Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0623 - Markt der Gehirne

Titel: 0623 - Markt der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Doynschto?" fragte er.
    „Ich arbeite mit ihm", versetzte der junge Mann.
    Ein junger Terraner hätte nicht anders reagieren können, dachte Rhodan belustigt. Zum erstenmal seit seinem Erwachen fühlte er so etwas wie Heiterkeit, denn Spercamons Reaktion ließ ihn die Mentalität der Yaanztroner vertrauter erscheinen.
    „Wird Doynschto mich weiterverkaufen?" wollte Rhodan wissen.
    „Er hätte Sie sicher nicht gekauft, wenn er diese Absicht hätte!"
    „Wird er mich in einen Körper einpflanzen?"
    „Das weiß ich nicht", erwiderte Spercamon ausweichend. „Sie sollten nicht so viele Fragen stellen, solange Doynschto der Sanfte nicht in der Nähe ist."
    Rhodan ließ sich nicht beirren.
    „Warum nennt man ihn den Sanften?"
    „Er ist zu allen freundlich und hat schon vielen Yaanztronern geholfen. Ich glaube, daß er der beliebteste Arzt in ganz Nopaloor ist."
    „Da habe ich ja Glück", sagte Rhodan sarkastisch.
    Spercamon hatte den freien Platz überquert. Er stand jetzt mit der Platte vor einem Gleiter. Die Maschine sah schwerfällig aus, aber sicher war es ein Fehler, sie nach ihrem Aussehen zu beurteilen. Rhodan war sicher, daß sie die gleichen Fähigkeiten besaß wie vergleichbare terranische Konstruktionen. Nach allem, was er, bisher von dieser Welt gesehen hatte, mußte die yaanztronische Technik der terranischen überlegen sein. Rhodan hätte gern mehr über die wunderbare Transmittertechnik dieser Wesen erfahren, die diesen Wesen die Gehirntransplantationen ermöglichte.
    Spercamon blickte sich nach allen Seiten um. Rhodan wunderte sich über dieses Verhalten. So benahm sich nur jemand, der mit Beobachtern oder sogar mit Verfolgern rechnete.
    Spercamon schob die Platte mit dem Behälter darauf in den Fluggleiter. Der Assistent blieb im Freien stehen, als wollte er auf diese Weise weitere Gespräche mit dem Gehirn vermeiden.
    Von seinem neuen Platz aus konnte Rhodan nicht viel sehen.
    Der Mechanismus, der ihm die Augen ersetzte, erfaßte nur den Rückteil einer Sitzbank und die transparente Kuppel des Gleiters.
    Das Gehirn konnte den Himmel sehen. Er war von einem dunklen, beinahe düster zu nennenden Blau. Federwolken, die wie riesige Farnblätter aussahen, zogen hoch über dem Land dahin. Ab und zu huschte eine Flugmaschine vorbei.
    Nach einer Weile kam Doynschto der Sanfte.
    „Fliegen Sie!" befahl er Spercamon.
    Er ließ sich neben dem Gehirn nieder.
    „Ich werde Sie hochheben, damit Sie etwas von unserer Welt sehen können. Je früher Sie sich an die neue Umgebung gewöhnen, desto besser für Sie. Aber ich warne Sie: Nehmen Sie nicht übermäßig viel Informationen auf und denken Sie nicht zu viel nach. Das könnte zu schweren Schäden führen. Die Konfrontation mit einer völlig fremden Zivilisation ist stets mit psychologischen Schwierigkeiten verbunden."
    Rhodan unterdrückte ein Lachen. Natürlich konnte Doynschto nicht wissen, daß er ein Gehirn vor sich hatte, das schon unzählige Male mit anderen Intelligenzen zusammengetroffen war.
    Doynschto stellte den Behälter auf einen Instrumentensockel in Kanzelhöhe, so daß das Gehirn hinausblicken konnte.
    Spercamon startete. Als der Gleiter eine gewisse Höhe erreicht hatte, sah Rhodan eine gewaltige Stadt.
    „Dort drüben liegt die größte Stadt auf dieser Welt", erklärte der Wissenschaftler. „Wir nennen sie Napoloor. Es ist eine schreckliche Stadt. In ihrem Wachstum ist sie längst außer Kontrolle geraten."
    In diesem Gewirr verschiedenartiger Gebäude war keine Ordnung sichtbar. Rhodan fragte sich, wie man sich in einer solchen Stadt orientieren konnte. Das mußte sogar für Einheimische schwer sein.
    „Sie brauchen nicht zu befürchten, daß wir in der Stadt landen", beruhigte ihn Doynschto. „Meine Klinik liegt am Außenrand im Süden der Stadt. Dort befinden sich mehrere Quellen, so daß man sich entschlossen hat, in diesem Gebiet Bauverbot zu erteilen. Es sieht so aus, als sollte mir zumindest bis zu meinem Tod der Anblick graubrauner Mauern erspart bleiben."
    Rhodan wußte, daß ein translatorähnliches Gerät mit der Sprechanlage des Behälters gekoppelt war. Anders hätte er sich mit den Yaanztronern kaum unterhalten können.
    Als hätte er die Gedanken des Gehirns erraten, bemerkte Doynschto der Sanfte: „Früher oder später werden Sie unsere Sprache erlernen. Das Nauparo ist eine Allgemeinsprache, die fast überall auf den zivilisierten Planeten von Naupaum verstanden wird."
    Sie flogen jetzt über der Stadt. Der Anblick so

Weitere Kostenlose Bücher