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0635 - Das steinerne Gehirn

Titel: 0635 - Das steinerne Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Accalaurie. „Wenn sie einen Schuß abgeben, legen sie die halbe Halle in Trümmer."
    Gayt-Coor und Zeno rasten aus dem Gang heraus und bewegten sich seitwärts auf die ebenfalls nach unten führende Rolltreppe zu. Neben der Treppe befand sich eine etwa zehn Meter breite Säule mit einer kreisförmigen Öffnung darin.
    „Da hinein „ befahl der Petraczer.
    Zeno wollte protestieren, doch Gayt-Coor war schon an ihm vorbei und flog auf das angegebene Ziel zu. Wenn Zeno bei seinem Gefährten bleiben wollte, hatte er keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
    Nacheinander verschwanden die beiden ungleichen Wesen im Innern der Säule. Der Lärm der Barbaren und Priester, die aus dem Gang in die Halle quollen, drang ihnen noch in den Ohren.
    Im Innern der Säule herrschte Dunkelheit, doch die Öffnung war groß genug, um Zeno die Umgebung erkennen zulassen. Bevor er sich jedoch darauf konzentrieren konnte, wurde er von einem Sog erfaßt, der stärker war als die Antriebskraft seines Flugaggregats, und in die Tiefe gerissen.
    Über sich sah er einen breiten dunklen Schatten gegen die Helligkeit des Säuleneingangs.
    Das war Gayt-Coor, dem es nicht besser erging als ihm.
    „Etwas zieht uns in die Tiefe!" schrie Zeno.
    „Gravitationskräfte!" erriet der Petraczer. „Immerhin tragen sie uns aus dem Schußfeld der Kanone."
    Vielleicht, überlegte Zeno, bestand Gayt-Coors Kunst darin, in jeder gefährlichen Situation noch einen Vorteil zu sehen.
     
    9.
     
    Draymon machte einen Schritt vorwärts und stolperte dabei über eine am Boden liegende Wurzel. Trotz seines hohen Alters reagierte der Priester erstaunlich schnell. Noch im Fallen gab er einen Schuß ab, der Rhodan nur knapp verfehlte und ein Loch in den Metallsockel schmorte, wo das Pehrtusgehirn gelegen hatte.
    Rhodan erfaßte die Chance, die sich ihm bot. Sein Gehirn konnte den Toraschtynkörper nicht so schnell bewegen, wie ihm das mit dem eigenen gelungen wäre, aber er schnellte nach vorn und warf sich auf Draymon, bevor dieser ein zweitesmal schießen konnte.
    Rhodan holte aus und schmetterte dem Oberpriester eine Faust gegen den Kopf. Draymon stöhnte. Er bekam die Hand mit der Waffe nicht frei, drückte aber trotzdem ab und jagte sich die gebündelte Energie in die eigene Brust. Rhodan spürte, daß der zerbrechliche Körper unter ihm schlaff wurde. Er ließ von Draymon ab.
    Wurzeln schlangen sich um seine Arme und Beine. Von allen Seiten kamen Pflanzen auf ihn zu und schlugen mit ihren Ästen nach ihm.
    Rhodan riß Draymon die Strahlenwaffe aus der starren Hand.
    Auch mit dem Strahler hatte er gegen die Übermacht der Pflanzen keine Chance, aber er mußte es versuchen.
    Dann kam ihm ein Gedanke. Er packte den am Boden liegenden Stab des Oberpriesters und hob ihn hoch.
    Der Angriff der Pflanzen kam sofort zum Stillstand. Die Wurzeln, die Rhodan umschlungen gehalten hatten, ließen wieder von ihm ab.
    Doch der Verschollene gab sich keinen Illusionen hin. Der Stab des Oberpriesters hatte seine Leuchtkraft völlig verloren. In wenigen Augenblicken würden die instinktiv handelnden Gewächse den Betrug erkennen und erneut angreifen.
    Rhodan wußte, daß er keine Zeit verlieren durfte. Er bedauerte, daß ihm seine Ausrüstung nicht zur Verfügung stand. Das nahm ihm die Möglichkeit, mit seinen beiden Verbündeten in Funkverbindung zu treten.
    Rhodan hoffte, daß Zeno und Gayt-Coor noch am Leben und in Freiheit waren. Er setzte sich in Bewegung.
    Da der freie Platz ringsum von Pflanzen umgeben war, mußte Rhodan an ihnen vorbei. Es gab keinen anderen Fluchtweg.
    Er hörte, wie sie ihre Äste und Blätter aneinander rieben und dabei jenes Raunen erzeugten, das sich wie entfernte menschliche Stimmen anhörte Rhodan hielt den erloschenen Stab über dem Kopf, mit der anderen Hand umklammerte er die Waffe.
    Er erinnerte sich, daß die jungen Priester vor dem Eingang des Halimonars warteten, und änderte die Richtung. Er hatte keine Lust, den Bewaffneten in den Weg zu laufen. Es mußte noch andere Ausgänge geben. Der weiße Umhang, den man Rhodan gegeben hatte, war ungewohnt. Rhodan riß ihn sich vom Körper, damit er sich freier bewegen konnte.
    Er erreichte den Rand des Pflanzendickichts. Sechzig Meter links von ihm entdeckte er eine Tür in der Wand. Er rannte darauf zu. Die Geräusche, die die Pflanzen machten, hörten plötzlich auf. Rhodan sah sich um. Die Gewächse bewegten sich nicht mehr. Sie hielten inne, als wollten sie Atem holen. Rhodan ließ sich davon nicht

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