Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
ihre Nummer von Vicky bekommen hatte. Der Lautsprecher war noch eingeschaltet, und so konnte Cruv wieder mithören.
    Auch der Leiter von MI 5 machte sich Sorgen um Tony Ballard. Mr. Silver war der Ansicht, Vicky hätte es ihm lieber nicht sagen sollen, doch nun wußte es Charlton Hathaway, und daran ließ sich nichts mehr ändern.
    »Tony ist nur vorübergehend verschollen«, sagte der Ex-Dämon, um die Sache abzuschwächen. »Ich bin sicher, daß er schon bald wieder aus der Versenkung steigen wird.«
    »Das wäre zu wünschen«, sagte der Major und kam auf den eigentlichen Grund seines Anrufes zu sprechen.
    Er erzählte von einem Polizeibeamten, der orientierungslos durch Belgravia geirrt war. Er schien den Verstand verloren zu haben, redete wirres Zeug und war kurz darauf überhaupt nicht mehr ansprechbar. Mr. Silver war mit dem Major der Meinung, der Polizist könnte sich Russell Ayres Zorn zugezogen haben.
    »Wie heißt der Mann?« wollte der Ex-Dämon wissen.
    »Jordan Maggars.«
    »Wo befindet er sich?«
    »Auf dem Revier«, antwortete der Major. »Ich sagte, man solle ihn dabehalten und nicht nach Hause bringen. Das wäre ein zu großer Schock für seine Familie. Ich hoffe, daß er sich in den nächsten Stunden erholt.«
    »Ich werde sehen, was ich für ihn tun kann«, versprach Mr. Silver und fragte nach der Adresse des Reviers.
    Charlton Hathaway nannte sie.
    »Weißt du, wo das ist?« fragte Mr. Silver den Gnom.
    »Klar. Ich kenne mich in London aus wie in meiner Westentasche«, tönte der Knirps.
    »Dann mal los. Du kennst unser neues Ziel. Drück auf die Tube. Wenn du weiter so dahinschleichst, steige ich aus und überhole dich zu Fuß.«
    »Das will ich sehen«, sagte Cruv grinsend.
    »Ein andermal«, brummte der Ex-Dämon. »Und nun mach endlich, Kleiner. Gib Gas!«
    ***
    Sie hatten Jordan Maggars ins Bereitschaftszimmer gebracht und ihm gesagt, er solle sich auf das Feldbett legen, doch er wollte nicht. Selbst ihrer sanften Gewalt widersetzte er sich, und so saß er auf der Bettkante und starrte unverwandt die gegenüberliegende Wand an.
    Der Polizeiarzt hatte ihn gründlich untersucht und erkannt, daß er ihm nicht helfen konnte. Maggars' Kollegen standen ebenso vor einem Rätsel wie der Doktor.
    Major Hathaway kündigte an, daß in Kürze jemand kommen würde, der Jordan Maggars unter Umständen helfen könne. Er verlangte jede Unterstützung für Mr. Silver und Cruv.
    Ein Beamter befand sich bei Maggars.
    Rauchend lehnte er an der Wand und musterte den Kollegen, mit dem er seit Jahren befreundet war.
    Er dachte an Juli, Maggars' Frau. Wenn sie ihren Mann so gesehen hätte, hätte sie einen Nervenzusammenbruch erlitten.
    Der Beamte schüttelte den Kopf. »Wie kann man so plötzlich den Verstand verlieren, Jordan?«
    Sein Kollege reagierte nicht.
    Er drückte die Zigarette in den Wandaschenbecher und begab sich zu Maggars. »He, Jordan.« Er legte die Hände auf die Schultern des Freundes. »Was ist los mit dir? Was ist passiert?«
    Maggars schien ihn nicht zu hören.
    »Junge, sieh mich an«, verlangte der Beamte.
    Da Maggars dieser Aufforderung nicht nachkam, griff sein Kollege unter sein Kinn und drückte es hoch.
    »Erkennst du mich nicht? Ich bin es: Bruce Kirby, dein Freund und Kollege.«
    Maggars schaute ihn ohne Regung an.
    »Nun komm schon, sag etwas. Irgendwas. Hörst du mich? Kannst du mich verstehen? Vielleicht ist nur deine Stimme weg. Du kannst nicken, wenn du hörst, was ich sage.«
    Kirby wartete gespannt, aber Maggars nickte nicht.
    »Wenn deine Frau dich so sieht, klappt sie zusammen«, sagte Bruce Kirby ernst. »Sie ist sehr zerbrechlich, und ihre Nerven sind nicht gerade die allerbesten. Du darfst ihr keinen solchen Schock versetzen, Jordan. Reiß dich zusammen. Laß dich nicht so gehen.«
    Alles Zureden half nicht. Maggars' Gedanken schienen sehr weit weg zu sein. Schritte näherten sich der Tür, und dann traten ein Hüne und ein elegant gekleideter Gnom mit Melone und Ebenholzstock ein.
    »So sitzt er schon da, seit sie ihn hergebracht haben«, sagte Bruce Kirby.
    »Würden Sie uns mit ihm bitte allein lassen?« bat Mr. Silver.
    Kirby warf dem Freund einen kurzen Blick zu. »Okay«, sagte er und nickte.
    Gleich darauf waren Cruv und Mr. Silver mit dem Polizisten allein. Der Ex-Dämon trat vor Jordan Maggars. Ein silbernes Flirren bedeckte die Hände des Hünen. Er drückte die Handballen gegen Maggars' Schläfen und bekämpfte die Wirkung der schwarzmagischen Attacke mit seiner

Weitere Kostenlose Bücher