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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dabei, daß er wieder anfing an dem Mosaik herumzubasteln, das er
sich von der Sache gebildet hatte. Zuviel Unbestätigtes gab es allerdings, als
daß er es hätte wagen können, sich ein fertiges Bild zu machen. Er mußte
abwarten, was auf ihn zukam.
    Nach einem
Fußmarsch von rund drei Meilen erreichte er den Bach. Das Wasser war kristallklar.
Selbst im herrschenden Mondlicht konnte man den Untergrund erkennen. Sauber
ausgewaschene Steine, glatte Felsen.
    Bracziskowsky
blickte sich um. Für den Bruchteil einer Sekunde spielte er mit dem Gedanken,
eine kurze Rast einzulegen und eine Zigarette zu rauchen. Aber er hatte
innerlich nicht die Ruhe und Muße dazu.
    Außerdem
fürchtete er, daß das aufflammende Streichholz oder die Glut der Zigarette
jemand auf den Plan rufen könne, der möglicherweise in der Gegend war. Es gab
auch immer wieder Einzelpersonen und Privatgelehrte, welche die Insel
durchstreiften, in der Hoffnung, ein Geheimnis zu finden. Aus eigener Kraft
vielleicht auf die bisher noch nicht gefundenen Spuren der Urbewohner dieser
Insel zu stoßen.
    Bracziskowsky
hielt sich weiter Richtung Süden.
    Es war jetzt
vollkommen dunkel geworden, doch die Sterne und der volle Mond spendeten
ausreichend Licht, um den Weg zu sehen.
    Tief atmete
Bracziskowsky die frische Luft ein und legte mit ausholenden Schritten Meter um
Meter zurück. Er erreichte eine Palmengruppe.
    Das war das
Signal!
    Karnhoff
hatte die drei eng beieinanderstehenden Palmen als Hinweisschild bezeichnet!
Von hier aus mußte sich der Schriftsteller jetzt mehr südöstlich halten.
    Bracziskowsky
schätzte, daß er noch gut eine halbe Stunde unterwegs sein würde. Er
beschleunigte erneut sein Tempo. Das war im Augenblick möglich, da der Weg
bergab führte.
    Das Tal wurde
felsiger, und die bisher dichte Vegetation wich einer offenen Talsohle, die er
jetzt durchquerte. Die Insel konnte man bequem in wenigen Stunden durchwandern.
Von der Nord- bis zur Südspitze waren es nicht mal zwanzig Kilometer.
    Ein großer,
von Wind und Wetter glatt geschliffener Felsbrocken lag mitten in seinem Weg.
    War
Bracziskowsky richtig?
    Er umrundete
den seltsamen Felsbrocken.
    Ein
Trampelpfad führte in einen etwa fünfzig Meter großen Trichter. Aus Erdspalten
und Felsenfugen wuchsen Gräser und Moos. In diesem tropischen Klima gedieh
alles.
    Bracziskowsky
umrundete den Trichter. Eine Viertelstunde lang suchte er an der bizarren
Felswand, die sich links neben ihm auftürmte, nach dem Eingang einer Höhle.
    Mehrmals rief
er einen Namen.
    »Taikona?«
    Sein Rufen
verhallte in der Stille der Nacht.
    Niemand
antwortete.
    Hatte er
trotz aller Aufmerksamkeit den Weg verfehlt?
    Bracziskowsky
stellte seine Tasche ab und blickte sich um. Er überprüfte seinen Standort mit
dem Kompaß, war sich aber nicht mehr sicher, ob er von der Drillingspalme
konsequent südöstlich weitergegangen oder ob er vom Weg abgekommen war.
    Es half alles
nichts. Nun war das eingetreten, was er eigentlich hatte verhindern wollen. Er
mußte den Anbruch des Tages abwarten. Enttäuscht und niedergeschlagen ging er
an der Felswand entlang. Er kannte nicht mehr als den Namen des Einsiedlers,
den er zu finden gehofft hatte.
    Er hatte sich
schon damit abgefunden, am nächsten Tag weiter zu suchen, als er plötzlich
stutzte.
    Er verhielt
mitten in der Bewegung, kniff die Augen zusammen. Auf dem kleinen Hügel direkt
vor sich glaubte er im dichten Gewirr der Büsche und Pflanzen einen schwachen
Lichtschein wahrzunehmen.
    Es gab keinen
Zweifel, da vorn war flackernder Lichtschein!
    Bracziskowsky
preßte die Lippen zusammen. Sein breites Gesicht mit den hohen Backenknochen
und den tiefliegenden, dunklen Augen nahm einen gespannten Ausdruck an.
    Er setzte
sich wieder in Bewegung, hielt sich immer zur Linken der steil aufragenden
Felswand und strebte direkt auf den dunklen Hügel zu.
    Bracziskowsky
erreichte eine Art Lichtung, sah das aus Holz und Palmblättern errichtete
Häuschen, das in der Dunkelheit kaum auszumachen war. Vor dem Eingang brannte
ein kleines, mit Steinen abgedecktes Holzfeuer, das noch nicht lange zu brennen
schien.
    Bracziskowsky
wollte auf die primitive, offensichtlich bewohnte Behausung zugehen, als ein
leises Geräusch hinter ihm seine Aufmerksamkeit weckte. Instinktiv wollte er
herumwirbeln, um einem unbekannten Gegner sofort ins Auge zu sehen.
    Doch eine
Stimme sagte. »Rühren Sie sich nicht vom Fleck! Oder Sie haben Ihren letzten
Atemzug getan !«
    Zur
Bestärkung dieser Worte wurde

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