigkeit

Titel: 0623 - Ein Tropfen Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Avalon den Erfolg zeigten, den ich von ihnen gewohnt war.
    Sehr vorsichtig schob ich mich weiter. Meine kleine Lampe brauchte ich nicht einzuschalten, denn in der Höhle war es nicht finster. Von irgendwoher drang Licht in den Felsenraum, als würde die Höhle Öffnungen oder Fenster besitzen.
    Ich kam mir auf einmal sehr klein vor. Möglicherweise lag es an der Atmosphäre, denn sie strahlte etwas ab, das ich mit dem Begriff erhaben beschreiben konnte.
    Das hier war eine andere Welt. Sie wurde von Kräften gespeist, die ich sonst nicht erlebte.
    Vor mir öffnete sie sich. Den Zugang hatte ich hinter mir gelassen.
    Mein Blick fiel hinein, und ich bekam große Augen, als ich den Umfang der Höhle mit meinen Blicken ausmaß.
    Es war einfach phantastisch…
    Ich wurde sofort an den Begriff Zentrum erinnert und konnte mir vorstellen, in einem Zentrum der Insel gelandet zu sein. Aus der Höhe fiel wie ein breiter Vorhang das Licht. Als ich hinschaute, entdeckte ich hoch über mir eine Öffnung, die wie ein Krater in die Kuppe des Berges geschlagen worden war.
    Herrlich anzusehen, eine Laune der Natur, vielleicht auch von Menschenhand geschaffen.
    Mir kam es vor, als würde der Himmel über der Öffnung golden leuchten. Eine Sonne war nicht zu sehen, dennoch reichte das Licht aus, um die Felswände an den Innenseiten der Höhle genauer erkennen zu können.
    Zuerst fiel mir nichts auf, aber ich ging näher heran und spürte das schnelle Klopfen meines Herzens, denn in die Felsen hinein waren Figuren geschlagen worden.
    Man hatte sie von Künstlerhänden bearbeitet, damit sie nicht so roh und plump wirkten.
    In der Höhlenmitte blieb ich stehen. Ein Schauer rann über meinen Körper. Ich hatte nicht einmal eine Frage gestellt, aber ich wußte, was ich hier sah.
    Die in den Fels geschlagenen Gestalten konnten nur die sagenhaften Ritter der Tafelrunde sein.
    Plötzlich war mein Hals trocken geworden. Auch wenn ich es gewollt hätte, ich hätte nicht reden können. Ich stand hier vor einem Denkmal der Legende, der Geschichte, der Sage. In dieser Höhle mischte sich alles zusammen, und dies zu begreifen, war auch für mich nicht einfach. Meine Knie zitterten. Ich fühlte mich überwältigt von dem Anblick der Ritter der Tafelrunde.
    Durch meinen Kopf schwirrten einige Namen, zum Beispiel Lancelot.
    Als ich die kleine Lampe hervorholte, zitterte meine Hand. Es bereitete mir Mühe, den Strahl ruhig zu halten und die Gesichter der Felsfiguren abzutasten.
    Lebten sie?
    Nein, das glaubte ich nicht, aber sie wirkten auf mich, als würden sie nur schlafen und jeden Augenblick darauf warten, aus ihrer Starre zu erwachen.
    Plötzlich veränderte sich das Licht über meinem Kopf. Ich hatte es mehr gefühlt als gesehen, denn ein Schatten schob sich von oben her in die Höhle.
    Automatisch hob ich den Kopf.
    Diesmal drang nicht nur das Licht aus der Krateröffnung des Felsens. Dort hineingetaucht war eine Gestalt, die eine goldene Krone auf dem Kopf trug und deren Körper von einem langen, grünen Mantel verdeckt war. Die Gestalt war ein Mann. Im klaren Licht sah sein Gesicht ebenfalls sehr klar und scharf konturiert aus. Ich mußte zugeben, daß es ein ehrliches Gesicht war mit sehr männlichen Zügen und blondem, halblangen Haar, das unter dem Rand der Krone hinwegfloß, wobei es mit seinen Enden die Schultern berührte.
    Ein Mann mit einer Krone auf dem Kopf.
    Es gab nur eine Erklärung für dieses Phänomen. Die Person, die mir da entgegenschwebte, war eine Sagengestalt, die es zwar gegeben hatte, um die sich zahlreiche Legenden rankten.
    König Artus!
    ***
    Stand sie eigentlich im See? Trat sie Wasser?
    Melusine de Lacre wußte es nicht. Auf einmal kroch die Kälte wie Eisnadeln durch ihre Haut. Sie fand jede Pore, die Wärme des Wassers war verschwunden, und ihr Blut schien allmählich zu gefrieren.
    Melu kam sich vor wie in einem Gefängnis und hatte nur Augen für das schreckliche Gesicht, das auf der Wasserfläche stand und sich nicht bewegte. Nur die Wellen umflossen es, mehr nicht, aber es war auch so gewaltig und furchteinflößend genug.
    Ein sehr großer Kopf, kantig wie ein Stück Stein, der nur roh bearbeitet worden war. Wahrscheinlich stand der Körper mit den Füßen auf dem Grund des Sees, demnach mußte es sich bei dieser Gestalt um einen Riesen handeln.
    Schlamm und Algen liefen als Schmier über die Frontseite hinweg.
    Die Augen waren aus den Höhlen gequollen und sahen aus wie gewaltige Glotzer.
    Das Gesicht besaß

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