0635 - Das steinerne Gehirn
Pflanzen, deren Absichten unverkennbar feindlicher Natur waren.
Ein paar von ihnen fingen sofort Feuer und stürmten wie lodernde Fackeln durch den Gang.
„Zähe Biester!" stieß Zeno hervor. „Fangen Sie an zu schießen, Gayt, bevor sie über uns herfallen."
Der Petraczer drehte sich statt dessen um die eigene Achse und schoß auf die Priester, die jetzt hinter der Biegung des Korridors hervorkamen.
„Sie dürfen uns nicht einschließen!" rief er dem Accalaurie zu.
Die Pflanzen, die in vorderster Linie rannten, brachen jetzt unter Zenos Dauerbeschuß zusammen, aber die Nachfolgenden ließen sich davon nicht aufhalten. Im Gang wimmelte es jetzt von Gewächsen aller Art. Zeno fragte sich, woher sie kamen. Waren sie etwa von der Oberfläche aus in das Schiff eingedrungen, um sich an der Jagd auf die Eindringlinge zu beteiligen?
„Hier im Gang haben wir keine Chance!" stellte der Petraczer fest. „Wir müssen versuchen, eine Seitentür zu finden und in eine der großen Hallen zu entkommen."
Zeno sah sich um. Er sah mehrere in die Wände eingelassene Türen, aber sie waren alle verschlossen.
Gayt-Coor schien seine Gedanken zu erraten.
„Nur nicht so schüchtern!" rief er...Aufschweißen."
Zeno ließ die angreifenden Pflanzen ein paar Augenblicke unbeachtet und zielte auf eine der Türen. Dann flog er darauf zu und warf sich dagegen. Gleichzeitig feuerte er auf die herandrängenden Gewächse. Gayt-Coor war in Rauch und Flammen kaum noch zu erkennen.
Die Priester schienen von der Aktivität der Pflanzen ebenfalls überrascht zu sein, denn sie stellten ihre Angriffe vorübergehend ein.
Die Tür gab unter Zenos körperlichem Druck nach und öffnete sich.
„Hierher!" schrie der Accalaurie Gayt-Coor zu.
Als hätten die Pflanzen ein Gespür für das von Zeno und Gayt-Coor geplante Manöver, versuchten sie zwischen Gayt-Coor und der Tür eine Mauer zu bilden.
Doch den Petraczer konnten sie damit nicht in Verlegenheit bringen. Gayt-Coor feuerte seine Strahlenwaffe ab und kam von der Decke herab. Er raste in die brennenden Gewächse hinein und riß sie mit sich. Ein paar Schlingpflanzen klammerten sich an ihn, so daß der Echsenäbkömmling einen Augenblick aussah, als stünde er in Flammen. Mit schnellen Griffen streifte Gayt-Coor die Pflanzen ab, dann stand er neben Zeno im Eingang.
Die Priester begriffen jetzt, was die beiden Flüchtlinge vorhatten, und kamen herangestürmt. Sie nahmen keine Rücksicht darauf, daß sie mit ihren Schüssen auch die Pflanzen trafen, die den Eingang umlagerten. Der Boden vor dem Eingang begann zu glühen.
Gayt-Coor zog Zeno in den anschließenden Raum und stieß die Tür mit einem Tritt zu. Die beiden Raumfahrer schalteten ihre Flugaggregate wieder ein und flogen weiter. Vor ihnen lag eine mit verschlungenen Röhren gefüllte Halle. Die Röhren bildeten ein netzähnliches System.
„Da müssen wir hindurch!" entschied Gayt-Coor.
Hinter ihnen zerschmolz die Tür unter den Strahlenschüssen der Priester. Ein paar Pflanzen versuchten durch die überhitzte Öffnung einzudringen und fingen sofort Feuer. Sie brachen zusammen.
Dann waren Gayt-Coor und Zeno zwischen den Röhren verschwunden und könnten nicht mehr sehen, was am Eingang geschah. Sie konnten jedoch sicher sein, daß die Verfolger nicht aufgeben würden.
„Wir müssen aufpassen, daß sie uns nicht den Weg abschneiden", sagte Zeno. Zwischen den Röhren kamen sie nur langsam voran. Die Priester, die sich innerhalb des Schiffes gut auskannten, brauchten den Raum nur zu umgehen und die beiden Flüchtlinge auf der anderen Seite zu erwarten.
„Sie haben recht!" stimmte Gayt-Coor zu. „Wir müssen versuchen, in eine tiefere Etage zu gelangen."
Sie sanken auf den Boden und suchten zwischen den armdicken Röhren nach einem Durchgang. Zeno entdeckte eine schachtähnliche Öffnung, durch die zahlreiche Röhren in die Tiefe führten.
„Ich kann durch den Schacht fliehen," sagte der Accalaurie. Er warf Gayt-Coor einen skeptischen Blick zu. „Aber wie sieht es mit Ihnen aus?
Der Echsenabkömmling richtete seine Waffe auf die Röhren im Schacht. Zeno trat vor ihn.
„Das dürfen Sie nicht!" rief er bestürzt. „Wir wissen nicht, was in diesen Röhren befördert wird. Ein einziger Schuß kann eine Katastrophe auslösen. Unsere Schutzschirme schützen uns nicht vor den Folgen einer Explosion in unmittelbarer Nähe."
Mit einem Ruck schob Gayt-Coor die Waffe wieder in den Gürtel. Dann hob er lauschend den Kopf.
„Die
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