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0635 - Das steinerne Gehirn

Titel: 0635 - Das steinerne Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beherrschten und die durch eine rätselhafte Entwicklung völlig aus Naupaum verschwunden waren.
    Erschöpft ließ Rhodan sich in einen Sitz sinken.
    Was hatte Furloch gesagt?
    „Suche die anderen Wartenden!"
    Wie lange würde er dazu brauchen? überlegte Rhodan. Ein Gehirn, das Jahrtausende an einen Platz gefesselt war, dachte sicher in anderen Zeitmaßstäben als er.
    Die Worte des Pehrtus konnten nur bedeuten, daß es in Naupaum noch andere Pehrtusgehirne gab. Lagen sie wie Furloch versteinert an Bord solcher Riesenschiffe oder befanden sie sich in anderen Verstecken? Rhodans Sehnsucht nach der heimatlichen Milchstraße war so groß, daß er sich nicht vorstellen konnte, vielleicht Jahrzehnte mit einer Suche zuzubringen, die ihm dann vielleicht nicht einmal den endgültigen Erfolg, sondern nur eine neue Spur bringen würde.
    Dabei war nicht einmal geklärt, ob sein Gehirn ohne Zellaktivator von einem Altersprozeß verschont blieb.
    Rhodan schloß die Augen. Die Aspekte, die sich aus seinem Zusammentreffen mit einem Pehrtusgehirn ergaben, waren überwältigend. Sich vorzustellen, daß es in Naupaum eine Anzahl versteinerter Gehirne gab, die auf ihre Vernichtung durch einen Ceynach warteten, überstieg schon fast die Möglichkeiten eines menschlichen Gehirns. Völlig unmöglich erschien es Rhodan dagegen, die Zusammenhänge und Hintergründe zu begreifen, von denen Furloch gesprochen hatte.
    Es war sogar denkbar, daß Furloch nicht die Wahrheit gesagt hatte. Vielleicht hatte er gelogen, um aus seiner schrecklichen Lage befreit zu werden.
    Wer immer den Gehirnkult in der Galaxis Naupaum gegründet hatte, war nach Rhodans Meinung ein verantwortungsloser Verbrecher, obwohl er wahrscheinlich nicht einmal geahnt hatte, welche Folgen sich aus den Anfängen entwickeln würden.
    Im Grunde genommen waren alle Lebewesen in Naupaum unfrei. Sie unterlagen schlimmen Zwängen, ihre Galaxis war übervölkert, und sie ließen ihre Gehirne in fremde Körper verpflanzen.
    Dazu gab es noch eine Reihe unmenschlicher Nebenwirkungen.
    „Jemand müßte Yaanzar zerstören", murmelte Rhodan. Dieser Gedanke faszinierte ihn, obwohl er wußte, daß er zur Ausführung einer solchen Tat weder berechtigt noch fähig sein würde.
    Er war ein Fremder, der sich nur in die Angelegenheiten der naupaumschen Völker einmischen durfte, um seine eigenen Interessen zu wahren.
    Wenn er nur die Zusammenhänge besser verstanden hätte. Da gab es Verbindungen zwischen Yulocs und Pehrtus.. Der Jäger Torytrae wußte mehr, als er bisher zugegeben hatte. Auch Furloch hatte nicht viel von seinem Wissen preisgegeben.
    Nur zwei Männer hatten Rhodan bisher vorbehaltlos unterstützt: Heltamosch und Doynschto der Sanfte. Aber obwohl sie Kinder dieser Galaxis waren, wußten sie nicht viel mehr als Rhodan. Die Erinnerungen an die Vergangenheit waren längst von unsinnigen Tabus und Gesetzen begraben worden.
    Als Rhodan die Augen öffnete, sah er Bewegungen auf den Bildschirmen.
    Ein Teil der Bilder zeigte die Vorgänge in den großen Hallen, wo sich: die Barbaren aufhielten. Auf anderen Bildschirmen konnte Rhodan die Unterkünfte der Priester beobachten. Die Priester gebärdeten sich wie Verrückte.. Wahrscheinlich wußten sie inzwischen vom Ende Furlochs und Draymons. Ihre Vormachtstellung war in Gefahr.
    Ein Bildschirm jedoch erregte Rhodans besondere Aufmerksamkeit, denn die beiden Wesen, die dort zu sehen waren, kannte er genau.
    Gayt-Coor und Zeno!
    Sie befanden sich in einer Art Antigravröhre und schwebten scheinbar hilflos abwärts.
    „Gayt!" rief Rhodan unwillkürlich. „Zeno! Wo seid ihr?"
    Er bekam keine Antwort. Rhodan stand auf und trat dichter an den Bildschirm.
    Wenn er nur Verbindung mit ihnen hätte aufnehmen können!
    Sie mußten alle drei das Schiff verlassen. Hier hatten sie nichts mehr zu erwarten. Das Pehrtusgehirn war tot. Weder die Priester noch die Barbaren konnten ihnen weiterhelfen.
    Bestürzt begriff Rhodan, daß diese Bilder von einem völlig anderen Teil des Riesenschiffs kommen konnten. Zeno und Gayt-Coor nahmen wahrscheinlich an, daß ihr Verbündeter noch immer gefangen war.
    „Nein!" sagte Rhodan laut. Er mußte logisch denken. Dieser Schaltraum war so klein, daß er nur zu einem bestimmten Bezirk gehören konnte. Von hier aus wurde nur die nähere Umgebung kontrolliert. Also mußten Zeno und der Petraczer auch irgendwo in der Nähe sein.
    Rhodan mußte die beiden finden, bevor die Priester sich von ihrem Schock erholt hatten und

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