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0624 - Der Schädel des Riesen

0624 - Der Schädel des Riesen

Titel: 0624 - Der Schädel des Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trieb auch weiter, ohne etwas erkennen zu können.
    Es erinnerte mich an zahlreiche Zeitreisen, die schon hinter mir lagen. Doch war diese hier anders.
    Ich wollte ja nicht nur in irgendeine andere Welt oder Dimension hineintauchen, sondern eine Umkehrung erleben. Mein normales Alter mußte zurückkehren. Der Dunkle Gral sollte mir, seinem Besitzer, das wiedergeben, was er mir einmal indirekt genommen hatte.
    Ich »fiel« in die Leere!
    Nichts war zu hören, keine Stimmen, keine Klänge. Ich sah auch nichts. Weder Farben noch Umrisse, ich war einfach zu einem Spielball fremder Kräfte geworden.
    Und ich glitt weiter…
    Meinen Körper fühlte ich nicht. Ich bestand nur mehr aus dem Geist. Deshalb konnte ich auch denken, kombinieren und gewisse Dinge zusammenzählen.
    Gab es überhaupt ein Ende, oder würde mich der Gral immer weiter treiben und mich nie mehr freigeben?
    Ich dachte an Hector de Valois, dem der Gral ebenfalls einmal gehört hatte.
    Er war in mir wiedergeboren worden. Ich hatte ihn schon bei magischen Zeitexperimenten gesehen, auch jetzt kam er mir in den Sinn, aber es rauschte alles vorbei.
    Ich bekam keine Hilfe, keine geistige Unterstützung, ich mußte allein damit fertig werden.
    Dann hatte ich das Ziel erreicht.
    Zuerst bekam ich es kaum mit. Ich hatte nur den Eindruck, als würde vor meinen Augen ein Vorhang zur Seite gezogen, der mir nur intervallweise den Blick freigab.
    Bevor ich sah, fühlte und spürte ich.
    Da war der Wind, der über meinen Körper hinwegstrich. Da nahm ich einen ungewöhnlichen Geruch wahr, eine Mischung aus Verwesung und Natur.
    Ich blinzelte.
    Dicke Stämme ragten vor mir hoch. Astwerk schob sich als Filigran dazwischen.
    Zitternd bewegten sich hohe Gräser im Wind. Ich schaute gegen einen gras- und humusbedeckten Boden, ließ meinen Blick wandern, der genügend Lücken fand, und stellte fest, daß ich in einem Wald »gelandet« war.
    Nicht mehr bei den Flammenden Steinen. Dieser Ort war völlig real, wenn auch von einer anderen Kraft besetzt oder überlagert.
    Allmählich stabilisierte sich mein Kreislauf. Die gewisse Blutleere im Gehirn wich, so daß ich damit anfangen konnte, über mein Schicksal nachzudenken.
    Eines jedoch stellte ich sofort fest. Den Dunklen Gral hielt ich fest wie einen kostbaren Schatz und ich sah auch die silbernen Reflexe des Kreuzes vor meiner Brust.
    Okay, mein Bewußtsein war vorhanden, dennoch fehlte mir der klare Überblick. Ich hockte auf einer harten Unterlage, zudem erhöht und konnte in einem vor mir liegenden und durch zwei Orkane gezeichneten Wald hineinschauen.
    Dort herrschte ein Chaos. Der Sturm hatte mit ungeheurer Wucht gewütet, er hatte ihn in eine Dschungellandschaft verwandelt. Sie wuchs zudem bis an den Gegenstand heran, auf dem ich meinen Platz gefunden hatte. Ich tastete um mich.
    Die Härte des Steins blieb, aber ich spürte gleichzeitig noch etwas anderes.
    Mir war, als würde ein Kriechstrom durch die Unterlage rieseln, der auch die Hände nicht verschonte. Er kroch hinein in die Handballen, in die Fingerspitzen, er vibrierte über den Nägeln und sorgte dafür, daß sich die kleinen Härchen auf den Fingern hochstellten.
    Daß es ein direkter elektrischer Strom war, daran wollte ich nicht glauben. Es mußte eine andere Quelle besitzen, und ich war davon überzeugt, daß es sich um eine magische handelte.
    Also wieder…
    Dann tastete ich nach meinem Gesicht. Siedendheiß war mir eingefallen, aus welch einem Grund ich die ungewöhnliche Reise hauptsächlich unternommen hatte.
    War die Haut wieder die alte, straffe geworden? Ich probierte, ich zeichnete sie nach – und spürte die Falten und Fältchen, die ein Muster hineingegraben hatten.
    Das Relief des Alters war geblieben!
    Nein, diesmal überfielen mich die Depressionen nicht schockartig.
    Ich blieb einfach nur sitzen, ließ den Kopf hängen und schloß sehr lange die Augen.
    Bis ich die Stimme hörte!
    »Ich grüße dich, John Sinclair. Du hast dir einen wirklich guten Platz ausgesucht. Was in der Vergangenheit angedroht wurde, hat auch in der Gegenwart Bestand.«
    Ich schreckte hoch. Für einen Moment war ich völlig von der Rolle, dachte dann nach und erinnerte mich.
    »Brân?«
    »Ja, ich bin es.«
    »Und wo?«
    »Unter dir, mein Freund. Du sitzt auf meinem Kopf, der mir damals abgeschlagen und meinem Wunsch entsprechend an einen bestimmten Platz gestellt wurde. Willkommen, mein Freund…«
    ***
    Sofort überfluteten mich die Erinnerungen. Ich dachte an den

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