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064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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größte - in die Hand nahm, vor Russell Ayres hintrat und ihm sagte, er solle verschwinden und sich hier nie wieder blicken lassen?
    Was würde in so einem Fall wohl geschehen?
    Sie wagte an die Folgen kaum zu denken. Würde Russell sie umbringen?
    Meine Güte, was tue ich? durchzuckte es Terri plötzlich, als ihr bewußt wurde, daß sie bereits eines der Messer in der Hand hielt! Hatte sie den Verstand verloren? War sie nicht mehr Herr ihrer Sinne? Sie spielte mit ihrem Leben! Hastig wollte sie das Messer an seinen Platz bringen, doch ihr anderes Ich wollte es behalten.
    Er wird sonst tun, was du nicht willst! sagte das andere Ich. Du mußt dich wehren. Zeig ihm, daß es dir ernst ist. Laß ihn sehen, daß er in diesem Haus nicht erwünscht ist.
    Ihr verwirrter Geist gaukelte ihr eine Schlafzimmerszene vor. Sie sah sich in Russells Armen liegen, sah einen schwitzenden Körper und sah die Tränen, die sie weinte…
    Nein, dazu durfte es nicht kommen!
    »Was willst du denn mit dem Messer?« fragte Russell.
    Ganz nah war seine Stimme auf einmal, und ein eisiger Schock packte Terri Culp. Sie starrte ihn verdattert an, hatte ihn nicht kommen hören.
    »Ist der Tee so stark, daß man ihn in Scheiben schneiden kann?« fragte Ayres lächelnd, aber dieses Lächeln erreichte seine Augen nicht.
    Jetzt gab es für Terri Culp kein Zurück mehr. Sie hob den Kopf und schaute Russell Ayres mit wilder Entschlossenheit in die Augen.
    »Ich möchte, daß du gehst!« sagte sie scharf. »Und zwar auf der Stelle!«
    »Aber Terri«, sagte er, vorwurfsvoll den Kopf schüttelnd.
    Und dann schlossen sich seine Finger um den Alabasterteufel.
    ***
    Licht im Haus unseres toten Freundes!
    Kein Wunder, daß Vicky Bonney der Schrecken in die Glieder fuhr. Auch in mir machte sich eine unangenehme Unruhe bemerkbar.
    Ohne den Blick von dem erhellten Fenster zu nehmen, flüsterte meine Freundin: »Tony, was hat das zu bedeuten? Das Haus steht seit Wochen leer. Lance und Oda leben nicht mehr…«
    »Ich glaube nicht, daß es dort drüben spukt«, sagte ich. »Vielmehr nehme ich an, daß jemand spitzgekriegt hat, daß in Lances Haus seit geraumer Zeit niemand mehr wohnt. Nun schaut er sich darin um, um zu sehen, was er sich unter den Nagel reißen könnte.«
    »Und da besitzt er die Frechheit, auch noch Licht zu machen?«
    »Die Kaltschnäuzigkeit mancher Verbrecher ist beispiellos«, sagte ich. »Ich geh mal nach drüben.«
    »Sei vorsichtig, Tony.«
    »Bin ich doch immer«, erwiderte ich und verließ den Living-room. Für mich stand fest, daß ich drüben einem oder mehreren Einbrechern begegnen würde, und ich war entschlossen, sie nicht laufenzulassen. Sie waren in das Haus meines Freundes eingedrungen. Ich trauerte noch um Lance Selby, und mir kam es so vor, als würden sie mit ihrem Tun seine Ruhe stören. Deshalb wollte ich dafür sorgen, daß sie ins Gefängnis kamen. Dort würden sie dann Zeit haben, darüber nachzudenken, ob es richtig war, in anderer Menschen Häuser einzubrechen.
    Bevor ich auf die Straße trat, prüfte ich den Sitz meines Colt Diamondback. In der Trommel befanden sich geweihte Silberkugeln, doch die würde ich in diesem Fall nicht brauchen.
    Ich würde überhaupt nur im äußersten Notfall schießen.
    Nur dann, wenn mein Leben in Gefahr war.
    Ansonsten würde ich mich damit begnügen, die Verbrecher mit der Waffe in der Faust in Schach zu halten.
    Ich lief zum Nachbarhaus hinüber. Das Licht brannte immer noch. Der oder die Einbrecher waren wirklich unverschämt. Oder geistig ziemlich beschränkt.
    Ein schmerzlicher Gedanke durchzuckte mich. Ich dachte an die Zeit, als Oda und Lance in diesem Haus glücklich gewesen waren. Es lag schon wieder so lange zurück. Bestimmt wäre alles anders gekommen, wenn Lance Selby der Organisation des Schreckens nicht in die Hände gefallen wäre. Wahrscheinlich wäre Oda dann auch nicht Mago, dem Jäger der abtrünnigen Hexen, zum Opfer gefallen - und das Glück hätte immer noch in diesem Haus gewohnt.
    Mir wurde die Kehle eng…
    Ich näherte mich dem Haustor. Es war nicht abgeschlossen, ließ sich lautlos öffnen. Ich trat ein, und mein Herz fing an, schneller zu schlagen.
    Blitzartig zog ich den Revolver aus dem Leder und entsicherte ihn. Dann lauschte ich. Aber kein Geräusch drang an mein Ohr. Kam ich zu spät? Hatten sich die Diebe schon wieder aus dem Staub gemacht und das Licht brennen lassen?
    Ich bewegte mich so, als wäre das Haus voller Einbrecher. In jeden Winkel warf ich

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